Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der dritten Erde
mit einem langen Kleid angezogen; ich frag-
te, woraus sie sich auf jener Erde Kleider
machen? sie antworteten, sie lesen aus Kräu-
tern solche Dinge zusammen, die sie in Fä-
den zusammenwirken, hernach setzen sie so-
gleich die Fäden in doppelt oder dreyfacher
Reihe zusammen, und feuchten sie mit Leim-
wasser an, und überziehen sie also mit einer
Steife, sie färben dieß Gewebe hernach aus
Kräutersäften. Es wurde (mir) auch gezeigt,
wie sie die Fäden machen: sie sitzen rücklings
(desupinatae) auf dem Boden, und rollen
dieselben durch die Zehen der Füße zusam-
men, und wenn sie aufgerollet sind, ziehen
sie dieselben an sich, und lassen sie durch die
Hände gehen.

Sie sagten auch, daß auf derselben Er-
de ein Mann nur eine Frau, und nicht meh-
rere habe, und daß sie die Kinder der Zahl
nach 10 bis auf 15 zeugen. Sie setzten hin-
zu, daß man auch daselbst Huren finde, daß
sie aber nach dem Leben des Leibes, wenn
sie Geister werden, Zauberinnen seyen und
in die Hölle geworfen werden.

Von der dritten Erde in dem ge-
stirnten Himmel, und von Geistern
und Einwohnern.

Es ließen sich Geister von weitem sehen,
welche sich nicht näher herbey machen

woll-

Von der dritten Erde
mit einem langen Kleid angezogen; ich frag-
te, woraus ſie ſich auf jener Erde Kleider
machen? ſie antworteten, ſie leſen aus Kräu-
tern ſolche Dinge zuſammen, die ſie in Fä-
den zuſammenwirken, hernach ſetzen ſie ſo-
gleich die Fäden in doppelt oder dreyfacher
Reihe zuſammen, und feuchten ſie mit Leim-
waſſer an, und überziehen ſie alſo mit einer
Steife, ſie färben dieß Gewebe hernach aus
Kräuterſäften. Es wurde (mir) auch gezeigt,
wie ſie die Fäden machen: ſie ſitzen rücklings
(deſupinatæ) auf dem Boden, und rollen
dieſelben durch die Zehen der Füße zuſam-
men, und wenn ſie aufgerollet ſind, ziehen
ſie dieſelben an ſich, und laſſen ſie durch die
Hände gehen.

Sie ſagten auch, daß auf derſelben Er-
de ein Mann nur eine Frau, und nicht meh-
rere habe, und daß ſie die Kinder der Zahl
nach 10 bis auf 15 zeugen. Sie ſetzten hin-
zu, daß man auch daſelbſt Huren finde, daß
ſie aber nach dem Leben des Leibes, wenn
ſie Geiſter werden, Zauberinnen ſeyen und
in die Hölle geworfen werden.

Von der dritten Erde in dem ge-
ſtirnten Himmel, und von Geiſtern
und Einwohnern.

Es ließen ſich Geiſter von weitem ſehen,
welche ſich nicht näher herbey machen

woll-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0232" n="228"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der dritten Erde</hi></fw><lb/>
mit einem langen Kleid angezogen; ich frag-<lb/>
te, woraus &#x017F;ie &#x017F;ich auf jener Erde Kleider<lb/>
machen? &#x017F;ie antworteten, &#x017F;ie le&#x017F;en aus Kräu-<lb/>
tern &#x017F;olche Dinge zu&#x017F;ammen, die &#x017F;ie in Fä-<lb/>
den zu&#x017F;ammenwirken, hernach &#x017F;etzen &#x017F;ie &#x017F;o-<lb/>
gleich die Fäden in doppelt oder dreyfacher<lb/>
Reihe zu&#x017F;ammen, und feuchten &#x017F;ie mit Leim-<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er an, und überziehen &#x017F;ie al&#x017F;o mit einer<lb/>
Steife, &#x017F;ie färben dieß Gewebe hernach aus<lb/>
Kräuter&#x017F;äften. Es wurde (mir) auch gezeigt,<lb/>
wie &#x017F;ie die Fäden machen: &#x017F;ie &#x017F;itzen rücklings<lb/>
(<hi rendition="#aq">de&#x017F;upinatæ</hi>) auf dem Boden, und rollen<lb/>
die&#x017F;elben durch die Zehen der Füße zu&#x017F;am-<lb/>
men, und wenn &#x017F;ie aufgerollet &#x017F;ind, ziehen<lb/>
&#x017F;ie die&#x017F;elben an &#x017F;ich, und la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie durch die<lb/>
Hände gehen.</p><lb/>
            <p>Sie &#x017F;agten auch, daß auf der&#x017F;elben Er-<lb/>
de ein Mann nur eine Frau, und nicht meh-<lb/>
rere habe, und daß &#x017F;ie die Kinder der Zahl<lb/>
nach 10 bis auf 15 zeugen. Sie &#x017F;etzten hin-<lb/>
zu, daß man auch da&#x017F;elb&#x017F;t Huren finde, daß<lb/>
&#x017F;ie aber nach dem Leben des Leibes, wenn<lb/>
&#x017F;ie Gei&#x017F;ter werden, Zauberinnen &#x017F;eyen und<lb/>
in die Hölle geworfen werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Von der dritten Erde in dem ge-</hi><lb/>
&#x017F;tirnten Himmel, und von Gei&#x017F;tern<lb/>
und Einwohnern.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>s ließen &#x017F;ich Gei&#x017F;ter von weitem &#x017F;ehen,<lb/>
welche &#x017F;ich nicht näher herbey machen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">woll-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0232] Von der dritten Erde mit einem langen Kleid angezogen; ich frag- te, woraus ſie ſich auf jener Erde Kleider machen? ſie antworteten, ſie leſen aus Kräu- tern ſolche Dinge zuſammen, die ſie in Fä- den zuſammenwirken, hernach ſetzen ſie ſo- gleich die Fäden in doppelt oder dreyfacher Reihe zuſammen, und feuchten ſie mit Leim- waſſer an, und überziehen ſie alſo mit einer Steife, ſie färben dieß Gewebe hernach aus Kräuterſäften. Es wurde (mir) auch gezeigt, wie ſie die Fäden machen: ſie ſitzen rücklings (deſupinatæ) auf dem Boden, und rollen dieſelben durch die Zehen der Füße zuſam- men, und wenn ſie aufgerollet ſind, ziehen ſie dieſelben an ſich, und laſſen ſie durch die Hände gehen. Sie ſagten auch, daß auf derſelben Er- de ein Mann nur eine Frau, und nicht meh- rere habe, und daß ſie die Kinder der Zahl nach 10 bis auf 15 zeugen. Sie ſetzten hin- zu, daß man auch daſelbſt Huren finde, daß ſie aber nach dem Leben des Leibes, wenn ſie Geiſter werden, Zauberinnen ſeyen und in die Hölle geworfen werden. Von der dritten Erde in dem ge- ſtirnten Himmel, und von Geiſtern und Einwohnern. Es ließen ſich Geiſter von weitem ſehen, welche ſich nicht näher herbey machen woll-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/232
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/232>, abgerufen am 21.12.2024.