Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweytes Buch.


Der
Triumphirende Erlöser.



Du Sieges-Fürst! hilf meinem Wissen,
Denn deiner Auferstehung Kraft
Jst eine grosse Wissenschaft,
Und kann mir alle Müh versüssen,
Weil mein Verstand nun nicht vergißt,
Wo Du, o höchste Weisheit! bist.


Jsts wahr, was ich im Geiste sehe,
Durch eine lange Dunkelheit?
Wie? steigt mein Heyland in die Höhe,
Aus Qval und tiefer Niedrigkeit?
Verblendet mich ein falsches Träumen?
Ein Nichts? was sagt mein Glaube? nein!
Wohlan, so will ich nichts versäumen,
Denn wo Er ist, da muß ich seyn.
Nur fort! ich folge meinem Triebe!
Mein Vorsatz ist, ich laß Jhn nicht,
Bis seine grosse Menschenliebe
Mir seine Herrlichkeit verspricht;
Was?
Zweytes Buch.


Der
Triumphirende Erloͤſer.



Du Sieges-Fuͤrſt! hilf meinem Wiſſen,
Denn deiner Auferſtehung Kraft
Jſt eine groſſe Wiſſenſchaft,
Und kann mir alle Muͤh verſuͤſſen,
Weil mein Verſtand nun nicht vergißt,
Wo Du, o hoͤchſte Weisheit! biſt.


Jſts wahr, was ich im Geiſte ſehe,
Durch eine lange Dunkelheit?
Wie? ſteigt mein Heyland in die Hoͤhe,
Aus Qval und tiefer Niedrigkeit?
Verblendet mich ein falſches Traͤumen?
Ein Nichts? was ſagt mein Glaube? nein!
Wohlan, ſo will ich nichts verſaͤumen,
Denn wo Er iſt, da muß ich ſeyn.
Nur fort! ich folge meinem Triebe!
Mein Vorſatz iſt, ich laß Jhn nicht,
Bis ſeine groſſe Menſchenliebe
Mir ſeine Herrlichkeit verſpricht;
Was?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0118" n="98"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweytes Buch.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Der<lb/>
Triumphirende Erlo&#x0364;&#x017F;er.</hi> </head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">1742.</hi> </hi> </dateline><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>u Sieges-Fu&#x0364;r&#x017F;t! hilf meinem Wi&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Denn deiner Aufer&#x017F;tehung Kraft</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t eine gro&#x017F;&#x017F;e Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft,</l><lb/>
            <l>Und kann mir alle Mu&#x0364;h ver&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Weil mein Ver&#x017F;tand nun nicht vergißt,</l><lb/>
            <l>Wo Du, o ho&#x0364;ch&#x017F;te Weisheit! bi&#x017F;t.</l>
          </lg><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">J</hi>&#x017F;ts wahr, was ich im Gei&#x017F;te &#x017F;ehe,</l><lb/>
              <l>Durch eine lange Dunkelheit?</l><lb/>
              <l>Wie? &#x017F;teigt mein Heyland in die Ho&#x0364;he,</l><lb/>
              <l>Aus Qval und tiefer Niedrigkeit?</l><lb/>
              <l>Verblendet mich ein fal&#x017F;ches Tra&#x0364;umen?</l><lb/>
              <l>Ein Nichts? was &#x017F;agt mein Glaube? nein!</l><lb/>
              <l>Wohlan, &#x017F;o will ich nichts ver&#x017F;a&#x0364;umen,</l><lb/>
              <l>Denn wo Er i&#x017F;t, da muß ich &#x017F;eyn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Nur fort! ich folge meinem Triebe!</l><lb/>
              <l>Mein Vor&#x017F;atz i&#x017F;t, ich laß Jhn nicht,</l><lb/>
              <l>Bis &#x017F;eine gro&#x017F;&#x017F;e Men&#x017F;chenliebe</l><lb/>
              <l>Mir &#x017F;eine Herrlichkeit ver&#x017F;pricht;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Was?</fw><lb/></l>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0118] Zweytes Buch. Der Triumphirende Erloͤſer. 1742. Du Sieges-Fuͤrſt! hilf meinem Wiſſen, Denn deiner Auferſtehung Kraft Jſt eine groſſe Wiſſenſchaft, Und kann mir alle Muͤh verſuͤſſen, Weil mein Verſtand nun nicht vergißt, Wo Du, o hoͤchſte Weisheit! biſt. Jſts wahr, was ich im Geiſte ſehe, Durch eine lange Dunkelheit? Wie? ſteigt mein Heyland in die Hoͤhe, Aus Qval und tiefer Niedrigkeit? Verblendet mich ein falſches Traͤumen? Ein Nichts? was ſagt mein Glaube? nein! Wohlan, ſo will ich nichts verſaͤumen, Denn wo Er iſt, da muß ich ſeyn. Nur fort! ich folge meinem Triebe! Mein Vorſatz iſt, ich laß Jhn nicht, Bis ſeine groſſe Menſchenliebe Mir ſeine Herrlichkeit verſpricht; Was?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/118
Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/118>, abgerufen am 21.12.2024.