Von den Gesellschaften/ welche den Himmel ausmachen.
Es sind drey Himmel, der erste, wo gute Gei- ster, der andere, wo Englische Geister, der dritte, wo Engel sind, und es ist immer einer innerlicher und reiner als der andere; sie sind also unter einander sehr unterschieden. Alle drey sind in unzähliche Gesellschaften einge- theilt, und eine jede besteht aus vielen, welche aus der Harmonie und Einmüthigkeit gleich als wie eine Person ausmachen, und alle Gesell- schaften zugleich als wie Einen Menschen Die Gesellschaften sind unter einander unterschie- den nach der Verschiedenheit ihrer Liebe zu ein- ander, und ihres Glaubens an den HErrn. Diese Verschiedenheiten sind so unzählig, daß man nicht einmal die allgemeineste Arten an- führen kann; so ist auch bey einer Verschie- denheit nicht das geringste, welches nicht auf das ordentlichste so gefüget worden, daß es auf das einmüthigste zu dem gemeinen Eins con- spirire, und das gemeine Eins zu dem einmü- thigen eines jeden: und also zu der Glückse- ligkeit, die alle von einem jeden, und ein jeder von allen zu erwarten hat. Daher ist ein je- der Engel und eine jede Gesellschaft ein Bild des ganzes Himmels, und gleich als wie ein kleiner Himmel.
Es gibt in dem andern Leben wunderbare Vergesellschafftungen, sie verhalten sich Ver-
glei-
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Von den Geſellſchaften/ welche den Himmel ausmachen.
Es ſind drey Himmel, der erſte, wo gute Gei- ſter, der andere, wo Engliſche Geiſter, der dritte, wo Engel ſind, und es iſt immer einer innerlicher und reiner als der andere; ſie ſind alſo unter einander ſehr unterſchieden. Alle drey ſind in unzaͤhliche Geſellſchaften einge- theilt, und eine jede beſteht aus vielen, welche aus der Harmonie und Einmuͤthigkeit gleich als wie eine Perſon ausmachen, und alle Geſell- ſchaften zugleich als wie Einen Menſchen Die Geſellſchaften ſind unter einander unterſchie- den nach der Verſchiedenheit ihrer Liebe zu ein- ander, und ihres Glaubens an den HErrn. Dieſe Verſchiedenheiten ſind ſo unzaͤhlig, daß man nicht einmal die allgemeineſte Arten an- fuͤhren kann; ſo iſt auch bey einer Verſchie- denheit nicht das geringſte, welches nicht auf das ordentlichſte ſo gefuͤget worden, daß es auf das einmuͤthigſte zu dem gemeinen Eins con- ſpirire, und das gemeine Eins zu dem einmuͤ- thigen eines jeden: und alſo zu der Gluͤckſe- ligkeit, die alle von einem jeden, und ein jeder von allen zu erwarten hat. Daher iſt ein je- der Engel und eine jede Geſellſchaft ein Bild des ganzes Himmels, und gleich als wie ein kleiner Himmel.
Es gibt in dem andern Leben wunderbare Vergeſellſchafftungen, ſie verhalten ſich Ver-
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Von den Geſellſchaften/ welche
den Himmel ausmachen.
Es ſind drey Himmel, der erſte, wo gute Gei-
ſter, der andere, wo Engliſche Geiſter, der
dritte, wo Engel ſind, und es iſt immer einer
innerlicher und reiner als der andere; ſie ſind
alſo unter einander ſehr unterſchieden. Alle
drey ſind in unzaͤhliche Geſellſchaften einge-
theilt, und eine jede beſteht aus vielen, welche
aus der Harmonie und Einmuͤthigkeit gleich als
wie eine Perſon ausmachen, und alle Geſell-
ſchaften zugleich als wie Einen Menſchen Die
Geſellſchaften ſind unter einander unterſchie-
den nach der Verſchiedenheit ihrer Liebe zu ein-
ander, und ihres Glaubens an den HErrn.
Dieſe Verſchiedenheiten ſind ſo unzaͤhlig, daß
man nicht einmal die allgemeineſte Arten an-
fuͤhren kann; ſo iſt auch bey einer Verſchie-
denheit nicht das geringſte, welches nicht auf
das ordentlichſte ſo gefuͤget worden, daß es auf
das einmuͤthigſte zu dem gemeinen Eins con-
ſpirire, und das gemeine Eins zu dem einmuͤ-
thigen eines jeden: und alſo zu der Gluͤckſe-
ligkeit, die alle von einem jeden, und ein jeder
von allen zu erwarten hat. Daher iſt ein je-
der Engel und eine jede Geſellſchaft ein Bild
des ganzes Himmels, und gleich als wie ein
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Es gibt in dem andern Leben wunderbare
Vergeſellſchafftungen, ſie verhalten ſich Ver-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/211>, abgerufen am 23.02.2025.
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