Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.Die Herrgottskinder. Von oben sieht der Herr darein, Ihr dürft indeß der Ruhe pflegen; Er giebt der Arbeit das Gedeihn Und träuft herab den Himmelssegen. Und wenn dann in Blüthe die Saaten stehn, So läßt er die Lüftlein darüber gehn, Auf daß sich die Halme zusammenbeugen Und frisch aus der Blüthe das Korn erzeugen; Und hält am Himmel hoch die Sonne, Daß Alles reife in ihrer Wonne. Da stünd' es den Bauern wohl prächtig an, Das Alles in ihre Scheuern zu laden! Gott Vater hat auch seinen Theil daran; Den will er vergaben nach seiner Gnaden. Da ruft er die jüngsten Kinder sein; 8
Die Herrgottskinder. Von oben ſieht der Herr darein, Ihr dürft indeß der Ruhe pflegen; Er giebt der Arbeit das Gedeihn Und träuft herab den Himmelsſegen. Und wenn dann in Blüthe die Saaten ſtehn, So läßt er die Lüftlein darüber gehn, Auf daß ſich die Halme zuſammenbeugen Und friſch aus der Blüthe das Korn erzeugen; Und hält am Himmel hoch die Sonne, Daß Alles reife in ihrer Wonne. Da ſtünd' es den Bauern wohl prächtig an, Das Alles in ihre Scheuern zu laden! Gott Vater hat auch ſeinen Theil daran; Den will er vergaben nach ſeiner Gnaden. Da ruft er die jüngſten Kinder ſein; 8
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Die Herrgottskinder.
Von oben ſieht der Herr darein,
Ihr dürft indeß der Ruhe pflegen;
Er giebt der Arbeit das Gedeihn
Und träuft herab den Himmelsſegen.
Und wenn dann in Blüthe die Saaten ſtehn,
So läßt er die Lüftlein darüber gehn,
Auf daß ſich die Halme zuſammenbeugen
Und friſch aus der Blüthe das Korn erzeugen;
Und hält am Himmel hoch die Sonne,
Daß Alles reife in ihrer Wonne.
Da ſtünd' es den Bauern wohl prächtig an,
Das Alles in ihre Scheuern zu laden!
Gott Vater hat auch ſeinen Theil daran;
Den will er vergaben nach ſeiner Gnaden.
Da ruft er die jüngſten Kinder ſein;
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