Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der ältesten Gemeinde, etc.
das Ewige GOttes auch nur als eine ewige
Zeit, aerernum temporis, die Jdee der Un-
endlichkeit GOttes wird den Engeln dar-
durch insinuirt, daß sie den Augenblick im
Gesicht des HErrn sind, ohne Zwischen-
raum, und die Jdee des Ewigen durch das,
daß tausend Jahr ihnen nicht als Zeit er-
scheinen, beydes dadurch, daß sie in ihrem
Gegenwärtigen Vergangenes und Künftiges
haben. Darum sie vom Zukünftigen keine
Sorge haben, haben auch keine Jdee vom
Leben, also ist in ihrem Gegenwärtigen
allem GOttes Ewiges und Unendliches al-
lein.

Von der ältesten Gemeinde,
Mensch oder Adam genannt.

Engel und Geister, oder Menschen nach
dem Tod, können alle, die sie in der Welt
gekannt, und von denen sie gehört haben,
welche sie wollen, antreffen, sie als gegen-
wärtig sehen, und mit ihnen reden, wann
es der HErr zuläßt; sie sind in einem Au-
genblick da. So kan man nicht allein mit
Freunden reden, die einander gemeiniglich
antreffen, sondern auch mit andern, die
man ästimirt hat. Jch konnte nicht nur
mit denen reden, die ich in der Welt gekannt

habe,

Von der aͤlteſten Gemeinde, ꝛc.
das Ewige GOttes auch nur als eine ewige
Zeit, ærernum temporis, die Jdee der Un-
endlichkeit GOttes wird den Engeln dar-
durch inſinuirt, daß ſie den Augenblick im
Geſicht des HErrn ſind, ohne Zwiſchen-
raum, und die Jdee des Ewigen durch das,
daß tauſend Jahr ihnen nicht als Zeit er-
ſcheinen, beydes dadurch, daß ſie in ihrem
Gegenwaͤrtigen Vergangenes und Kuͤnftiges
haben. Darum ſie vom Zukuͤnftigen keine
Sorge haben, haben auch keine Jdee vom
Leben, alſo iſt in ihrem Gegenwaͤrtigen
allem GOttes Ewiges und Unendliches al-
lein.

Von der aͤlteſten Gemeinde,
Menſch oder Adam genannt.

Engel und Geiſter, oder Menſchen nach
dem Tod, koͤnnen alle, die ſie in der Welt
gekannt, und von denen ſie gehoͤrt haben,
welche ſie wollen, antreffen, ſie als gegen-
waͤrtig ſehen, und mit ihnen reden, wann
es der HErr zulaͤßt; ſie ſind in einem Au-
genblick da. So kan man nicht allein mit
Freunden reden, die einander gemeiniglich
antreffen, ſondern auch mit andern, die
man aͤſtimirt hat. Jch konnte nicht nur
mit denen reden, die ich in der Welt gekannt

habe,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0118" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der a&#x0364;lte&#x017F;ten Gemeinde, &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
das Ewige GOttes auch nur als eine ewige<lb/>
Zeit, <hi rendition="#aq">ærernum temporis,</hi> die Jdee der Un-<lb/>
endlichkeit GOttes wird den Engeln dar-<lb/>
durch in&#x017F;inuirt, daß &#x017F;ie den Augenblick im<lb/>
Ge&#x017F;icht des HErrn &#x017F;ind, ohne Zwi&#x017F;chen-<lb/>
raum, und die Jdee des Ewigen durch das,<lb/>
daß tau&#x017F;end Jahr ihnen nicht als Zeit er-<lb/>
&#x017F;cheinen, beydes dadurch, daß &#x017F;ie in ihrem<lb/>
Gegenwa&#x0364;rtigen Vergangenes und Ku&#x0364;nftiges<lb/>
haben. Darum &#x017F;ie vom Zuku&#x0364;nftigen keine<lb/>
Sorge haben, haben auch keine Jdee vom<lb/>
Leben, al&#x017F;o i&#x017F;t in ihrem Gegenwa&#x0364;rtigen<lb/>
allem GOttes Ewiges und Unendliches al-<lb/>
lein.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Von der a&#x0364;lte&#x017F;ten Gemeinde,<lb/>
Men&#x017F;ch oder Adam genannt.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>ngel und Gei&#x017F;ter, oder Men&#x017F;chen nach<lb/>
dem Tod, ko&#x0364;nnen alle, die &#x017F;ie in der Welt<lb/>
gekannt, und von denen &#x017F;ie geho&#x0364;rt haben,<lb/>
welche &#x017F;ie wollen, antreffen, &#x017F;ie als gegen-<lb/>
wa&#x0364;rtig &#x017F;ehen, und mit ihnen reden, wann<lb/>
es der HErr zula&#x0364;ßt; &#x017F;ie &#x017F;ind in einem Au-<lb/>
genblick da. So kan man nicht allein mit<lb/>
Freunden reden, die einander gemeiniglich<lb/>
antreffen, &#x017F;ondern auch mit andern, die<lb/>
man a&#x0364;&#x017F;timirt hat. Jch konnte nicht nur<lb/>
mit denen reden, die ich in der Welt gekannt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">habe,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0118] Von der aͤlteſten Gemeinde, ꝛc. das Ewige GOttes auch nur als eine ewige Zeit, ærernum temporis, die Jdee der Un- endlichkeit GOttes wird den Engeln dar- durch inſinuirt, daß ſie den Augenblick im Geſicht des HErrn ſind, ohne Zwiſchen- raum, und die Jdee des Ewigen durch das, daß tauſend Jahr ihnen nicht als Zeit er- ſcheinen, beydes dadurch, daß ſie in ihrem Gegenwaͤrtigen Vergangenes und Kuͤnftiges haben. Darum ſie vom Zukuͤnftigen keine Sorge haben, haben auch keine Jdee vom Leben, alſo iſt in ihrem Gegenwaͤrtigen allem GOttes Ewiges und Unendliches al- lein. Von der aͤlteſten Gemeinde, Menſch oder Adam genannt. Engel und Geiſter, oder Menſchen nach dem Tod, koͤnnen alle, die ſie in der Welt gekannt, und von denen ſie gehoͤrt haben, welche ſie wollen, antreffen, ſie als gegen- waͤrtig ſehen, und mit ihnen reden, wann es der HErr zulaͤßt; ſie ſind in einem Au- genblick da. So kan man nicht allein mit Freunden reden, die einander gemeiniglich antreffen, ſondern auch mit andern, die man aͤſtimirt hat. Jch konnte nicht nur mit denen reden, die ich in der Welt gekannt habe,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/118
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/118>, abgerufen am 21.11.2024.