Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.Gesegnete Mahlzeit. Sie haben wundervoll dinirt; Warm und behaglich rollt ihr Blut, Voll Menschenliebe ist ihr Herz, Sie sind der ganzen Welt so gut! Sie schütteln zärtlich sich die Hand, Umwandelnd den geleerten Tisch, Und wünschen, daß gesegnet sei Der Wein, der Braten und der Fisch. Die Geistlichkeit, die Weltlichkeit, Wie sie so ganz verstehen sich! Ich glaube, Gott verzeihe mir, Sie lieben sich herzinniglich. Geſegnete Mahlzeit. Sie haben wundervoll dinirt; Warm und behaglich rollt ihr Blut, Voll Menſchenliebe iſt ihr Herz, Sie ſind der ganzen Welt ſo gut! Sie ſchütteln zärtlich ſich die Hand, Umwandelnd den geleerten Tiſch, Und wünſchen, daß geſegnet ſei Der Wein, der Braten und der Fiſch. Die Geiſtlichkeit, die Weltlichkeit, Wie ſie ſo ganz verſtehen ſich! Ich glaube, Gott verzeihe mir, Sie lieben ſich herzinniglich. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0068" n="58"/> </div> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Geſegnete Mahlzeit.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>ie haben wundervoll dinirt;</l><lb/> <l>Warm und behaglich rollt ihr Blut,</l><lb/> <l>Voll Menſchenliebe iſt ihr Herz,</l><lb/> <l>Sie ſind der ganzen Welt ſo gut!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Sie ſchütteln zärtlich ſich die Hand,</l><lb/> <l>Umwandelnd den geleerten Tiſch,</l><lb/> <l>Und wünſchen, daß geſegnet ſei</l><lb/> <l>Der Wein, der Braten und der Fiſch.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Die Geiſtlichkeit, die Weltlichkeit,</l><lb/> <l>Wie ſie ſo ganz verſtehen ſich!</l><lb/> <l>Ich glaube, Gott verzeihe mir,</l><lb/> <l>Sie lieben ſich herzinniglich.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0068]
Geſegnete Mahlzeit.
Sie haben wundervoll dinirt;
Warm und behaglich rollt ihr Blut,
Voll Menſchenliebe iſt ihr Herz,
Sie ſind der ganzen Welt ſo gut!
Sie ſchütteln zärtlich ſich die Hand,
Umwandelnd den geleerten Tiſch,
Und wünſchen, daß geſegnet ſei
Der Wein, der Braten und der Fiſch.
Die Geiſtlichkeit, die Weltlichkeit,
Wie ſie ſo ganz verſtehen ſich!
Ich glaube, Gott verzeihe mir,
Sie lieben ſich herzinniglich.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/68 |
Zitationshilfe: | Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/68>, abgerufen am 23.02.2025. |