Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.Landwirthschaftliche Buchhaltung. einer solchen tabellarischen Uebersicht die Uebertragung in das Hauptbuch auf dasConto jedes Artikels bei der doppelten Buchhaltung sey, erhellet von selbst. Ueber die Berechnung des wirthschaftlichen Tagelohns findet sich ein trefflicher Es hat keinen Zweifel, daß man fast alle Artikel der Wirthschaft, jede einzelne §. 246. Mir scheint indessen die doppelte Buchhaltungsmethode einen so entschiedenenDoppelte In Bezug auf jene Abhandlung will ich hier nur Einiges anführen. Es ist freilich durchaus nöthig, daß Alles auf einen gemeinschaftlichen Maaß- F f 2
Landwirthſchaftliche Buchhaltung. einer ſolchen tabellariſchen Ueberſicht die Uebertragung in das Hauptbuch auf dasConto jedes Artikels bei der doppelten Buchhaltung ſey, erhellet von ſelbſt. Ueber die Berechnung des wirthſchaftlichen Tagelohns findet ſich ein trefflicher Es hat keinen Zweifel, daß man faſt alle Artikel der Wirthſchaft, jede einzelne §. 246. Mir ſcheint indeſſen die doppelte Buchhaltungsmethode einen ſo entſchiedenenDoppelte In Bezug auf jene Abhandlung will ich hier nur Einiges anfuͤhren. Es iſt freilich durchaus noͤthig, daß Alles auf einen gemeinſchaftlichen Maaß- F f 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0271" n="227"/><fw place="top" type="header">Landwirthſchaftliche Buchhaltung.</fw><lb/> einer ſolchen tabellariſchen Ueberſicht die Uebertragung in das Hauptbuch auf das<lb/> Conto jedes Artikels bei der doppelten Buchhaltung ſey, erhellet von ſelbſt.</p><lb/> <p>Ueber die Berechnung des wirthſchaftlichen Tagelohns findet ſich ein trefflicher<lb/> Aufſatz in den Annalen der niederſaͤchſiſchen Landwirthſchaft, 4r Jahrg. 4s Stuͤck.</p><lb/> <p>Es hat keinen Zweifel, daß man faſt alle Artikel der Wirthſchaft, jede einzelne<lb/> Produktion und die jedes einzelnen Feldes tabellariſch ſehr gut darſtellen koͤnne.<lb/> Einige Formeln dazu aus dem Gyllenbourgſchen Werke kann man nachſehen in den<lb/> Annalen des Ackerbaues, 4ten Bande, Seite 164, wo unter andern auch eine<lb/> ſehr vollſtaͤndige Tabelle fuͤr die Meierei vorkommt.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 246.</head><lb/> <p>Mir ſcheint indeſſen die doppelte Buchhaltungsmethode einen ſo entſchiedenen<note place="right">Doppelte<lb/> Buchhal-<lb/> tungs-Form.</note><lb/> Vorzug vor der tabellariſchen zu haben, daß ich die weitere Ausarbeitung der letz-<lb/> tern wenigſtens andern uͤberlaſſen muß. Ich habe uͤber dieſe Methode ausfuͤhrlich<lb/> im 4ten Bande der Annalen des Ackerbaues, Seite 467 u. f. geredet. Ich habe<lb/> nachmals gefunden, daß ſich die Sache noch weit mehr ſimplifiziren, und einige<lb/> Schwierigkeiten, die man auf keine Weiſe uͤberwinden kann, ſehr gut umge-<lb/> hen laſſen.</p><lb/> <p>In Bezug auf jene Abhandlung will ich hier nur Einiges anfuͤhren.</p><lb/> <p>Es iſt freilich durchaus noͤthig, daß Alles auf einen gemeinſchaftlichen Maaß-<lb/> ſtab reduzirt werde, und es laͤßt ſich hier nicht wohl ein andrer annehmen, als das<lb/> Geld, weil darauf doch am Ende in jeder Gewerbsrechnung Alles hinauslaͤuft.<lb/> Nun aber iſt man waͤhrend der Fuͤhrung der Rechnung oft zweifelhaft, wie man<lb/> den Geldpreis derer Artikel, die nicht unmittelbar zu Gelde gemacht werden, an-<lb/> ſchlagen ſoll. Zwar wuͤrde ein unrichtiger Anſchlag in dem Reſultate der ganzen<lb/> Rechnung keine Aenderung machen wegen des doppelten Anſchreibens, einmal auf<lb/> das <hi rendition="#g">Debet</hi>, und das andere Mal auf das <hi rendition="#g">Credit</hi>. Jedoch wuͤrde eine un-<lb/> verhaͤltnißmaͤßige Annahme des Preiſes unrichtige Reſultate bei <hi rendition="#g">einzelnen</hi> Ar-<lb/> tikeln geben. Der Durchſchnittspreis der meiſten Artikel, z. B. des in der<lb/> Wirthſchaft conſumirten Getreides und Viehfutterung, laͤßt ſich waͤhrend des<lb/> Laufs des Jahrs, und folglich bei den einzelnen Eintragungen nicht beſtimmen.<lb/> Und von dieſem Preiſe haͤngen ferner die Schaͤtzungen anderer Dinge, die nicht<lb/> unmittelbar mit Gelde bezahlt werden, wieder ab, z. B. die Arbeiten des Geſindes<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F f 2</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [227/0271]
Landwirthſchaftliche Buchhaltung.
einer ſolchen tabellariſchen Ueberſicht die Uebertragung in das Hauptbuch auf das
Conto jedes Artikels bei der doppelten Buchhaltung ſey, erhellet von ſelbſt.
Ueber die Berechnung des wirthſchaftlichen Tagelohns findet ſich ein trefflicher
Aufſatz in den Annalen der niederſaͤchſiſchen Landwirthſchaft, 4r Jahrg. 4s Stuͤck.
Es hat keinen Zweifel, daß man faſt alle Artikel der Wirthſchaft, jede einzelne
Produktion und die jedes einzelnen Feldes tabellariſch ſehr gut darſtellen koͤnne.
Einige Formeln dazu aus dem Gyllenbourgſchen Werke kann man nachſehen in den
Annalen des Ackerbaues, 4ten Bande, Seite 164, wo unter andern auch eine
ſehr vollſtaͤndige Tabelle fuͤr die Meierei vorkommt.
§. 246.
Mir ſcheint indeſſen die doppelte Buchhaltungsmethode einen ſo entſchiedenen
Vorzug vor der tabellariſchen zu haben, daß ich die weitere Ausarbeitung der letz-
tern wenigſtens andern uͤberlaſſen muß. Ich habe uͤber dieſe Methode ausfuͤhrlich
im 4ten Bande der Annalen des Ackerbaues, Seite 467 u. f. geredet. Ich habe
nachmals gefunden, daß ſich die Sache noch weit mehr ſimplifiziren, und einige
Schwierigkeiten, die man auf keine Weiſe uͤberwinden kann, ſehr gut umge-
hen laſſen.
Doppelte
Buchhal-
tungs-Form.
In Bezug auf jene Abhandlung will ich hier nur Einiges anfuͤhren.
Es iſt freilich durchaus noͤthig, daß Alles auf einen gemeinſchaftlichen Maaß-
ſtab reduzirt werde, und es laͤßt ſich hier nicht wohl ein andrer annehmen, als das
Geld, weil darauf doch am Ende in jeder Gewerbsrechnung Alles hinauslaͤuft.
Nun aber iſt man waͤhrend der Fuͤhrung der Rechnung oft zweifelhaft, wie man
den Geldpreis derer Artikel, die nicht unmittelbar zu Gelde gemacht werden, an-
ſchlagen ſoll. Zwar wuͤrde ein unrichtiger Anſchlag in dem Reſultate der ganzen
Rechnung keine Aenderung machen wegen des doppelten Anſchreibens, einmal auf
das Debet, und das andere Mal auf das Credit. Jedoch wuͤrde eine un-
verhaͤltnißmaͤßige Annahme des Preiſes unrichtige Reſultate bei einzelnen Ar-
tikeln geben. Der Durchſchnittspreis der meiſten Artikel, z. B. des in der
Wirthſchaft conſumirten Getreides und Viehfutterung, laͤßt ſich waͤhrend des
Laufs des Jahrs, und folglich bei den einzelnen Eintragungen nicht beſtimmen.
Und von dieſem Preiſe haͤngen ferner die Schaͤtzungen anderer Dinge, die nicht
unmittelbar mit Gelde bezahlt werden, wieder ab, z. B. die Arbeiten des Geſindes
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