Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.Keuschheit und Gehorsam zu bringen; in denen andern Secten aber keiner ist, deme das Glück ein wenig will, daß er verlange ein Prädicant zu werden: Niemand die Keuschheit zu halten begierig ist; Dahero dann wahr nehme, daß diese mehrentheils aus Noth das Prädicanten-Amt annehmen: jene aber nur aus Lieb GOttes, und ihrer Seelen-Heyl, und der Warheit des Glaubens sich GOtt zu solchen heiligen und strengen Ordens-Ständ ergeben. XXVIII. Weilen die Keuschheit ein Gaab Gottes ist, und solche Gaab von GOtt keinem Prädicanten gegeben wird; Dahingegen in dem Römisch-Catholischen Glauben so viele Geistliche, beyderley Geschlechts seynd, welche die Keuschheit mit der Gnad Gottes biß an ihr letztes End erhalten. XXIX. Weilen die Uncatholische die Catholische nur bestreiten in den jenigen Puncten, welche die Catholische selbst nicht laugnen; die Catholische Lehr nicht berühren, noch dieselbe anzu- Keuschheit und Gehorsam zu bringen; in denen andern Secten aber keiner ist, deme das Glück ein wenig will, daß er verlange ein Prädicant zu werden: Niemand die Keuschheit zu halten begierig ist; Dahero dann wahr nehme, daß diese mehrentheils aus Noth das Prädicanten-Amt annehmen: jene aber nur aus Lieb GOttes, und ihrer Seelen-Heyl, und der Warheit des Glaubens sich GOtt zu solchen heiligen und strengen Ordens-Ständ ergeben. XXVIII. Weilen die Keuschheit ein Gaab Gottes ist, und solche Gaab von GOtt keinem Prädicanten gegeben wird; Dahingegen in dem Römisch-Catholischen Glauben so viele Geistliche, beyderley Geschlechts seynd, welche die Keuschheit mit der Gnad Gottes biß an ihr letztes End erhalten. XXIX. Weilen die Uncatholische die Catholische nur bestreiten in den jenigen Puncten, welche die Catholische selbst nicht laugnen; die Catholische Lehr nicht berühren, noch dieselbe anzu- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0122" n="118"/> Keuschheit und Gehorsam zu bringen; in denen andern Secten aber keiner ist, deme das Glück ein wenig will, daß er verlange ein Prädicant zu werden: Niemand die Keuschheit zu halten begierig ist; Dahero dann wahr nehme, daß diese mehrentheils aus Noth das Prädicanten-Amt annehmen: jene aber nur aus Lieb GOttes, und ihrer Seelen-Heyl, und der Warheit des Glaubens sich GOtt zu solchen heiligen und strengen Ordens-Ständ ergeben.</p> </div> <div> <head>XXVIII.<lb/></head> <p>Weilen die Keuschheit ein Gaab Gottes ist, und solche Gaab von GOtt keinem Prädicanten gegeben wird; Dahingegen in dem Römisch-Catholischen Glauben so viele Geistliche, beyderley Geschlechts seynd, welche die Keuschheit mit der Gnad Gottes biß an ihr letztes End erhalten.</p> </div> <div> <head>XXIX.<lb/></head> <p>Weilen die Uncatholische die Catholische nur bestreiten in den jenigen Puncten, welche die Catholische selbst nicht laugnen; die Catholische Lehr nicht berühren, noch dieselbe anzu- </p> </div> </body> </text> </TEI> [118/0122]
Keuschheit und Gehorsam zu bringen; in denen andern Secten aber keiner ist, deme das Glück ein wenig will, daß er verlange ein Prädicant zu werden: Niemand die Keuschheit zu halten begierig ist; Dahero dann wahr nehme, daß diese mehrentheils aus Noth das Prädicanten-Amt annehmen: jene aber nur aus Lieb GOttes, und ihrer Seelen-Heyl, und der Warheit des Glaubens sich GOtt zu solchen heiligen und strengen Ordens-Ständ ergeben.
XXVIII.
Weilen die Keuschheit ein Gaab Gottes ist, und solche Gaab von GOtt keinem Prädicanten gegeben wird; Dahingegen in dem Römisch-Catholischen Glauben so viele Geistliche, beyderley Geschlechts seynd, welche die Keuschheit mit der Gnad Gottes biß an ihr letztes End erhalten.
XXIX.
Weilen die Uncatholische die Catholische nur bestreiten in den jenigen Puncten, welche die Catholische selbst nicht laugnen; die Catholische Lehr nicht berühren, noch dieselbe anzu-
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