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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Weiße Rosen.
I.
Du bissest die zarten Lippen wund,
Das Blut ist danach geflossen;
Du hast es gewollt, ich weiß es wohl,
Weil einst mein Mund sie verschlossen.
Entfärben ließ'st du dein braunes Haar
In Sonnenbrand und Regen;
Du hast es gewollt, weil meine Hand
Liebkosend darauf gelegen.
Du stehst am Heerd in Flammen und Rauch,
Daß die feinen Hände dir sprangen;
Du hast es gewollt, ich weiß es wohl,
Weil mein Auge daran gehangen.

Weiße Roſen.
I.
Du biſſeſt die zarten Lippen wund,
Das Blut iſt danach gefloſſen;
Du haſt es gewollt, ich weiß es wohl,
Weil einſt mein Mund ſie verſchloſſen.
Entfärben ließ'ſt du dein braunes Haar
In Sonnenbrand und Regen;
Du haſt es gewollt, weil meine Hand
Liebkoſend darauf gelegen.
Du ſtehſt am Heerd in Flammen und Rauch,
Daß die feinen Hände dir ſprangen;
Du haſt es gewollt, ich weiß es wohl,
Weil mein Auge daran gehangen.

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[9/0019] Weiße Roſen. I. Du biſſeſt die zarten Lippen wund, Das Blut iſt danach gefloſſen; Du haſt es gewollt, ich weiß es wohl, Weil einſt mein Mund ſie verſchloſſen. Entfärben ließ'ſt du dein braunes Haar In Sonnenbrand und Regen; Du haſt es gewollt, weil meine Hand Liebkoſend darauf gelegen. Du ſtehſt am Heerd in Flammen und Rauch, Daß die feinen Hände dir ſprangen; Du haſt es gewollt, ich weiß es wohl, Weil mein Auge daran gehangen.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/19>, abgerufen am 03.12.2024.