Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Die Bodenarten. noch um 5 Prozent, da auch die unter der Sohle der Pflugfurche liegende Erde nichtganz ohne Nutzen ist. Dagegen fällt sein Werth mit jeder Verminderung seiner Tiefe unter 6 Zoll Hat also ein Boden, der bei 6 Zoll Tiefe 50 werth war, 7 Zoll, so ist sein Werth 54, 8 -- -- -- -- 58, 9 -- -- -- -- 62, 10 -- -- -- -- 66, 11 -- -- -- -- 70, 12 -- -- -- -- 74, 5 -- -- -- -- 46, 4 -- -- -- -- 42, 3 -- -- -- -- 38. Es hat keinen Zweifel, daß dem Boden diese Werthsvermehrung durch tiefere §. 153. Der Unter- Thonigter Untergrund findet sich gewöhnlich unter thonigem und lehmigem Bo- Die Bodenarten. noch um 5 Prozent, da auch die unter der Sohle der Pflugfurche liegende Erde nichtganz ohne Nutzen iſt. Dagegen faͤllt ſein Werth mit jeder Verminderung ſeiner Tiefe unter 6 Zoll Hat alſo ein Boden, der bei 6 Zoll Tiefe 50 werth war, 7 Zoll, ſo iſt ſein Werth 54, 8 — — — — 58, 9 — — — — 62, 10 — — — — 66, 11 — — — — 70, 12 — — — — 74, 5 — — — — 46, 4 — — — — 42, 3 — — — — 38. Es hat keinen Zweifel, daß dem Boden dieſe Werthsvermehrung durch tiefere §. 153. Der Unter- Thonigter Untergrund findet ſich gewoͤhnlich unter thonigem und lehmigem Bo- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0194" n="146"/><fw place="top" type="header">Die Bodenarten.</fw><lb/> noch um 5 Prozent, da auch die unter der Sohle der Pflugfurche liegende Erde nicht<lb/> ganz ohne Nutzen iſt.</p><lb/> <p>Dagegen faͤllt ſein Werth mit jeder Verminderung ſeiner Tiefe unter 6 Zoll<lb/> in eben dem Verhaͤltniſſe.</p><lb/> <p>Hat alſo ein Boden, der bei 6 Zoll Tiefe 50 werth war,</p><lb/> <list> <item>7 Zoll, ſo iſt ſein Werth 54,</item><lb/> <item>8 — — — — 58,</item><lb/> <item>9 — — — — 62,</item><lb/> <item>10 — — — — 66,</item><lb/> <item>11 — — — — 70,</item><lb/> <item>12 — — — — 74,</item><lb/> <item>5 — — — — 46,</item><lb/> <item>4 — — — — 42,</item><lb/> <item>3 — — — — 38.</item> </list><lb/> <p>Es hat keinen Zweifel, daß dem Boden dieſe Werthsvermehrung durch tiefere<lb/> Bearbeitung und Durchdringung nachhaltig gegeben werden koͤnne; zuweilen mit<lb/> mehrerem, zuweilen mit minderem Aufwande, als die Werthsvermehrung betraͤgt.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 153.</head><lb/> <p><note place="left">Der Unter-<lb/> grund.</note>Was unter der fruchtbaren Ackererde liegt, heißt <hi rendition="#g">Untergrund</hi>. Dieſer be-<lb/> ſteht entweder aus derſelben Grunderde, wie die Ackerkrume, iſt nur nicht von Hu-<lb/> mus durchdrungen und mit der Atmoſphaͤre in keine Beruͤhrung gekommen; oder<lb/> es iſt eine ihrer Natur nach verſchiedene Erdſchicht. Er hat betraͤchtlichen Einfluß<lb/> auf die Guͤte des Ackers, und um ſo groͤßer, je ſeichter die Ackererde iſt.</p><lb/> <p>Thonigter Untergrund findet ſich gewoͤhnlich unter thonigem und lehmigem Bo-<lb/> den, unterſcheidet ſich davon in der eigentlichen Grunderde wohl nicht, iſt aber voͤllig<lb/> roh, zuſammengeballt und undurchlaſſend. Er findet ſich aber auch unter einer ſan-<lb/> digen Oberflaͤche, wo er bei einer horizontalen und gelind abhaͤngigen Lage dieſen<lb/> Boden ſehr verbeſſern kann, indem er das Verſenken der Feuchtigkeit ſehr verhin-<lb/> dert, und dieſen Boden uͤber Erwarten feucht erhaͤlt. Zuweilen kann er durch das<lb/> Pfluͤgen oder doch durch das Graben heraufgebracht und in einem guten Verhaͤltniſſe<lb/> mit dem Sande gemengt werden, wodurch dieſer zu Anfange zwar oft noch verſchlech-<lb/> tert, in der Folge aber, — wenn die gleichartige Miſchung bewirkt werden kann, —<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0194]
Die Bodenarten.
noch um 5 Prozent, da auch die unter der Sohle der Pflugfurche liegende Erde nicht
ganz ohne Nutzen iſt.
Dagegen faͤllt ſein Werth mit jeder Verminderung ſeiner Tiefe unter 6 Zoll
in eben dem Verhaͤltniſſe.
Hat alſo ein Boden, der bei 6 Zoll Tiefe 50 werth war,
7 Zoll, ſo iſt ſein Werth 54,
8 — — — — 58,
9 — — — — 62,
10 — — — — 66,
11 — — — — 70,
12 — — — — 74,
5 — — — — 46,
4 — — — — 42,
3 — — — — 38.
Es hat keinen Zweifel, daß dem Boden dieſe Werthsvermehrung durch tiefere
Bearbeitung und Durchdringung nachhaltig gegeben werden koͤnne; zuweilen mit
mehrerem, zuweilen mit minderem Aufwande, als die Werthsvermehrung betraͤgt.
§. 153.
Was unter der fruchtbaren Ackererde liegt, heißt Untergrund. Dieſer be-
ſteht entweder aus derſelben Grunderde, wie die Ackerkrume, iſt nur nicht von Hu-
mus durchdrungen und mit der Atmoſphaͤre in keine Beruͤhrung gekommen; oder
es iſt eine ihrer Natur nach verſchiedene Erdſchicht. Er hat betraͤchtlichen Einfluß
auf die Guͤte des Ackers, und um ſo groͤßer, je ſeichter die Ackererde iſt.
Der Unter-
grund.
Thonigter Untergrund findet ſich gewoͤhnlich unter thonigem und lehmigem Bo-
den, unterſcheidet ſich davon in der eigentlichen Grunderde wohl nicht, iſt aber voͤllig
roh, zuſammengeballt und undurchlaſſend. Er findet ſich aber auch unter einer ſan-
digen Oberflaͤche, wo er bei einer horizontalen und gelind abhaͤngigen Lage dieſen
Boden ſehr verbeſſern kann, indem er das Verſenken der Feuchtigkeit ſehr verhin-
dert, und dieſen Boden uͤber Erwarten feucht erhaͤlt. Zuweilen kann er durch das
Pfluͤgen oder doch durch das Graben heraufgebracht und in einem guten Verhaͤltniſſe
mit dem Sande gemengt werden, wodurch dieſer zu Anfange zwar oft noch verſchlech-
tert, in der Folge aber, — wenn die gleichartige Miſchung bewirkt werden kann, —
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