Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.In Bulemanns Haus. Es klippt auf den Gassen im Mondenschein; Das ist die zierliche Kleine, Die geht auf ihren Pantöffelein Behend und mutterseelen allein Durch die Gassen im Mondenscheine. Sie geht in ein alt verfallenes Haus; Im Flur ist die Tafel gedecket, Da tanzt vor dem Monde die Maus mit der Maus, Da setzt sich das Kind mit den Mäusen zu Schmaus, Die Tellerlein werden gelecket. Und leer sind die Schüsseln; die Mäuslein im Nu
Verrascheln in Mauer und Holze; Nun läßt es dem Mägdlein auch länger nicht Ruh, Sie schüttelt ihr Kleidchen, sie schnürt sich die Schuh, Dann tritt sie einher mit Stolze. In Bulemanns Haus. Es klippt auf den Gaſſen im Mondenſchein; Das iſt die zierliche Kleine, Die geht auf ihren Pantöffelein Behend und mutterſeelen allein Durch die Gaſſen im Mondenſcheine. Sie geht in ein alt verfallenes Haus; Im Flur iſt die Tafel gedecket, Da tanzt vor dem Monde die Maus mit der Maus, Da ſetzt ſich das Kind mit den Mäuſen zu Schmaus, Die Tellerlein werden gelecket. Und leer ſind die Schüſſeln; die Mäuslein im Nu
Verraſcheln in Mauer und Holze; Nun läßt es dem Mägdlein auch länger nicht Ruh, Sie ſchüttelt ihr Kleidchen, ſie ſchnürt ſich die Schuh, Dann tritt ſie einher mit Stolze. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0100" n="90"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">In Bulemanns Haus.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>s klippt auf den Gaſſen im Mondenſchein;</l><lb/> <l>Das iſt die zierliche Kleine,</l><lb/> <l>Die geht auf ihren Pantöffelein</l><lb/> <l>Behend und mutterſeelen allein</l><lb/> <l>Durch die Gaſſen im Mondenſcheine.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Sie geht in ein alt verfallenes Haus;</l><lb/> <l>Im Flur iſt die Tafel gedecket,</l><lb/> <l>Da tanzt vor dem Monde die Maus mit der Maus,</l><lb/> <l>Da ſetzt ſich das Kind mit den Mäuſen zu Schmaus,</l><lb/> <l>Die Tellerlein werden gelecket.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Und leer ſind die Schüſſeln; die Mäuslein im Nu</l><lb/> <l>Verraſcheln in Mauer und Holze;</l><lb/> <l>Nun läßt es dem Mägdlein auch länger nicht Ruh,</l><lb/> <l>Sie ſchüttelt ihr Kleidchen, ſie ſchnürt ſich die Schuh,</l><lb/> <l>Dann tritt ſie einher mit Stolze.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [90/0100]
In Bulemanns Haus.
Es klippt auf den Gaſſen im Mondenſchein;
Das iſt die zierliche Kleine,
Die geht auf ihren Pantöffelein
Behend und mutterſeelen allein
Durch die Gaſſen im Mondenſcheine.
Sie geht in ein alt verfallenes Haus;
Im Flur iſt die Tafel gedecket,
Da tanzt vor dem Monde die Maus mit der Maus,
Da ſetzt ſich das Kind mit den Mäuſen zu Schmaus,
Die Tellerlein werden gelecket.
Und leer ſind die Schüſſeln; die Mäuslein im Nu
Verraſcheln in Mauer und Holze;
Nun läßt es dem Mägdlein auch länger nicht Ruh,
Sie ſchüttelt ihr Kleidchen, ſie ſchnürt ſich die Schuh,
Dann tritt ſie einher mit Stolze.
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Zitationshilfe: | Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/100>, abgerufen am 23.02.2025. |