Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Vegetabilische Düngungsmittel. Ferner ist der Buchweizen oder das Haidekorn dazu gebraucht worden, wel- Auch Wasserrüben hat man, wie schon Friedrich der Große erzählt, Eine Methode, welche da, wo sie bekannt war, sich so ununterbrochen er- Manche haben diese Methode nur für entferntere, neu aufgebrochene oder §. 48. Jeder vegetabilische Abfall und sogenannte Unrath kann, wenn er zusammen-Vegetabilische Vegetabiliſche Duͤngungsmittel. Ferner iſt der Buchweizen oder das Haidekorn dazu gebraucht worden, wel- Auch Waſſerruͤben hat man, wie ſchon Friedrich der Große erzaͤhlt, Eine Methode, welche da, wo ſie bekannt war, ſich ſo ununterbrochen er- Manche haben dieſe Methode nur fuͤr entferntere, neu aufgebrochene oder §. 48. Jeder vegetabiliſche Abfall und ſogenannte Unrath kann, wenn er zuſammen-Vegetabiliſche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0277" n="229"/> <fw place="top" type="header">Vegetabiliſche Duͤngungsmittel.</fw><lb/> <p>Ferner iſt der Buchweizen oder das Haidekorn dazu gebraucht worden, wel-<lb/> ches in gruͤnem Zuſtande aber ebenfalls ein ſehr nahrhaftes Viehfutter giebt.</p><lb/> <p>Auch Waſſerruͤben hat man, wie ſchon <hi rendition="#g">Friedrich der Große</hi> erzaͤhlt,<lb/> hauptſaͤchlich zu dieſem Zwecke ausgeſaͤet, und endlich empfiehlt mein verehrungs-<lb/> wuͤrdiger Freund <hi rendition="#g">Hermbſtaͤdt</hi>, der verſchiedene daruͤber angeſtellte Verſuche er-<lb/> zaͤhlt, die Runkelruͤben, um mit verſchiedenen Zuſaͤtzen einen wirkſamen Duͤnger<lb/> daraus zu bereiten. Vergl. deſſen Archiv der Agrikulturchemie, Bd. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 79 u. ſ. f.</p><lb/> <p>Eine Methode, welche da, wo ſie bekannt war, ſich ſo ununterbrochen er-<lb/> halten hat, verdient keinesweges vergeſſen, ſondern mit mehrerer Aufmerkſam-<lb/> keit, wie bisher bei uns geſchehen iſt, verſucht zu werden. Es ſcheint beim erſten<lb/> Anblicke Verſchwendung, eine gruͤne Saat, die man abmaͤhen und auf dem Stalle<lb/> mit dem Viehe verfuttern koͤnnte, ſo niederwalzen oder niedertreten zu laſſen-<lb/> Man glaubt der Duͤnger koͤnne dem Acker wieder zu gut kommen, wenn man ſie<lb/> erſt fuͤr das Vieh benutzt habe, und man hat Recht. Allein man kann ja immer<lb/> mehr ausſaͤen, als man mit dem mehrentheils feſtgeſetzten Viehſtande benutzen,<lb/> und mit ſeinen Arbeitern einernten kann. Und dann ſcheint es nach den Bemer-<lb/> kungen der Italiener einigen Bodenarten vortheilhafter, wenn ſie zu Zeiten eine<lb/> bloß vegetabiliſche, und wie man es dort nicht ganz unrichtig nennt, abkuͤhlende<lb/> Duͤngung erhalte.</p><lb/> <p>Manche haben dieſe Methode nur fuͤr entferntere, neu aufgebrochene oder<lb/> erſchoͤpfte Laͤndereien empfohlen. Aber auf den ganz außer Kraft gekommenen<lb/> wird ſie wenig bewirken, weil die als Duͤnger ausgeſaͤeten Gewaͤchſe zu kuͤmmer-<lb/> lich daſelbſt <choice><sic>auſkommen</sic><corr>aufkommen</corr></choice>. Der Acker, der Dungkraft erzeugen ſoll, muß hier wie<lb/> uͤberall noch Dungkraft haben. Dieſe Duͤngungsart iſt alſo mehr zur Erhaltung<lb/> der Fruchtbarkeit im Acker, als zur erſten Begruͤndung derſelben anwendbar, und<lb/> daher iſt ſie wahrſcheinlich bei uns bisher ſo wenig in Gebrauch gekommen. Es<lb/> laͤßt ſich uͤbrigens beinahe fuͤhlen, was ſie bewirken kann, wenn man ein dicht<lb/> bekrautetes Huͤlſenfrucht-Feld anſiehet, und ſich denkt, daß dieſe gruͤne Maſſe<lb/> nun untergepfluͤgt werde.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 48.</head><lb/> <p>Jeder vegetabiliſche Abfall und ſogenannte Unrath kann, wenn er zuſammen-<note place="right">Vegetabiliſche<lb/> Abfaͤlle.</note><lb/> gehalten, in Verweſung geſetzt, und zu dem Ende mit etwas thieriſchem oder mit<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [229/0277]
Vegetabiliſche Duͤngungsmittel.
Ferner iſt der Buchweizen oder das Haidekorn dazu gebraucht worden, wel-
ches in gruͤnem Zuſtande aber ebenfalls ein ſehr nahrhaftes Viehfutter giebt.
Auch Waſſerruͤben hat man, wie ſchon Friedrich der Große erzaͤhlt,
hauptſaͤchlich zu dieſem Zwecke ausgeſaͤet, und endlich empfiehlt mein verehrungs-
wuͤrdiger Freund Hermbſtaͤdt, der verſchiedene daruͤber angeſtellte Verſuche er-
zaͤhlt, die Runkelruͤben, um mit verſchiedenen Zuſaͤtzen einen wirkſamen Duͤnger
daraus zu bereiten. Vergl. deſſen Archiv der Agrikulturchemie, Bd. I. S. 79 u. ſ. f.
Eine Methode, welche da, wo ſie bekannt war, ſich ſo ununterbrochen er-
halten hat, verdient keinesweges vergeſſen, ſondern mit mehrerer Aufmerkſam-
keit, wie bisher bei uns geſchehen iſt, verſucht zu werden. Es ſcheint beim erſten
Anblicke Verſchwendung, eine gruͤne Saat, die man abmaͤhen und auf dem Stalle
mit dem Viehe verfuttern koͤnnte, ſo niederwalzen oder niedertreten zu laſſen-
Man glaubt der Duͤnger koͤnne dem Acker wieder zu gut kommen, wenn man ſie
erſt fuͤr das Vieh benutzt habe, und man hat Recht. Allein man kann ja immer
mehr ausſaͤen, als man mit dem mehrentheils feſtgeſetzten Viehſtande benutzen,
und mit ſeinen Arbeitern einernten kann. Und dann ſcheint es nach den Bemer-
kungen der Italiener einigen Bodenarten vortheilhafter, wenn ſie zu Zeiten eine
bloß vegetabiliſche, und wie man es dort nicht ganz unrichtig nennt, abkuͤhlende
Duͤngung erhalte.
Manche haben dieſe Methode nur fuͤr entferntere, neu aufgebrochene oder
erſchoͤpfte Laͤndereien empfohlen. Aber auf den ganz außer Kraft gekommenen
wird ſie wenig bewirken, weil die als Duͤnger ausgeſaͤeten Gewaͤchſe zu kuͤmmer-
lich daſelbſt aufkommen. Der Acker, der Dungkraft erzeugen ſoll, muß hier wie
uͤberall noch Dungkraft haben. Dieſe Duͤngungsart iſt alſo mehr zur Erhaltung
der Fruchtbarkeit im Acker, als zur erſten Begruͤndung derſelben anwendbar, und
daher iſt ſie wahrſcheinlich bei uns bisher ſo wenig in Gebrauch gekommen. Es
laͤßt ſich uͤbrigens beinahe fuͤhlen, was ſie bewirken kann, wenn man ein dicht
bekrautetes Huͤlſenfrucht-Feld anſiehet, und ſich denkt, daß dieſe gruͤne Maſſe
nun untergepfluͤgt werde.
§. 48.
Jeder vegetabiliſche Abfall und ſogenannte Unrath kann, wenn er zuſammen-
gehalten, in Verweſung geſetzt, und zu dem Ende mit etwas thieriſchem oder mit
Vegetabiliſche
Abfaͤlle.
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