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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Tannkönig.
I.
Am Felsenbruch im wilden Tann
Liegt todt und öd' ein niedrig Haus;
Der Epheu steigt das Dach hinan,
Waldvöglein stiegen ein und aus.
Und drin am blanken Eichentisch
Verzaubert schläft ein Mägdelein;
Die Wangen blühn ihr rosenfrisch,
Auf den Locken wallt ihr der Sonnenschein.
Die Bäume rauschen im Waldesdicht,
Eintönig fällt der Quelle Schaum;
Es lullt sie ein, es läßt sie nicht,
Sie sinket tief von Traum zu Traum.
Tannkönig.
I.
Am Felſenbruch im wilden Tann
Liegt todt und öd' ein niedrig Haus;
Der Epheu ſteigt das Dach hinan,
Waldvöglein ſtiegen ein und aus.
Und drin am blanken Eichentiſch
Verzaubert ſchläft ein Mägdelein;
Die Wangen blühn ihr roſenfriſch,
Auf den Locken wallt ihr der Sonnenſchein.
Die Bäume rauſchen im Waldesdicht,
Eintönig fällt der Quelle Schaum;
Es lullt ſie ein, es läßt ſie nicht,
Sie ſinket tief von Traum zu Traum.
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[94/0104] Tannkönig. I. Am Felſenbruch im wilden Tann Liegt todt und öd' ein niedrig Haus; Der Epheu ſteigt das Dach hinan, Waldvöglein ſtiegen ein und aus. Und drin am blanken Eichentiſch Verzaubert ſchläft ein Mägdelein; Die Wangen blühn ihr roſenfriſch, Auf den Locken wallt ihr der Sonnenſchein. Die Bäume rauſchen im Waldesdicht, Eintönig fällt der Quelle Schaum; Es lullt ſie ein, es läßt ſie nicht, Sie ſinket tief von Traum zu Traum.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/104>, abgerufen am 21.12.2024.