Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Düngung im Allgemeinen. Phosphor, Schwefel -- herbei, sondern befördert auch die Zersetzung des unauf-löslichen Humus, und reizt die Pflanzen zu größerer Lebensthätigkeit auf. Der mineralische Dünger, wenn er keine organische Materie in sich hält, §. 5. Die unter der Kraft des Lebens in drei- vier- und mehrfachen Verbindun-Todte, aber Diese neu gebildeten Materien, der mehr oder minder zersetzte Moder, und Der Prozeß ihrer Umwandlung ist das, was wir Verwesung, Gährung und §. 6. Die Bedingungen derselben sind nächst der Abwesenheit des Lebens Wärme,Bedingungen Duͤngung im Allgemeinen. Phosphor, Schwefel — herbei, ſondern befoͤrdert auch die Zerſetzung des unauf-loͤslichen Humus, und reizt die Pflanzen zu groͤßerer Lebensthaͤtigkeit auf. Der mineraliſche Duͤnger, wenn er keine organiſche Materie in ſich haͤlt, §. 5. Die unter der Kraft des Lebens in drei- vier- und mehrfachen Verbindun-Todte, aber Dieſe neu gebildeten Materien, der mehr oder minder zerſetzte Moder, und Der Prozeß ihrer Umwandlung iſt das, was wir Verweſung, Gaͤhrung und §. 6. Die Bedingungen derſelben ſind naͤchſt der Abweſenheit des Lebens Waͤrme,Bedingungen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0223" n="175"/><fw place="top" type="header">Duͤngung im Allgemeinen.</fw><lb/> Phosphor, Schwefel — herbei, ſondern befoͤrdert auch die Zerſetzung des unauf-<lb/> loͤslichen Humus, und reizt die Pflanzen zu groͤßerer Lebensthaͤtigkeit auf.</p><lb/> <p>Der mineraliſche Duͤnger, wenn er keine organiſche Materie in ſich haͤlt,<lb/> wirkt allein, oder doch groͤßtentheils durch die Zerſetzungen, die er erregt.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 5.</head><lb/> <p>Die unter der Kraft des Lebens in drei- vier- und mehrfachen Verbindun-<note place="right">Todte, aber<lb/> vom Organis-<lb/> mus ruͤckſtaͤn-<lb/> dige Materien.</note><lb/> gen vereinigten Urſtoffe, welche nach dem quantitativen Verhaͤltniſſe dieſer Ver-<lb/> bindungen, die mannigfaltigſten organiſchen Materien darſtellen, treten zum<lb/> Theil wieder zu den Geſetzen der anorgiſchen Natur zuruͤck, wenn die Lebensthaͤ-<lb/> tigkeit des organiſchen Weſens, dem ſie einverleibt waren, auf ſie zu wirken auf-<lb/> hoͤrt. Sie vereinigen ſich zum Theil wieder nach den Geſetzen der Wahlverwandt-<lb/> ſchaft zu Verbindungen der einfachſten Art, naͤmlich je zwei zu zwei; zum Theil<lb/> aber treten ſie in zuſammengeſetztere neue Verbindungen, welche zwar nicht mehr<lb/> Verbindungen des Lebens, aber doch noch Folgen deſſelben ſind, und auf keine<lb/> andere Weiſe hervorgebracht werden koͤnnen. Man kann ſie alſo nicht mehr Le-<lb/> bensverbindungen nennen, aber ſie haben ihrer Urſprung vom Leben, und machen<lb/> wieder die Nahrung und die Bedingung des Lebens aus, indem <hi rendition="#g">ſie</hi> es hauptſaͤch-<lb/> lich ſind, durch welche ſich die Pflanzen ernaͤhren, die dann wiederum den Thie-<lb/> ren zur Nahrung dienen.</p><lb/> <p>Dieſe neu gebildeten Materien, der mehr oder minder zerſetzte Moder, und<lb/> der zuruͤckbleibende Humus ſind verſchieden nach den Koͤrpern, woraus ſie entſtan-<lb/> den, und nach den Umſtaͤnden, unter welchen ſie ſich daraus erzeugten.</p><lb/> <p>Der Prozeß ihrer Umwandlung iſt das, was wir Verweſung, Gaͤhrung und<lb/> Faͤulniß nennen, deren Erklaͤrung zwar nicht hierher gehoͤrt, von denen wir aber<lb/> folgendes bemerken muͤſſen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 6.</head><lb/> <p>Die Bedingungen derſelben ſind naͤchſt der Abweſenheit des Lebens <hi rendition="#g">Waͤrme,</hi><note place="right">Bedingungen<lb/> der Zerſetzung</note><lb/><hi rendition="#g">Feuchtigkeit</hi> und <hi rendition="#g">einige Verbindung mit der Atmoſphaͤre</hi>. Je<lb/> nachdem dieſe Umſtaͤnde ſtaͤrker oder ſchwaͤcher hinzutreten, wird dieſer Prozeß<lb/> verſchieden modiſizirt, hat einen raſchern oder traͤgern Gang, und giebt verſchie-<lb/> dene Reſultate.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [175/0223]
Duͤngung im Allgemeinen.
Phosphor, Schwefel — herbei, ſondern befoͤrdert auch die Zerſetzung des unauf-
loͤslichen Humus, und reizt die Pflanzen zu groͤßerer Lebensthaͤtigkeit auf.
Der mineraliſche Duͤnger, wenn er keine organiſche Materie in ſich haͤlt,
wirkt allein, oder doch groͤßtentheils durch die Zerſetzungen, die er erregt.
§. 5.
Die unter der Kraft des Lebens in drei- vier- und mehrfachen Verbindun-
gen vereinigten Urſtoffe, welche nach dem quantitativen Verhaͤltniſſe dieſer Ver-
bindungen, die mannigfaltigſten organiſchen Materien darſtellen, treten zum
Theil wieder zu den Geſetzen der anorgiſchen Natur zuruͤck, wenn die Lebensthaͤ-
tigkeit des organiſchen Weſens, dem ſie einverleibt waren, auf ſie zu wirken auf-
hoͤrt. Sie vereinigen ſich zum Theil wieder nach den Geſetzen der Wahlverwandt-
ſchaft zu Verbindungen der einfachſten Art, naͤmlich je zwei zu zwei; zum Theil
aber treten ſie in zuſammengeſetztere neue Verbindungen, welche zwar nicht mehr
Verbindungen des Lebens, aber doch noch Folgen deſſelben ſind, und auf keine
andere Weiſe hervorgebracht werden koͤnnen. Man kann ſie alſo nicht mehr Le-
bensverbindungen nennen, aber ſie haben ihrer Urſprung vom Leben, und machen
wieder die Nahrung und die Bedingung des Lebens aus, indem ſie es hauptſaͤch-
lich ſind, durch welche ſich die Pflanzen ernaͤhren, die dann wiederum den Thie-
ren zur Nahrung dienen.
Todte, aber
vom Organis-
mus ruͤckſtaͤn-
dige Materien.
Dieſe neu gebildeten Materien, der mehr oder minder zerſetzte Moder, und
der zuruͤckbleibende Humus ſind verſchieden nach den Koͤrpern, woraus ſie entſtan-
den, und nach den Umſtaͤnden, unter welchen ſie ſich daraus erzeugten.
Der Prozeß ihrer Umwandlung iſt das, was wir Verweſung, Gaͤhrung und
Faͤulniß nennen, deren Erklaͤrung zwar nicht hierher gehoͤrt, von denen wir aber
folgendes bemerken muͤſſen.
§. 6.
Die Bedingungen derſelben ſind naͤchſt der Abweſenheit des Lebens Waͤrme,
Feuchtigkeit und einige Verbindung mit der Atmoſphaͤre. Je
nachdem dieſe Umſtaͤnde ſtaͤrker oder ſchwaͤcher hinzutreten, wird dieſer Prozeß
verſchieden modiſizirt, hat einen raſchern oder traͤgern Gang, und giebt verſchie-
dene Reſultate.
Bedingungen
der Zerſetzung
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |