Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.Frauenhand. Ich weiß es wohl, kein klagend Wort Wird über deine Lippen gehen; Doch, was so sanft dein Mund verschweigt, Muß deine blasse Hand gestehen. Die Hand, an der mein Auge hängt, Zeigt jenen feinen Zug der Schmerzen, Und daß in schlummerloser Nacht Sie lag auf einem kranken Herzen. Frauenhand. Ich weiß es wohl, kein klagend Wort Wird über deine Lippen gehen; Doch, was ſo ſanft dein Mund verſchweigt, Muß deine blaſſe Hand geſtehen. Die Hand, an der mein Auge hängt, Zeigt jenen feinen Zug der Schmerzen, Und daß in ſchlummerloſer Nacht Sie lag auf einem kranken Herzen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0032" n="22"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Frauenhand.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">I</hi>ch weiß es wohl, kein klagend Wort</l><lb/> <l>Wird über deine Lippen gehen;</l><lb/> <l>Doch, was ſo ſanft dein Mund verſchweigt,</l><lb/> <l>Muß deine blaſſe Hand geſtehen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Die Hand, an der mein Auge hängt,</l><lb/> <l>Zeigt jenen feinen Zug der Schmerzen,</l><lb/> <l>Und daß in ſchlummerloſer Nacht</l><lb/> <l>Sie lag auf einem kranken Herzen.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0032]
Frauenhand.
Ich weiß es wohl, kein klagend Wort
Wird über deine Lippen gehen;
Doch, was ſo ſanft dein Mund verſchweigt,
Muß deine blaſſe Hand geſtehen.
Die Hand, an der mein Auge hängt,
Zeigt jenen feinen Zug der Schmerzen,
Und daß in ſchlummerloſer Nacht
Sie lag auf einem kranken Herzen.
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