Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Mineralische Düngungsmittel. Von der natürlichen Düngung aber, welche das Seewasser gewiß auch vermit- Bei den mit Salpeter angestellten Versuchen hat man in sehr kleinen Quanti- Andere Neutralsalze kommen wohl in gar keinen Betracht. Da man jetzt einen so bestimmten Begriff von Salzen hat, und diese Salze nur §. 88. Neuerlich sind die metallischen Salze, und namentlich der Vitriol oder dasMetallische Zweiter Theil. L l
Mineraliſche Duͤngungsmittel. Von der natuͤrlichen Duͤngung aber, welche das Seewaſſer gewiß auch vermit- Bei den mit Salpeter angeſtellten Verſuchen hat man in ſehr kleinen Quanti- Andere Neutralſalze kommen wohl in gar keinen Betracht. Da man jetzt einen ſo beſtimmten Begriff von Salzen hat, und dieſe Salze nur §. 88. Neuerlich ſind die metalliſchen Salze, und namentlich der Vitriol oder dasMetalliſche Zweiter Theil. L l
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Mineraliſche Duͤngungsmittel.
Von der natuͤrlichen Duͤngung aber, welche das Seewaſſer gewiß auch vermit-
telſt ſeines Salzes giebt, verſpuͤrt man an dem Meerufer eine betraͤchtliche Wirkung,
und die ſalzigen Marſchen werden beſonders als Viehweide vor andern geſchaͤtzt.
Das darauf gewachſene Gras wird ſowohl als Weide, wie als Heu, von allem Vieh
begierig gefreſſen, und iſt ihm beſonders gedeihlich. Das Salz wird uͤbrigens, ſelbſt
am Geſtade des Meeres, ſchnell wieder aus dem Boden herausgewaſchen, indem man
bei der Unterſuchung eines ſolchen Bodens kaum eine Spur von Salz ange-
troffen hat.
Bei den mit Salpeter angeſtellten Verſuchen hat man in ſehr kleinen Quanti-
taͤten eine weit groͤßere Wirkung, wie vom Kuchenſalze verſpuͤrt. Dieſe Duͤngung
iſt aber in der Praxis durchaus unanwendbar, und wir erwaͤhnen ihrer nur hier, weil
ſie die Fruchtbarkeit des von ſelbſt Kalkſalpeter erzeugenden Bodens beſtaͤtigt. Doch
muß bei dieſer Gelegenheit bemerkt werden, daß man haͤufig Salpeter im Acker ent-
halten waͤhne, worin keiner iſt. Manche ſehen den weißlichen Anflug, der ſich auf
modderreicher Erde anſetzt, fuͤr Salpeter an. Es iſt dies aber nichts als eine Art
Flechte (Lichen humosus), welche dieſer Boden ſchnell erzeugt, und die aller-
dings ein Beweis von hoher Fruchtbarkeit iſt. Der im Boden erzeugte Salpeter
wird ſchnell wieder ausgewaſchen, und man entdeckt ihn ſelten bei Zerlegungen. Mehr
findet man ihn in den auf Salpeter erzeugenden Boden gewachſenen Pflanzen, in
welchen er jedoch nur einen zufaͤlligen fremden, keinesweges weſentlichen Beſtandtheil,
z. B. bei den Runkelruͤben, ausmacht.
Andere Neutralſalze kommen wohl in gar keinen Betracht.
Da man jetzt einen ſo beſtimmten Begriff von Salzen hat, und dieſe Salze nur
hoͤchſt ſelten in ganz unbedeutenden Quantitaͤten und nur zufaͤllig im Boden angetrof-
fen werden, ſo ſollte man doch endlich von den Salzen des Bodens und des Duͤngers,
ſo wie von dem Oel derſelben, welches ſich eben ſo wenig darin befindet, zu reden,
und verſtaͤndigere Begriffe dadurch zu verwirren, aufhoͤren!
§. 88.
Neuerlich ſind die metalliſchen Salze, und namentlich der Vitriol oder das
ſchwefelſaure Eiſen als Duͤngungsmittel in Ruf gekommen. Man hielt ſonſt den
Vitriol der Vegetation fuͤr ſehr nachtheilig, und einen unfruchtbaren Thonboden
nannte man — manchmal auch wohl mit Recht — einen vitrioliſchen Boden.
Metalliſche
Salze, insbe-
ſondere Eiſen-
vitriol.
Zweiter Theil. L l
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