birget das Jnnerliche, hauptsächlich bey denen, welche in dem innnern Bösen sich befinden; her- nach aber kommt das Jnnere offenbar zum Vor- schein, wenn sie in den andern Zustand kommen; weil sodann ih Jnneres eröffnet, und das Aeus- sere eingeschläfert wird.
498. Dieser erste Zustand des Menschen nach dem Tod dauert bey einigen etliche Tage, bey eini- gen etliche Monate, und bey einigen ein Jahr lang, selten aber bey einem über ein Jahr; bey al- len und jeden aber mit einem solchen Unterschied, je nachdem das Jnnere mit dem Aeussern entwe- der zusammen, oder nicht zu sammen stimmet: denn es muß bey einem jeden das Aeussere und Jnnere ein Einziges ausmachen und mit einander über- einstimmen, weil keiner in der geistlichen Welt anders denken und wollen, und anders reden und handeln darf, ein jeder allda muß die Abbildung seiner Neigung oder seiner Liebe seyn, wie er nun in dem Jnnern beschaffen ist, so muß er auch in dem Aeussern seyn; dahero wird das Aeussere des Geistes zu erst entdeckt und in Ordnung gebracht, damit es dem Jnnern zu einer übereinstimmen- den Grundlage dienen möge.
Von dem andern Zustand des Menschen nach dem Tod.
499. Der andere Zustand des Menschen nach dem Tod wird der Zustand des Jnnern genennet,
weil
T 5
Von der Geiſterwelt.
birget das Jnnerliche, hauptſaͤchlich bey denen, welche in dem innnern Boͤſen ſich befinden; her- nach aber kommt das Jnnere offenbar zum Vor- ſchein, wenn ſie in den andern Zuſtand kommen; weil ſodann ih Jnneres eroͤffnet, und das Aeuſ- ſere eingeſchlaͤfert wird.
498. Dieſer erſte Zuſtand des Menſchen nach dem Tod dauert bey einigen etliche Tage, bey eini- gen etliche Monate, und bey einigen ein Jahr lang, ſelten aber bey einem uͤber ein Jahr; bey al- len und jeden aber mit einem ſolchen Unterſchied, je nachdem das Jnnere mit dem Aeuſſern entwe- der zuſammen, oder nicht zu ſammen ſtimmet: denn es muß bey einem jeden das Aeuſſere und Jnnere ein Einziges ausmachen und mit einander uͤber- einſtimmen, weil keiner in der geiſtlichen Welt anders denken und wollen, und anders reden und handeln darf, ein jeder allda muß die Abbildung ſeiner Neigung oder ſeiner Liebe ſeyn, wie er nun in dem Jnnern beſchaffen iſt, ſo muß er auch in dem Aeuſſern ſeyn; dahero wird das Aeuſſere des Geiſtes zu erſt entdeckt und in Ordnung gebracht, damit es dem Jnnern zu einer uͤbereinſtimmen- den Grundlage dienen moͤge.
Von dem andern Zuſtand des Menſchen nach dem Tod.
499. Der andere Zuſtand des Menſchen nach dem Tod wird der Zuſtand des Jnnern genennet,
weil
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Von der Geiſterwelt.
birget das Jnnerliche, hauptſaͤchlich bey denen,
welche in dem innnern Boͤſen ſich befinden; her-
nach aber kommt das Jnnere offenbar zum Vor-
ſchein, wenn ſie in den andern Zuſtand kommen;
weil ſodann ih Jnneres eroͤffnet, und das Aeuſ-
ſere eingeſchlaͤfert wird.
498. Dieſer erſte Zuſtand des Menſchen nach
dem Tod dauert bey einigen etliche Tage, bey eini-
gen etliche Monate, und bey einigen ein Jahr
lang, ſelten aber bey einem uͤber ein Jahr; bey al-
len und jeden aber mit einem ſolchen Unterſchied,
je nachdem das Jnnere mit dem Aeuſſern entwe-
der zuſammen, oder nicht zu ſammen ſtimmet: denn
es muß bey einem jeden das Aeuſſere und Jnnere
ein Einziges ausmachen und mit einander uͤber-
einſtimmen, weil keiner in der geiſtlichen Welt
anders denken und wollen, und anders reden und
handeln darf, ein jeder allda muß die Abbildung
ſeiner Neigung oder ſeiner Liebe ſeyn, wie er nun
in dem Jnnern beſchaffen iſt, ſo muß er auch in
dem Aeuſſern ſeyn; dahero wird das Aeuſſere des
Geiſtes zu erſt entdeckt und in Ordnung gebracht,
damit es dem Jnnern zu einer uͤbereinſtimmen-
den Grundlage dienen moͤge.
Von dem andern Zuſtand des
Menſchen nach dem Tod.
499. Der andere Zuſtand des Menſchen nach
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weil
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/280>, abgerufen am 21.11.2024.
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