Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.halten: worauff der Professor erstaunt, eine Zeitlang stillgeschwiegen, endlich zur Antwort geben, er hätte eben dieses seinem Professori in Engelland vorgehalten, und nichts anders zur Antwort erhalten, als daß solches Argument unwidersprechlich und unaufflößlich seye, und müste man den Catholischen nimmer directe, das ist grad und blatt darauff antworten, sondern umschweiff suchen, um selbes also ohnbeantwortet abzulehnen: über welche Antwort ich mich sehr geärgert: massen durch solche Ablehnung kein Argument und strittiger Glaubens-Punct aufgelöset, noch zur Erkandtnüß der Warheit geschritten wird: und habe deshalben schon dazumahl bey mir gedacht; daß sich die Uncatholische in den wahren Glaubens-Puncten um Erkandtnuß und Beförderung der Warheit bemühen. 32. Betrachtung. Auch dieses hat mir die neue Religionen suspect gemacht, und in Argwohn gezogen, daß, ob sie schon die Catholische nach ihrem Belieben an die H. Schrifft halten: worauff der Professor erstaunt, eine Zeitlang stillgeschwiegen, endlich zur Antwort geben, er hätte eben dieses seinem Professori in Engelland vorgehalten, und nichts anders zur Antwort erhalten, als daß solches Argument unwidersprechlich und unaufflößlich seye, und müste man den Catholischen nimmer directè, das ist grad und blatt darauff antworten, sondern umschweiff suchen, um selbes also ohnbeantwortet abzulehnen: über welche Antwort ich mich sehr geärgert: massen durch solche Ablehnung kein Argument und strittiger Glaubens-Punct aufgelöset, noch zur Erkandtnüß der Warheit geschritten wird: und habe deshalben schon dazumahl bey mir gedacht; daß sich die Uncatholische in den wahren Glaubens-Puncten um Erkandtnuß und Beförderung der Warheit bemühen. 32. Betrachtung. Auch dieses hat mir die neue Religionen suspect gemacht, und in Argwohn gezogen, daß, ob sie schon die Catholische nach ihrem Belieben an die H. Schrifft <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0065" n="61"/> halten: worauff der Professor erstaunt, eine Zeitlang stillgeschwiegen, endlich zur Antwort geben, er hätte eben dieses seinem Professori in Engelland vorgehalten, und nichts anders zur Antwort erhalten, als daß solches Argument unwidersprechlich und unaufflößlich seye, und müste man den Catholischen nimmer directè, das ist grad und blatt darauff antworten, sondern umschweiff suchen, um selbes also ohnbeantwortet abzulehnen: über welche Antwort ich mich sehr geärgert: massen durch solche Ablehnung kein Argument und strittiger Glaubens-Punct aufgelöset, noch zur Erkandtnüß der Warheit geschritten wird: und habe deshalben schon dazumahl bey mir gedacht; daß sich die Uncatholische in den wahren Glaubens-Puncten um Erkandtnuß und Beförderung der Warheit bemühen.</p> </div> <div> <head>32. Betrachtung.<lb/></head> <p>Auch dieses hat mir die neue Religionen suspect gemacht, und in Argwohn gezogen, daß, ob sie schon die Catholische nach ihrem Belieben an die H. Schrifft </p> </div> </body> </text> </TEI> [61/0065]
halten: worauff der Professor erstaunt, eine Zeitlang stillgeschwiegen, endlich zur Antwort geben, er hätte eben dieses seinem Professori in Engelland vorgehalten, und nichts anders zur Antwort erhalten, als daß solches Argument unwidersprechlich und unaufflößlich seye, und müste man den Catholischen nimmer directè, das ist grad und blatt darauff antworten, sondern umschweiff suchen, um selbes also ohnbeantwortet abzulehnen: über welche Antwort ich mich sehr geärgert: massen durch solche Ablehnung kein Argument und strittiger Glaubens-Punct aufgelöset, noch zur Erkandtnüß der Warheit geschritten wird: und habe deshalben schon dazumahl bey mir gedacht; daß sich die Uncatholische in den wahren Glaubens-Puncten um Erkandtnuß und Beförderung der Warheit bemühen.
32. Betrachtung.
Auch dieses hat mir die neue Religionen suspect gemacht, und in Argwohn gezogen, daß, ob sie schon die Catholische nach ihrem Belieben an die H. Schrifft
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