Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.dern führen zu der ewigen Verdammnüß. 50. Betrachtung. Letztlich hab ich von einigen Uncatholischen wahrgenommen, die in ihren Leben mit gröster Hartnäckigkeit aus ihrem Irrthumb und Secten gehalten: auff ihrem Todts-Beth aber, da sie zum Sterbstündlein kommen, sich bekehret; und endlich noch verlangt haben im Römisch-Catholischen Glauben zu sterben; Dahingegen von keinem Catholischen gehört wird, daß, wann er zur Sterbstund kommen, sich gewünschet hätte in einer Uncatholischen Religion zu sterben: da doch einem Christen-Menschen allermeist an seinem letzten Hinscheiden die Augen seines Gemüths eröffnet werden, das jenige am besten zu erkennen, was zum ewigen Heyl führen und leiten kan. Ich aber hab mir vorgenommen, also zu leben, wie ich einmahl gern wolte sterben; und derenthalben noch bey Zeiten den Römisch-Catholischen Glauben anzunehmen beschlossen: weilen wie nichts gewissers dern führen zu der ewigen Verdammnüß. 50. Betrachtung. Letztlich hab ich von einigen Uncatholischen wahrgenommen, die in ihren Leben mit gröster Hartnäckigkeit aus ihrem Irrthumb und Secten gehalten: auff ihrem Todts-Beth aber, da sie zum Sterbstündlein kommen, sich bekehret; und endlich noch verlangt haben im Römisch-Catholischen Glauben zu sterben; Dahingegen von keinem Catholischen gehört wird, daß, wann er zur Sterbstund kommen, sich gewünschet hätte in einer Uncatholischen Religion zu sterben: da doch einem Christen-Menschen allermeist an seinem letzten Hinscheiden die Augen seines Gemüths eröffnet werden, das jenige am besten zu erkennen, was zum ewigen Heyl führen und leiten kan. Ich aber hab mir vorgenommen, also zu leben, wie ich einmahl gern wolte sterben; und derenthalben noch bey Zeiten den Römisch-Catholischen Glauben anzunehmen beschlossen: weilen wie nichts gewissers <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0111" n="107"/> dern führen zu der ewigen Verdammnüß.</p> </div> <div> <head>50. Betrachtung.<lb/></head> <p>Letztlich hab ich von einigen Uncatholischen wahrgenommen, die in ihren Leben mit gröster Hartnäckigkeit aus ihrem Irrthumb und Secten gehalten: auff ihrem Todts-Beth aber, da sie zum Sterbstündlein kommen, sich bekehret; und endlich noch verlangt haben im Römisch-Catholischen Glauben zu sterben; Dahingegen von keinem Catholischen gehört wird, daß, wann er zur Sterbstund kommen, sich gewünschet hätte in einer Uncatholischen Religion zu sterben: da doch einem Christen-Menschen allermeist an seinem letzten Hinscheiden die Augen seines Gemüths eröffnet werden, das jenige am besten zu erkennen, was zum ewigen Heyl führen und leiten kan. Ich aber hab mir vorgenommen, also zu leben, wie ich einmahl gern wolte sterben; und derenthalben noch bey Zeiten den Römisch-Catholischen Glauben anzunehmen beschlossen: weilen wie nichts gewissers </p> </div> </body> </text> </TEI> [107/0111]
dern führen zu der ewigen Verdammnüß.
50. Betrachtung.
Letztlich hab ich von einigen Uncatholischen wahrgenommen, die in ihren Leben mit gröster Hartnäckigkeit aus ihrem Irrthumb und Secten gehalten: auff ihrem Todts-Beth aber, da sie zum Sterbstündlein kommen, sich bekehret; und endlich noch verlangt haben im Römisch-Catholischen Glauben zu sterben; Dahingegen von keinem Catholischen gehört wird, daß, wann er zur Sterbstund kommen, sich gewünschet hätte in einer Uncatholischen Religion zu sterben: da doch einem Christen-Menschen allermeist an seinem letzten Hinscheiden die Augen seines Gemüths eröffnet werden, das jenige am besten zu erkennen, was zum ewigen Heyl führen und leiten kan. Ich aber hab mir vorgenommen, also zu leben, wie ich einmahl gern wolte sterben; und derenthalben noch bey Zeiten den Römisch-Catholischen Glauben anzunehmen beschlossen: weilen wie nichts gewissers
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