Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905Schein mit einem Worte. Sie sprechen darüber ab, ohne irgend einen triftigen Grund. Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, daß ich außerdem in meinen eigenen Angelegenheiten Urteil genug besitze. Ich bin mir vollständig klar darüber, daß sich in meine leidenschaftliche Bewunderung Ihrer geliebten Person keinerlei Illusion mengt. Ich sehe Sie so schön, wie Sie sind, wie Sie in meinen Augen immer sein werden. Mira, antworten Sie mir nur ein Wort: Komm! Lassen Sie mich endlich das ersehnte Wort von Ihren Lippen hören: Ich liebe Dich! Ich zittere, ich bebe! Ich hoffe, ich warte! Ich lebe, aber wie! Fred." VII. Nach Empfang von Freds Brief hatte Frau von Ellissen einen dringenden Ruf an Miß ergehen lassen. Sobald sie sie herbeieilen sah, so gut es ihre armen, schwergewordenen Beine gestatteten, führte sie sie in ihr Zimmer. Stella turnte indessen in der Halle, die Schein mit einem Worte. Sie sprechen darüber ab, ohne irgend einen triftigen Grund. Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, daß ich außerdem in meinen eigenen Angelegenheiten Urteil genug besitze. Ich bin mir vollständig klar darüber, daß sich in meine leidenschaftliche Bewunderung Ihrer geliebten Person keinerlei Illusion mengt. Ich sehe Sie so schön, wie Sie sind, wie Sie in meinen Augen immer sein werden. Mira, antworten Sie mir nur ein Wort: Komm! Lassen Sie mich endlich das ersehnte Wort von Ihren Lippen hören: Ich liebe Dich! Ich zittere, ich bebe! Ich hoffe, ich warte! Ich lebe, aber wie! Fred.“ VII. Nach Empfang von Freds Brief hatte Frau von Ellissen einen dringenden Ruf an Miß ergehen lassen. Sobald sie sie herbeieilen sah, so gut es ihre armen, schwergewordenen Beine gestatteten, führte sie sie in ihr Zimmer. Stella turnte indessen in der Halle, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0139" n="138"/> Schein mit einem Worte. Sie sprechen darüber ab, ohne irgend einen triftigen Grund.</p> <p>Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, daß ich außerdem in meinen eigenen Angelegenheiten Urteil genug besitze. Ich bin mir vollständig klar darüber, daß sich in meine leidenschaftliche Bewunderung Ihrer geliebten Person keinerlei Illusion mengt. Ich sehe Sie so schön, wie Sie sind, wie Sie in meinen Augen immer sein werden. Mira, antworten Sie mir nur ein Wort: Komm! Lassen Sie mich endlich das ersehnte Wort von Ihren Lippen hören: Ich liebe Dich! Ich zittere, ich bebe! Ich hoffe, ich warte! Ich lebe, aber wie!</p> <p rendition="#right">Fred.“</p> </div> <div n="1"> <head>VII.</head> <p>Nach Empfang von Freds Brief hatte Frau von Ellissen einen dringenden Ruf an Miß ergehen lassen. Sobald sie sie herbeieilen sah, so gut es ihre armen, schwergewordenen Beine gestatteten, führte sie sie in ihr Zimmer. Stella turnte indessen in der Halle, die </p> </div> </body> </text> </TEI> [138/0139]
Schein mit einem Worte. Sie sprechen darüber ab, ohne irgend einen triftigen Grund.
Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, daß ich außerdem in meinen eigenen Angelegenheiten Urteil genug besitze. Ich bin mir vollständig klar darüber, daß sich in meine leidenschaftliche Bewunderung Ihrer geliebten Person keinerlei Illusion mengt. Ich sehe Sie so schön, wie Sie sind, wie Sie in meinen Augen immer sein werden. Mira, antworten Sie mir nur ein Wort: Komm! Lassen Sie mich endlich das ersehnte Wort von Ihren Lippen hören: Ich liebe Dich! Ich zittere, ich bebe! Ich hoffe, ich warte! Ich lebe, aber wie!
Fred.“
VII. Nach Empfang von Freds Brief hatte Frau von Ellissen einen dringenden Ruf an Miß ergehen lassen. Sobald sie sie herbeieilen sah, so gut es ihre armen, schwergewordenen Beine gestatteten, führte sie sie in ihr Zimmer. Stella turnte indessen in der Halle, die
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