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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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Lied eines deutschen Knaben.


Mein Arm wird stark und groß mein Mut,
Gieb, Vater, mir ein Schwert!
Verachte nicht mein junges Blut;
Jch bin der Väter werth!
Jch finde fürder keine Ruh
Jm weichen Knabenstand!
Jch stürb', o Vater, stolz, wie du,
Den Tod fürs Vaterland!
Schon früh in meiner Kindheit war
Mein täglich Spiel der Krieg!
Jm Bette träumt' ich nur Gefahr
Und Wunden nur und Sieg.


Lied eines deutſchen Knaben.


Mein Arm wird ſtark und groß mein Mut,
Gieb, Vater, mir ein Schwert!
Verachte nicht mein junges Blut;
Jch bin der Vaͤter werth!
Jch finde fuͤrder keine Ruh
Jm weichen Knabenſtand!
Jch ſtuͤrb’, o Vater, ſtolz, wie du,
Den Tod fuͤrs Vaterland!
Schon fruͤh in meiner Kindheit war
Mein taͤglich Spiel der Krieg!
Jm Bette traͤumt’ ich nur Gefahr
Und Wunden nur und Sieg.
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[47/0057] Lied eines deutſchen Knaben. Mein Arm wird ſtark und groß mein Mut, Gieb, Vater, mir ein Schwert! Verachte nicht mein junges Blut; Jch bin der Vaͤter werth! Jch finde fuͤrder keine Ruh Jm weichen Knabenſtand! Jch ſtuͤrb’, o Vater, ſtolz, wie du, Den Tod fuͤrs Vaterland! Schon fruͤh in meiner Kindheit war Mein taͤglich Spiel der Krieg! Jm Bette traͤumt’ ich nur Gefahr Und Wunden nur und Sieg.

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/57>, abgerufen am 30.12.2024.