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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Nur wenn im Arm die Zitter klingt,
Da hell der Wind vorüberzieht,
Wenn gar zu laut die Drossel singt,
Zuckt manchesmal ihr Augenlied.
Dann wirft sie das blonde Köpfchen herum,
Daß am Hals das güldene Kettlein klingt;
Auf fliegen die Vögel, der Wald ist stumm,
Und zurück in den Schlummer das Mägdlein sinkt.

2.
Hell reißt der Mond die Wolken auf,
Daß durch die Tannen bricht der Strahl;
Im Grunde wachen die Elfen auf,
Die Silberhörnlein rufen durch's Thal.
Nur wenn im Arm die Zitter klingt,
Da hell der Wind vorüberzieht,
Wenn gar zu laut die Droſſel ſingt,
Zuckt manchesmal ihr Augenlied.
Dann wirft ſie das blonde Köpfchen herum,
Daß am Hals das güldene Kettlein klingt;
Auf fliegen die Vögel, der Wald iſt ſtumm,
Und zurück in den Schlummer das Mägdlein ſinkt.

2.
Hell reißt der Mond die Wolken auf,
Daß durch die Tannen bricht der Strahl;
Im Grunde wachen die Elfen auf,
Die Silberhörnlein rufen durch's Thal.
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[95/0105] Nur wenn im Arm die Zitter klingt, Da hell der Wind vorüberzieht, Wenn gar zu laut die Droſſel ſingt, Zuckt manchesmal ihr Augenlied. Dann wirft ſie das blonde Köpfchen herum, Daß am Hals das güldene Kettlein klingt; Auf fliegen die Vögel, der Wald iſt ſtumm, Und zurück in den Schlummer das Mägdlein ſinkt. 2. Hell reißt der Mond die Wolken auf, Daß durch die Tannen bricht der Strahl; Im Grunde wachen die Elfen auf, Die Silberhörnlein rufen durch's Thal.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/105>, abgerufen am 03.12.2024.