Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Hölle. so die Liebe gegen den Nächsten ist, und alsovom Himmel und von dem Göttlichen zu- rückziehe und abbringe. Allein, die Welt-Lie- be ist vielerley; sie ist die Liebe zum Reichthum, damit man zu Ehren möge erhoben werden, die man also lediglich liebet; die Liebe zu Eh- renstellen und Würden, um Reichthum zu er- werben; die Liebe zum Reichthum, um man- cherley Gebrauch davon zu machen, woran man sich in der Welt ergötzet; die Liebe zum Reichthum, blos allein um des Reichthums willen, eine solche Liebe ist bey den Geitzigen; und so weiter: der Endzweck um dessen wil- len man den Reichthum liebt, wird der Ge- brauch genennet, und der Endzweck, oder der Gebrauch ist es, von welchem die Liebe ihre Beschaffenheit hat; denn die Liebe ist so be- schaffen, wie der Endzweck ist, um dessentwil- len man liebet, weil ihr das übrige als Mit- tel dienet. Was das höllische Feuer, und das Zähnklappern sey. 566. Was das ewige Feuer, und das Worts c 5
Von der Hoͤlle. ſo die Liebe gegen den Naͤchſten iſt, und alſovom Himmel und von dem Goͤttlichen zu- ruͤckziehe und abbringe. Allein, die Welt-Lie- be iſt vielerley; ſie iſt die Liebe zum Reichthum, damit man zu Ehren moͤge erhoben werden, die man alſo lediglich liebet; die Liebe zu Eh- renſtellen und Wuͤrden, um Reichthum zu er- werben; die Liebe zum Reichthum, um man- cherley Gebrauch davon zu machen, woran man ſich in der Welt ergoͤtzet; die Liebe zum Reichthum, blos allein um des Reichthums willen, eine ſolche Liebe iſt bey den Geitzigen; und ſo weiter: der Endzweck um deſſen wil- len man den Reichthum liebt, wird der Ge- brauch genennet, und der Endzweck, oder der Gebrauch iſt es, von welchem die Liebe ihre Beſchaffenheit hat; denn die Liebe iſt ſo be- ſchaffen, wie der Endzweck iſt, um deſſentwil- len man liebet, weil ihr das uͤbrige als Mit- tel dienet. Was das hoͤlliſche Feuer, und das Zaͤhnklappern ſey. 566. Was das ewige Feuer, und das Worts c 5
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Von der Hoͤlle.
ſo die Liebe gegen den Naͤchſten iſt, und alſo
vom Himmel und von dem Goͤttlichen zu-
ruͤckziehe und abbringe. Allein, die Welt-Lie-
be iſt vielerley; ſie iſt die Liebe zum Reichthum,
damit man zu Ehren moͤge erhoben werden,
die man alſo lediglich liebet; die Liebe zu Eh-
renſtellen und Wuͤrden, um Reichthum zu er-
werben; die Liebe zum Reichthum, um man-
cherley Gebrauch davon zu machen, woran
man ſich in der Welt ergoͤtzet; die Liebe zum
Reichthum, blos allein um des Reichthums
willen, eine ſolche Liebe iſt bey den Geitzigen;
und ſo weiter: der Endzweck um deſſen wil-
len man den Reichthum liebt, wird der Ge-
brauch genennet, und der Endzweck, oder der
Gebrauch iſt es, von welchem die Liebe ihre
Beſchaffenheit hat; denn die Liebe iſt ſo be-
ſchaffen, wie der Endzweck iſt, um deſſentwil-
len man liebet, weil ihr das uͤbrige als Mit-
tel dienet.
Was das hoͤlliſche Feuer, und
das Zaͤhnklappern ſey.
566. Was das ewige Feuer, und das
Zaͤhnklappern ſey, welche Ausdruͤcke in dem
Wort von denen geſagt werden, die in der
Hoͤlle ſind, iſt noch keinem einzigen bekannt,
aus der Urſache, weil man ſich die Dinge, wel-
che in dem Wort ſtehen, materiell oder irdiſch
gedacht, und von dem geiſtlichen Sinn des
Worts
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