Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.Der Fruchtwechsel. allgemein verhält es sich vielleicht so mit dem höchsten Profit vom angelegten Kapitalund Arbeit. Wir betrachten also zuerst die. Wechsel-Weidewirthschaft oder Wechselwirthschaft nach der Regel der Fruchtfolge. §. 372. Bei dieser Wirthschaftsart bleibt also ein Theil des Landes zur Weide für das §. 373. Auf einer geringern Anzahl von Schlägen, wie acht, paßt sich dieses System Acht Schläge ist also das geringste, was wir annehmen, und hier würde ich Der Fruchtwechſel. allgemein verhaͤlt es ſich vielleicht ſo mit dem hoͤchſten Profit vom angelegten Kapitalund Arbeit. Wir betrachten alſo zuerſt die. Wechſel-Weidewirthſchaft oder Wechſelwirthſchaft nach der Regel der Fruchtfolge. §. 372. Bei dieſer Wirthſchaftsart bleibt alſo ein Theil des Landes zur Weide fuͤr das §. 373. Auf einer geringern Anzahl von Schlaͤgen, wie acht, paßt ſich dieſes Syſtem Acht Schlaͤge iſt alſo das geringſte, was wir annehmen, und hier wuͤrde ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0405" n="359"/><fw place="top" type="header">Der Fruchtwechſel.</fw><lb/> allgemein verhaͤlt es ſich vielleicht ſo mit dem hoͤchſten Profit vom angelegten Kapital<lb/> und Arbeit.</p><lb/> <p>Wir betrachten alſo zuerſt die.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Wechſel-Weidewirthſchaft oder Wechſelwirthſchaft<lb/> nach der Regel der Fruchtfolge</hi>.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head>§. 372.</head><lb/> <p>Bei dieſer Wirthſchaftsart bleibt alſo ein Theil des Landes zur Weide fuͤr das<lb/> Rindvieh, oder wenn man will nur fuͤr die Schafe liegen. Allein das Land wird in<lb/> voller ſtarker Dungkraft und mit der angemeſſenſten Beſamung von Weidekraͤutern<lb/> niedergelegt. Es giebt alſo eine ungleich nahrhaftere und reichere Weide, die mehr<lb/> Vieh oder daſſelbe Vieh auf einer ungleich kleinern Flaͤche ernaͤhrt. Außerdem aber<lb/> bauet ſie in der Regel anderes Futter, entweder bloß zum Winterbedarf, oder auch<lb/> um einen Theil des Viehes im Sommer auf dem Stalle entweder ganz oder neben der<lb/> Weide zu ernaͤhren; auf jeden Fall ſo hinreichend, daß die Weide nie zu fruͤh im<lb/> Fruͤhjahre angegriffen oder uͤbertrieben zu werden braucht.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 373.</head><lb/> <p>Auf einer geringern Anzahl von Schlaͤgen, wie acht, paßt ſich dieſes Syſtem<lb/> eigentlich nicht. Wenn der Getreidebau nicht zu ſehr eingeſchraͤnkt werden ſoll, und<lb/> man noch einen Schlag zum Futterbau nehmen wollte, ſo wuͤrde die Weide nicht<lb/> lange genug liegen koͤnnen. Ganz kleine Wirthſchaften ausgenommen, — denen<lb/> aber uͤberhaupt die Stallfutterung immer weit angemeſſener wie die Weide iſt, —<lb/> wuͤrde ich die ſechs- und ſiebenſchlaͤgige Wirthſchaft immer in eine zwoͤlf- und vierzehn-<lb/> ſchlaͤgige in gewiſſer Hinſicht umwandeln, wodurch auch der Uebergang um ſo mehr<lb/> erleichtert wird.</p><lb/> <p>Acht Schlaͤge iſt alſo das geringſte, was wir annehmen, und hier wuͤrde ich<lb/> folgende Fruchtfolgen vorſchlagen:</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [359/0405]
Der Fruchtwechſel.
allgemein verhaͤlt es ſich vielleicht ſo mit dem hoͤchſten Profit vom angelegten Kapital
und Arbeit.
Wir betrachten alſo zuerſt die.
Wechſel-Weidewirthſchaft oder Wechſelwirthſchaft
nach der Regel der Fruchtfolge.
§. 372.
Bei dieſer Wirthſchaftsart bleibt alſo ein Theil des Landes zur Weide fuͤr das
Rindvieh, oder wenn man will nur fuͤr die Schafe liegen. Allein das Land wird in
voller ſtarker Dungkraft und mit der angemeſſenſten Beſamung von Weidekraͤutern
niedergelegt. Es giebt alſo eine ungleich nahrhaftere und reichere Weide, die mehr
Vieh oder daſſelbe Vieh auf einer ungleich kleinern Flaͤche ernaͤhrt. Außerdem aber
bauet ſie in der Regel anderes Futter, entweder bloß zum Winterbedarf, oder auch
um einen Theil des Viehes im Sommer auf dem Stalle entweder ganz oder neben der
Weide zu ernaͤhren; auf jeden Fall ſo hinreichend, daß die Weide nie zu fruͤh im
Fruͤhjahre angegriffen oder uͤbertrieben zu werden braucht.
§. 373.
Auf einer geringern Anzahl von Schlaͤgen, wie acht, paßt ſich dieſes Syſtem
eigentlich nicht. Wenn der Getreidebau nicht zu ſehr eingeſchraͤnkt werden ſoll, und
man noch einen Schlag zum Futterbau nehmen wollte, ſo wuͤrde die Weide nicht
lange genug liegen koͤnnen. Ganz kleine Wirthſchaften ausgenommen, — denen
aber uͤberhaupt die Stallfutterung immer weit angemeſſener wie die Weide iſt, —
wuͤrde ich die ſechs- und ſiebenſchlaͤgige Wirthſchaft immer in eine zwoͤlf- und vierzehn-
ſchlaͤgige in gewiſſer Hinſicht umwandeln, wodurch auch der Uebergang um ſo mehr
erleichtert wird.
Acht Schlaͤge iſt alſo das geringſte, was wir annehmen, und hier wuͤrde ich
folgende Fruchtfolgen vorſchlagen:
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