Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Uebersetzte Oden.


Uebersetzung
der 31 Ode des ersten Buches
aus dem Horaz.
Was fordert von Apollens Göttlichkeit
Der Dichter? was ists, das er bittet?
Da er ihm neuen Wein geweiht,
Und solchen aus dem Becher schüttet;
Nicht aus Sardiniens fruchtbarer Länderey
Ein hundertfältiges Getraide
Nicht angenehmes Vieh, das fett geworden sey,
Auf Calaberns erhitzter Waide
Kein Geld noch indisch Elfenbein,
Nicht Aecker, die der Lir sanft läßt gewässert seyn.
Der, den das Glück den Weinwachs hat beschert,
Mag mit Calenschen Sicheln schneiden,
Die güldnen Becher seyn geleert
Von eines reichen Kaufmanns Freuden,
Vom Weine, welchen er vor syrisch Gut gekauft,
Er, den die Götter selbst begnaden,
Jndem er vier fünfmahl im Jahr zu Schiffe lauft,
Das Meer besuchet ohne Schaden,
Mich machen die Oliven satt,
Endivien und ein erleichternder Sallat.
So
Ueberſetzte Oden.


Ueberſetzung
der 31 Ode des erſten Buches
aus dem Horaz.
Was fordert von Apollens Goͤttlichkeit
Der Dichter? was iſts, das er bittet?
Da er ihm neuen Wein geweiht,
Und ſolchen aus dem Becher ſchuͤttet;
Nicht aus Sardiniens fruchtbarer Laͤnderey
Ein hundertfaͤltiges Getraide
Nicht angenehmes Vieh, das fett geworden ſey,
Auf Calaberns erhitzter Waide
Kein Geld noch indiſch Elfenbein,
Nicht Aecker, die der Lir ſanft laͤßt gewaͤſſert ſeyn.
Der, den das Gluͤck den Weinwachs hat beſchert,
Mag mit Calenſchen Sicheln ſchneiden,
Die guͤldnen Becher ſeyn geleert
Von eines reichen Kaufmanns Freuden,
Vom Weine, welchen er vor ſyriſch Gut gekauft,
Er, den die Goͤtter ſelbſt begnaden,
Jndem er vier fuͤnfmahl im Jahr zu Schiffe lauft,
Das Meer beſuchet ohne Schaden,
Mich machen die Oliven ſatt,
Endivien und ein erleichternder Sallat.
So
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0369" n="349"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ueber&#x017F;etzte Oden.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <head> <hi rendition="#b">Ueber&#x017F;etzung<lb/>
der 31 Ode des er&#x017F;ten Buches<lb/>
aus dem Horaz.</hi> </head><lb/>
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>as fordert von Apollens Go&#x0364;ttlichkeit</l><lb/>
              <l>Der Dichter? was i&#x017F;ts, das er bittet?</l><lb/>
              <l>Da er ihm neuen Wein geweiht,</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;olchen aus dem Becher &#x017F;chu&#x0364;ttet;</l><lb/>
              <l>Nicht aus Sardiniens fruchtbarer La&#x0364;nderey</l><lb/>
              <l>Ein hundertfa&#x0364;ltiges Getraide</l><lb/>
              <l>Nicht angenehmes Vieh, das fett geworden &#x017F;ey,</l><lb/>
              <l>Auf Calaberns erhitzter Waide</l><lb/>
              <l>Kein Geld noch indi&#x017F;ch Elfenbein,</l><lb/>
              <l>Nicht Aecker, die der Lir &#x017F;anft la&#x0364;ßt gewa&#x0364;&#x017F;&#x017F;ert &#x017F;eyn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Der, den das Glu&#x0364;ck den Weinwachs hat be&#x017F;chert,</l><lb/>
              <l>Mag mit Calen&#x017F;chen Sicheln &#x017F;chneiden,</l><lb/>
              <l>Die gu&#x0364;ldnen Becher &#x017F;eyn geleert</l><lb/>
              <l>Von eines reichen Kaufmanns Freuden,</l><lb/>
              <l>Vom Weine, welchen er vor &#x017F;yri&#x017F;ch Gut gekauft,</l><lb/>
              <l>Er, den die Go&#x0364;tter &#x017F;elb&#x017F;t begnaden,</l><lb/>
              <l>Jndem er vier fu&#x0364;nfmahl im Jahr zu Schiffe lauft,</l><lb/>
              <l>Das Meer be&#x017F;uchet ohne Schaden,</l><lb/>
              <l>Mich machen die Oliven &#x017F;att,</l><lb/>
              <l>Endivien und ein erleichternder Sallat.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0369] Ueberſetzte Oden. Ueberſetzung der 31 Ode des erſten Buches aus dem Horaz. Was fordert von Apollens Goͤttlichkeit Der Dichter? was iſts, das er bittet? Da er ihm neuen Wein geweiht, Und ſolchen aus dem Becher ſchuͤttet; Nicht aus Sardiniens fruchtbarer Laͤnderey Ein hundertfaͤltiges Getraide Nicht angenehmes Vieh, das fett geworden ſey, Auf Calaberns erhitzter Waide Kein Geld noch indiſch Elfenbein, Nicht Aecker, die der Lir ſanft laͤßt gewaͤſſert ſeyn. Der, den das Gluͤck den Weinwachs hat beſchert, Mag mit Calenſchen Sicheln ſchneiden, Die guͤldnen Becher ſeyn geleert Von eines reichen Kaufmanns Freuden, Vom Weine, welchen er vor ſyriſch Gut gekauft, Er, den die Goͤtter ſelbſt begnaden, Jndem er vier fuͤnfmahl im Jahr zu Schiffe lauft, Das Meer beſuchet ohne Schaden, Mich machen die Oliven ſatt, Endivien und ein erleichternder Sallat. So

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/369
Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/369>, abgerufen am 21.11.2024.