Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
woraus alles geworden.

Diese Grundbegriffe hat schon Democritus
gehabt, und Hippocrates hat sie von Demo-
crito
erlernt. Daher Hippocrates dieses zum
Grund aller seiner Philosophie annimmt, daß
alles aus feuriger Erde, und aus Geistwas-
ser bestehe, und daß vermög dessen im ganzen
universo alles zusammen rinne, in Ansehung
der transformablen Erde; und alles zusam-
men athme, in Ansehung der Psyche oder der
spirablen Elemente; und also eine Würkung
und Gegenwürkung oder Sympathie aller
Dinge gegen einander seye.

Hierzu braucht man keine Mathematie,
dann diß gehört ad cognitionem vulgarem &
Philosophicam.

III. Von den Würkungs-Cray-
sen aller Geister.

Aus obigem folgt, daß alles, es sey Geist
oder Cörper seinen Würkungs-Crayß
habe. Unerachtet diß aus Swedenborg oh-
ne alle Mathematik klar ist, so kann es doch
aus heutigen inventis electricis und musicis
verständlicher gemacht werden.

Die Geister influiren in einander durch
die von ihnen ausgehende Bilder, daher ent-
stehen perceptiones centrales, d. i. Empfindun-

gen,
Sw. Sch. IV. Th. R
woraus alles geworden.

Dieſe Grundbegriffe hat ſchon Democritus
gehabt, und Hippocrates hat ſie von Demo-
crito
erlernt. Daher Hippocrates dieſes zum
Grund aller ſeiner Philoſophie annimmt, daß
alles aus feuriger Erde, und aus Geiſtwaſ-
ſer beſtehe, und daß vermoͤg deſſen im ganzen
univerſo alles zuſammen rinne, in Anſehung
der transformablen Erde; und alles zuſam-
men athme, in Anſehung der Pſyche oder der
ſpirablen Elemente; und alſo eine Wuͤrkung
und Gegenwuͤrkung oder Sympathie aller
Dinge gegen einander ſeye.

Hierzu braucht man keine Mathematie,
dann diß gehoͤrt ad cognitionem vulgarem &
Philoſophicam.

III. Von den Wuͤrkungs-Cray-
ſen aller Geiſter.

Aus obigem folgt, daß alles, es ſey Geiſt
oder Coͤrper ſeinen Wuͤrkungs-Crayß
habe. Unerachtet diß aus Swedenborg oh-
ne alle Mathematik klar iſt, ſo kann es doch
aus heutigen inventis electricis und muſicis
verſtaͤndlicher gemacht werden.

Die Geiſter influiren in einander durch
die von ihnen ausgehende Bilder, daher ent-
ſtehen perceptiones centrales, d. i. Empfindun-

gen,
Sw. Sch. IV. Th. R
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0257" n="257"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">woraus alles geworden.</hi> </fw><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Grundbegriffe hat &#x017F;chon <hi rendition="#aq">Democritus</hi><lb/>
gehabt, und <hi rendition="#aq">Hippocrates</hi> hat &#x017F;ie von <hi rendition="#aq">Demo-<lb/>
crito</hi> erlernt. Daher <hi rendition="#aq">Hippocrates</hi> die&#x017F;es zum<lb/>
Grund aller &#x017F;einer Philo&#x017F;ophie annimmt, daß<lb/>
alles aus feuriger Erde, und aus Gei&#x017F;twa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er be&#x017F;tehe, und daß vermo&#x0364;g de&#x017F;&#x017F;en im ganzen<lb/><hi rendition="#aq">univer&#x017F;o</hi> alles zu&#x017F;ammen rinne, in An&#x017F;ehung<lb/>
der transformablen Erde; und alles zu&#x017F;am-<lb/>
men athme, in An&#x017F;ehung der P&#x017F;yche oder der<lb/>
&#x017F;pirablen Elemente; und al&#x017F;o eine Wu&#x0364;rkung<lb/>
und Gegenwu&#x0364;rkung oder Sympathie aller<lb/>
Dinge gegen einander &#x017F;eye.</p><lb/>
          <p>Hierzu braucht man keine <hi rendition="#aq">Mathematie,</hi><lb/>
dann diß geho&#x0364;rt <hi rendition="#aq">ad cognitionem vulgarem &amp;<lb/>
Philo&#x017F;ophicam.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Von den Wu&#x0364;rkungs-Cray-<lb/>
&#x017F;en aller Gei&#x017F;ter.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi>us obigem folgt, daß alles, es &#x017F;ey Gei&#x017F;t<lb/>
oder Co&#x0364;rper &#x017F;einen Wu&#x0364;rkungs-Crayß<lb/>
habe. Unerachtet diß aus <hi rendition="#fr">Swedenborg</hi> oh-<lb/>
ne alle Mathematik klar i&#x017F;t, &#x017F;o kann es doch<lb/>
aus heutigen <hi rendition="#aq">inventis electricis</hi> und <hi rendition="#aq">mu&#x017F;icis</hi><lb/>
ver&#x017F;ta&#x0364;ndlicher gemacht werden.</p><lb/>
          <p>Die Gei&#x017F;ter influiren in einander durch<lb/>
die von ihnen ausgehende Bilder, daher ent-<lb/>
&#x017F;tehen <hi rendition="#aq">perceptiones centrales,</hi> d. i. Empfindun-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Sw. Sch.</hi><hi rendition="#aq">IV.</hi><hi rendition="#fr">Th.</hi> R</fw><fw place="bottom" type="catch">gen,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[257/0257] woraus alles geworden. Dieſe Grundbegriffe hat ſchon Democritus gehabt, und Hippocrates hat ſie von Demo- crito erlernt. Daher Hippocrates dieſes zum Grund aller ſeiner Philoſophie annimmt, daß alles aus feuriger Erde, und aus Geiſtwaſ- ſer beſtehe, und daß vermoͤg deſſen im ganzen univerſo alles zuſammen rinne, in Anſehung der transformablen Erde; und alles zuſam- men athme, in Anſehung der Pſyche oder der ſpirablen Elemente; und alſo eine Wuͤrkung und Gegenwuͤrkung oder Sympathie aller Dinge gegen einander ſeye. Hierzu braucht man keine Mathematie, dann diß gehoͤrt ad cognitionem vulgarem & Philoſophicam. III. Von den Wuͤrkungs-Cray- ſen aller Geiſter. Aus obigem folgt, daß alles, es ſey Geiſt oder Coͤrper ſeinen Wuͤrkungs-Crayß habe. Unerachtet diß aus Swedenborg oh- ne alle Mathematik klar iſt, ſo kann es doch aus heutigen inventis electricis und muſicis verſtaͤndlicher gemacht werden. Die Geiſter influiren in einander durch die von ihnen ausgehende Bilder, daher ent- ſtehen perceptiones centrales, d. i. Empfindun- gen, Sw. Sch. IV. Th. R

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/257
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/257>, abgerufen am 21.12.2024.