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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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und für andere Sachen, daß die Bauern nicht mehr als sieben Schillinge, also der Mann einen Schilling für alle drei Jahre, heraus haben sollten. Damit wollten die Bauern nicht zufrieden seyn, und sie beschwerten sich bitter bei dem Herrn. Anfangs drohete er ihnen; auf einmal aber gab er ihnen gute Worte, und versprach ihnen ihren vollen Lohn, sie sollten nur mit ihm kommen in eine Stube, die hinten im Schlosse lag, da wolle er ihnen Alles auszahlen. Also lockte er sie in die entlegene Stube, und wie er sie alle sieben darin hatte, ließ er sie lebendig darin einmauern, daß sie eines jämmerlichen Todes sterben mußten.

Als nun aber das Winseln des Letzten nicht mehr gehört wurde, da fuhr auf einmal der Teufel in den Schloßherrn, und ließ ihm keine Ruhe mehr, bis er oben in seine Stube ging, und sein Gewehr von der Wand nahm, und sich damit eine Kugel durch den Kopf schoß, daß das Blut bis oben an die Decke spritzte.

Diese Blutflecke sieht man noch jetzt dort; man hat sie mit keiner Kunst vertilgen können, und wenn die Stellen auch zwanzigmal hinter einander überweißt werden, so kommen sie doch jedesmal gleich wieder zum Vorschein. Auch die Knochen der sieben eingemauerten Bauern liegen noch unten in der Stube; es darf kein Mensch sie von da fortnehmen. Den Schloßherrn und die Bauern sieht man jede Nacht herumspuken.

Mündlich.
281. Der Schatz in der Vollmondsnacht.

Hinter dem Hause des Bäckers Meier in der Langenstraße zu Greifswald ist ein kleiner Garten. In diesem ist, wie die Leute sagen, ein Schatz vergraben, den der Teufel bewacht, der aber alle Jahre einmal in einer Vollmondsnacht

und für andere Sachen, daß die Bauern nicht mehr als sieben Schillinge, also der Mann einen Schilling für alle drei Jahre, heraus haben sollten. Damit wollten die Bauern nicht zufrieden seyn, und sie beschwerten sich bitter bei dem Herrn. Anfangs drohete er ihnen; auf einmal aber gab er ihnen gute Worte, und versprach ihnen ihren vollen Lohn, sie sollten nur mit ihm kommen in eine Stube, die hinten im Schlosse lag, da wolle er ihnen Alles auszahlen. Also lockte er sie in die entlegene Stube, und wie er sie alle sieben darin hatte, ließ er sie lebendig darin einmauern, daß sie eines jämmerlichen Todes sterben mußten.

Als nun aber das Winseln des Letzten nicht mehr gehört wurde, da fuhr auf einmal der Teufel in den Schloßherrn, und ließ ihm keine Ruhe mehr, bis er oben in seine Stube ging, und sein Gewehr von der Wand nahm, und sich damit eine Kugel durch den Kopf schoß, daß das Blut bis oben an die Decke spritzte.

Diese Blutflecke sieht man noch jetzt dort; man hat sie mit keiner Kunst vertilgen können, und wenn die Stellen auch zwanzigmal hinter einander überweißt werden, so kommen sie doch jedesmal gleich wieder zum Vorschein. Auch die Knochen der sieben eingemauerten Bauern liegen noch unten in der Stube; es darf kein Mensch sie von da fortnehmen. Den Schloßherrn und die Bauern sieht man jede Nacht herumspuken.

Mündlich.
281. Der Schatz in der Vollmondsnacht.

Hinter dem Hause des Bäckers Meier in der Langenstraße zu Greifswald ist ein kleiner Garten. In diesem ist, wie die Leute sagen, ein Schatz vergraben, den der Teufel bewacht, der aber alle Jahre einmal in einer Vollmondsnacht

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[330/0362] und für andere Sachen, daß die Bauern nicht mehr als sieben Schillinge, also der Mann einen Schilling für alle drei Jahre, heraus haben sollten. Damit wollten die Bauern nicht zufrieden seyn, und sie beschwerten sich bitter bei dem Herrn. Anfangs drohete er ihnen; auf einmal aber gab er ihnen gute Worte, und versprach ihnen ihren vollen Lohn, sie sollten nur mit ihm kommen in eine Stube, die hinten im Schlosse lag, da wolle er ihnen Alles auszahlen. Also lockte er sie in die entlegene Stube, und wie er sie alle sieben darin hatte, ließ er sie lebendig darin einmauern, daß sie eines jämmerlichen Todes sterben mußten. Als nun aber das Winseln des Letzten nicht mehr gehört wurde, da fuhr auf einmal der Teufel in den Schloßherrn, und ließ ihm keine Ruhe mehr, bis er oben in seine Stube ging, und sein Gewehr von der Wand nahm, und sich damit eine Kugel durch den Kopf schoß, daß das Blut bis oben an die Decke spritzte. Diese Blutflecke sieht man noch jetzt dort; man hat sie mit keiner Kunst vertilgen können, und wenn die Stellen auch zwanzigmal hinter einander überweißt werden, so kommen sie doch jedesmal gleich wieder zum Vorschein. Auch die Knochen der sieben eingemauerten Bauern liegen noch unten in der Stube; es darf kein Mensch sie von da fortnehmen. Den Schloßherrn und die Bauern sieht man jede Nacht herumspuken. Mündlich. 281. Der Schatz in der Vollmondsnacht. Hinter dem Hause des Bäckers Meier in der Langenstraße zu Greifswald ist ein kleiner Garten. In diesem ist, wie die Leute sagen, ein Schatz vergraben, den der Teufel bewacht, der aber alle Jahre einmal in einer Vollmondsnacht

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/362>, abgerufen am 21.11.2024.