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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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das leiden? Also folgten sie drohend dem Christen nach, in eine Kirche, in welche er bereits gegangen war, und umringten ihn und wollten über ihn herfallen. Da gerieth dieser in großen Schrecken, und wie er keine andere Errettung sah, ergriff er in seiner Angst einen Schild, der in der Kirche dicht bei dem Bilde des Götzen Barovit hing. Dieser Schild war groß und schön, und mit goldenen Gurten überzogen; er gehörte dem Gott Barovit, und es durfte ihn Keiner anrühren, außer der oberste Priester des Gottes in der Zeit, wenn es Krieg war. Mit diesem Schilde bedeckte er sich und lief damit nach der Thüre zu. Da solches die Bürger sahen, entsetzten sie sich über den Frevel, daß Einer, und zumal ein Christ, es wagte, den heiligen Schild des Gottes in seine Hand zu nehmen, und sie ließen von ihm ab, aus Furcht, selbst den Schild anzurühren und vermeinend, der Gott werde den Frevler augenblicks erschlagen. Der aber kam, zwar mit großer Angst, aber wohlbehalten zu dem Bischofe zurück.

Ueber Solches fingen die Bürger an, den Glauben an ihre Götter zu verlieren, und sie bekehrten sich zuletzt Alle zu dem christlichen Glauben.

Kantzow, Pomerania, I. S. 117-121.
Cramer Gr. Pomm. Kirch. Chron. I. S. 52-55.
Micrälius, Alt. Pommerl. I. S. 152.
Kanngießer, Pomm. Gesch. S. 725-732.
24. Stettins Wiederbekehrung.

Als der heilige Bischof Otto zum zweiten Male nach Pommern und zu den abgefallenen Stettinern kam, um sie von Neuem zum reinen Christenthume zu bekehren, da wurde er übel von den Abtrünnigen empfangen, und sein Werk wollte anfangs nicht gelingen. Aber durch Gottes Gnade glückte es doch. Es war nämlich zu damaliger Zeit ein

das leiden? Also folgten sie drohend dem Christen nach, in eine Kirche, in welche er bereits gegangen war, und umringten ihn und wollten über ihn herfallen. Da gerieth dieser in großen Schrecken, und wie er keine andere Errettung sah, ergriff er in seiner Angst einen Schild, der in der Kirche dicht bei dem Bilde des Götzen Barovit hing. Dieser Schild war groß und schön, und mit goldenen Gurten überzogen; er gehörte dem Gott Barovit, und es durfte ihn Keiner anrühren, außer der oberste Priester des Gottes in der Zeit, wenn es Krieg war. Mit diesem Schilde bedeckte er sich und lief damit nach der Thüre zu. Da solches die Bürger sahen, entsetzten sie sich über den Frevel, daß Einer, und zumal ein Christ, es wagte, den heiligen Schild des Gottes in seine Hand zu nehmen, und sie ließen von ihm ab, aus Furcht, selbst den Schild anzurühren und vermeinend, der Gott werde den Frevler augenblicks erschlagen. Der aber kam, zwar mit großer Angst, aber wohlbehalten zu dem Bischofe zurück.

Ueber Solches fingen die Bürger an, den Glauben an ihre Götter zu verlieren, und sie bekehrten sich zuletzt Alle zu dem christlichen Glauben.

Kantzow, Pomerania, I. S. 117-121.
Cramer Gr. Pomm. Kirch. Chron. I. S. 52-55.
Micrälius, Alt. Pommerl. I. S. 152.
Kanngießer, Pomm. Gesch. S. 725-732.
24. Stettins Wiederbekehrung.

Als der heilige Bischof Otto zum zweiten Male nach Pommern und zu den abgefallenen Stettinern kam, um sie von Neuem zum reinen Christenthume zu bekehren, da wurde er übel von den Abtrünnigen empfangen, und sein Werk wollte anfangs nicht gelingen. Aber durch Gottes Gnade glückte es doch. Es war nämlich zu damaliger Zeit ein

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[45/0077] das leiden? Also folgten sie drohend dem Christen nach, in eine Kirche, in welche er bereits gegangen war, und umringten ihn und wollten über ihn herfallen. Da gerieth dieser in großen Schrecken, und wie er keine andere Errettung sah, ergriff er in seiner Angst einen Schild, der in der Kirche dicht bei dem Bilde des Götzen Barovit hing. Dieser Schild war groß und schön, und mit goldenen Gurten überzogen; er gehörte dem Gott Barovit, und es durfte ihn Keiner anrühren, außer der oberste Priester des Gottes in der Zeit, wenn es Krieg war. Mit diesem Schilde bedeckte er sich und lief damit nach der Thüre zu. Da solches die Bürger sahen, entsetzten sie sich über den Frevel, daß Einer, und zumal ein Christ, es wagte, den heiligen Schild des Gottes in seine Hand zu nehmen, und sie ließen von ihm ab, aus Furcht, selbst den Schild anzurühren und vermeinend, der Gott werde den Frevler augenblicks erschlagen. Der aber kam, zwar mit großer Angst, aber wohlbehalten zu dem Bischofe zurück. Ueber Solches fingen die Bürger an, den Glauben an ihre Götter zu verlieren, und sie bekehrten sich zuletzt Alle zu dem christlichen Glauben. Kantzow, Pomerania, I. S. 117-121. Cramer Gr. Pomm. Kirch. Chron. I. S. 52-55. Micrälius, Alt. Pommerl. I. S. 152. Kanngießer, Pomm. Gesch. S. 725-732. 24. Stettins Wiederbekehrung. Als der heilige Bischof Otto zum zweiten Male nach Pommern und zu den abgefallenen Stettinern kam, um sie von Neuem zum reinen Christenthume zu bekehren, da wurde er übel von den Abtrünnigen empfangen, und sein Werk wollte anfangs nicht gelingen. Aber durch Gottes Gnade glückte es doch. Es war nämlich zu damaliger Zeit ein

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/77>, abgerufen am 21.11.2024.