Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.Die Bodenarten. In diesem oder allen Fällen aber, wo eine Schätzung des Bodens in Hinsicht §. 148. Eine Anleitung zur Untersuchung der Ackererde würde hier überflüssig seyn, Da uns bei den vielen Untersuchungen dieser Art immer mehrere Bemerkun- §. 149. In sofern ich die Fruchtbarkeit und Güte der von uns zerlegten Bodenarten ausWerthsbe- Die folgende Tabelle A. enthält die Bestandtheile solcher uns vorgekom- Die Tabelle B. klassifizirt die Bodenarten nach den in den Brandenburgi- Die Bodenarten. In dieſem oder allen Faͤllen aber, wo eine Schaͤtzung des Bodens in Hinſicht §. 148. Eine Anleitung zur Unterſuchung der Ackererde wuͤrde hier uͤberfluͤſſig ſeyn, Da uns bei den vielen Unterſuchungen dieſer Art immer mehrere Bemerkun- §. 149. In ſofern ich die Fruchtbarkeit und Guͤte der von uns zerlegten Bodenarten ausWerthsbe- Die folgende Tabelle A. enthaͤlt die Beſtandtheile ſolcher uns vorgekom- Die Tabelle B. klaſſifizirt die Bodenarten nach den in den Brandenburgi- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0185" n="141"/> <fw place="top" type="header">Die Bodenarten.</fw><lb/> <p>In dieſem oder allen Faͤllen aber, wo eine Schaͤtzung des Bodens in Hinſicht<lb/> auf das Intereſſe verſchiedener Perſonen geſchehen ſoll, muß man es meines Er-<lb/> achtens zum Grundſatz annehmen, den Boden nur nach ſeinem gegenwaͤrtigen Zu-<lb/> ſtande zu taxiren, indem die moͤgliche Verbeſſerung doch erſt durch Induſtrie,<lb/> Kenntniß und Kapital bewirkt werden kann, und man ſich in unendliche Schwie-<lb/> rigkeiten verwickeln wuͤrde, wenn man die groͤßeren und geringeren Koſten, und<lb/> die Wahrſcheinlichkeit, daß es geſchehen werde, berechnen wollte.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 148.</head><lb/> <p>Eine Anleitung zur Unterſuchung der Ackererde wuͤrde hier uͤberfluͤſſig ſeyn,<lb/> da unſere Methode von Einhoff im dritten Bande des <hi rendition="#g">Hermbſtaͤdtſchen Ar-<lb/> chivs</hi> beſchrieben, und dann noch genauer in ſeinem von mir herausgegebenen<lb/><hi rendition="#g">Grundriß der Chemie fuͤr Landwirthe</hi>, 1808, angehaͤngt iſt.</p><lb/> <p>Da uns bei den vielen Unterſuchungen dieſer Art immer mehrere Bemerkun-<lb/> gen vorkommen und zu neuen Handgriffen leiten, ſo wird der Profeſſor <hi rendition="#g">Crome</hi><lb/> ſolche in der Folge ausfuͤhrlicher mittheilen. Bei den Unterſuchungen des Bodens<lb/> wird jetzt nicht nur auf deſſen waſſerhaltende Kraft, ſondern auch beſonders auf<lb/> ſeine ſpecifiſche Schwere im feuchten und trockenen Zuſtande Ruͤckſicht genommen,<lb/> weil wir uns davon manche nutzbare Reſultate verſprechen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 149.</head><lb/> <p>In ſofern ich die Fruchtbarkeit und Guͤte der von uns zerlegten Bodenarten aus<note place="right">Werthsbe-<lb/> ſtimmung des<lb/> Bodens nach<lb/> den folgenden<lb/> Tabellen.</note><lb/> eigner Erfahrung oder aus zuverlaͤſſigen Nachrichten kenne, kann ihr Werth nach<lb/> den angegebenen Grundſaͤtzen in der That zutreffend geſchaͤtzt werden, vorausge-<lb/> ſetzt, daß ſie eine gleich gute Lage und eine ihrer Beſchaffenheit angemeſſene —<lb/> der humusreiche loſe Boden z. B. in einer ebenen Niederung, denn anders findet<lb/> er ſich wohl nicht — haben.</p><lb/> <p>Die folgende Tabelle <hi rendition="#aq">A.</hi> enthaͤlt die Beſtandtheile ſolcher uns vorgekom-<lb/> menen Bodenmengungen, welche zur Erlaͤuterung dieſer Saͤtze dienen koͤnnen,<lb/> nebſt dem Werthsverhaͤltniſſe, welches wir ihnen in proportionalen Zahlen von<lb/> 100 bis 1 beimeſſen.</p><lb/> <p>Die Tabelle <hi rendition="#aq">B.</hi> klaſſifizirt die Bodenarten nach den in den Brandenburgi-<lb/> ſchen Taxprinzipien angenommenen Klaſſen (vergl. 1ſten Theil §. 75.), und ſchaͤtzt<lb/> ſie nach den eben daſelbſt (§. 84 — 92.) durch Erfahrung bei der Dreifelderwirth-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0185]
Die Bodenarten.
In dieſem oder allen Faͤllen aber, wo eine Schaͤtzung des Bodens in Hinſicht
auf das Intereſſe verſchiedener Perſonen geſchehen ſoll, muß man es meines Er-
achtens zum Grundſatz annehmen, den Boden nur nach ſeinem gegenwaͤrtigen Zu-
ſtande zu taxiren, indem die moͤgliche Verbeſſerung doch erſt durch Induſtrie,
Kenntniß und Kapital bewirkt werden kann, und man ſich in unendliche Schwie-
rigkeiten verwickeln wuͤrde, wenn man die groͤßeren und geringeren Koſten, und
die Wahrſcheinlichkeit, daß es geſchehen werde, berechnen wollte.
§. 148.
Eine Anleitung zur Unterſuchung der Ackererde wuͤrde hier uͤberfluͤſſig ſeyn,
da unſere Methode von Einhoff im dritten Bande des Hermbſtaͤdtſchen Ar-
chivs beſchrieben, und dann noch genauer in ſeinem von mir herausgegebenen
Grundriß der Chemie fuͤr Landwirthe, 1808, angehaͤngt iſt.
Da uns bei den vielen Unterſuchungen dieſer Art immer mehrere Bemerkun-
gen vorkommen und zu neuen Handgriffen leiten, ſo wird der Profeſſor Crome
ſolche in der Folge ausfuͤhrlicher mittheilen. Bei den Unterſuchungen des Bodens
wird jetzt nicht nur auf deſſen waſſerhaltende Kraft, ſondern auch beſonders auf
ſeine ſpecifiſche Schwere im feuchten und trockenen Zuſtande Ruͤckſicht genommen,
weil wir uns davon manche nutzbare Reſultate verſprechen.
§. 149.
In ſofern ich die Fruchtbarkeit und Guͤte der von uns zerlegten Bodenarten aus
eigner Erfahrung oder aus zuverlaͤſſigen Nachrichten kenne, kann ihr Werth nach
den angegebenen Grundſaͤtzen in der That zutreffend geſchaͤtzt werden, vorausge-
ſetzt, daß ſie eine gleich gute Lage und eine ihrer Beſchaffenheit angemeſſene —
der humusreiche loſe Boden z. B. in einer ebenen Niederung, denn anders findet
er ſich wohl nicht — haben.
Werthsbe-
ſtimmung des
Bodens nach
den folgenden
Tabellen.
Die folgende Tabelle A. enthaͤlt die Beſtandtheile ſolcher uns vorgekom-
menen Bodenmengungen, welche zur Erlaͤuterung dieſer Saͤtze dienen koͤnnen,
nebſt dem Werthsverhaͤltniſſe, welches wir ihnen in proportionalen Zahlen von
100 bis 1 beimeſſen.
Die Tabelle B. klaſſifizirt die Bodenarten nach den in den Brandenburgi-
ſchen Taxprinzipien angenommenen Klaſſen (vergl. 1ſten Theil §. 75.), und ſchaͤtzt
ſie nach den eben daſelbſt (§. 84 — 92.) durch Erfahrung bei der Dreifelderwirth-
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