Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.Vernunfft überwiesen, daß ich dieser alten Religion solte anhangen, und die kurtz erfundene neue verwerffen. 43. Betrachtung. Es seynd schon siebenzehen-hundert Jahr, in welchen die Römisch-Catholische Kirch von den grausamsten Tyranncn ist verfolget worden; als von den Türcken und Heyden, von den Abtrinnigen, und von so vielen Ketzereyen, ist doch allezeit unüberwindlich, sichtbar, und blühend verblieben, da sie anch noch täglich zunimmt, und in stäten Flor fortgepflantzet wird. Da hingegen so viele und verschiedene Ketzereyen entstanden, die zwar sehr mächtig geschienen, und wie ein reissender Wasserstrohm sich ausgegossen, alle aber nach und nach abgenommen, und endlich gar zu Grund gangen. Dergleichen seynd gewesen die Ketzereyen der Manichäer, Donatisten, Pelagianer, Iconoclassen, und vieler andern. Was hab ich dan daraus anderst können schliessen, als daß die Römisch-Catholische Kirch von Christo auf einen Felsen gebaut, welche die Pforten der Vernunfft überwiesen, daß ich dieser alten Religion solte anhangen, und die kurtz erfundene neue verwerffen. 43. Betrachtung. Es seynd schon siebenzehen-hundert Jahr, in welchen die Römisch-Catholische Kirch von den grausamsten Tyranncn ist verfolget worden; als von den Türcken und Heyden, von den Abtrinnigen, und von so vielen Ketzereyen, ist doch allezeit unüberwindlich, sichtbar, und blühend verblieben, da sie anch noch täglich zunimmt, und in stäten Flor fortgepflantzet wird. Da hingegen so viele und verschiedene Ketzereyen entstanden, die zwar sehr mächtig geschienen, und wie ein reissender Wasserstrohm sich ausgegossen, alle aber nach und nach abgenommen, und endlich gar zu Grund gangen. Dergleichen seynd gewesen die Ketzereyen der Manichäer, Donatisten, Pelagianer, Iconoclassen, und vieler andern. Was hab ich dan daraus anderst können schliessen, als daß die Römisch-Catholische Kirch von Christo auf einen Felsen gebaut, welche die Pforten der <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0093" n="89"/> Vernunfft überwiesen, daß ich dieser alten Religion solte anhangen, und die kurtz erfundene neue verwerffen.</p> </div> <div> <head>43. Betrachtung.<lb/></head> <p>Es seynd schon siebenzehen-hundert Jahr, in welchen die Römisch-Catholische Kirch von den grausamsten Tyranncn ist verfolget worden; als von den Türcken und Heyden, von den Abtrinnigen, und von so vielen Ketzereyen, ist doch allezeit unüberwindlich, sichtbar, und blühend verblieben, da sie anch noch täglich zunimmt, und in stäten Flor fortgepflantzet wird. Da hingegen so viele und verschiedene Ketzereyen entstanden, die zwar sehr mächtig geschienen, und wie ein reissender Wasserstrohm sich ausgegossen, alle aber nach und nach abgenommen, und endlich gar zu Grund gangen. Dergleichen seynd gewesen die Ketzereyen der Manichäer, Donatisten, Pelagianer, Iconoclassen, und vieler andern. Was hab ich dan daraus anderst können schliessen, als daß die Römisch-Catholische Kirch von Christo auf einen Felsen gebaut, welche die Pforten der </p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0093]
Vernunfft überwiesen, daß ich dieser alten Religion solte anhangen, und die kurtz erfundene neue verwerffen.
43. Betrachtung.
Es seynd schon siebenzehen-hundert Jahr, in welchen die Römisch-Catholische Kirch von den grausamsten Tyranncn ist verfolget worden; als von den Türcken und Heyden, von den Abtrinnigen, und von so vielen Ketzereyen, ist doch allezeit unüberwindlich, sichtbar, und blühend verblieben, da sie anch noch täglich zunimmt, und in stäten Flor fortgepflantzet wird. Da hingegen so viele und verschiedene Ketzereyen entstanden, die zwar sehr mächtig geschienen, und wie ein reissender Wasserstrohm sich ausgegossen, alle aber nach und nach abgenommen, und endlich gar zu Grund gangen. Dergleichen seynd gewesen die Ketzereyen der Manichäer, Donatisten, Pelagianer, Iconoclassen, und vieler andern. Was hab ich dan daraus anderst können schliessen, als daß die Römisch-Catholische Kirch von Christo auf einen Felsen gebaut, welche die Pforten der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |