Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Frauen Lob. Traun, der Mann ist Neides werth, Dem sein Gott ein Weib bescheert, Schön und klug und tugendreich, Sonder Falsch, den Täublein gleich! Seiner Wonne Maaß ist groß! Seine Ruhe wechsellos! Denn kein Kummer nagt den Mann, Den solch Weiblein trösten kan! Gleich des Mondes Silberblick, Lächelt sie den Gram zurück; Küßt des Mannes Thränen auf, Streut mit Blumen seinen Lauf. Frauen Lob. Traun, der Mann iſt Neides werth, Dem ſein Gott ein Weib beſcheert, Schoͤn und klug und tugendreich, Sonder Falſch, den Taͤublein gleich! Seiner Wonne Maaß iſt groß! Seine Ruhe wechſellos! Denn kein Kummer nagt den Mann, Den ſolch Weiblein troͤſten kan! Gleich des Mondes Silberblick, Laͤchelt ſie den Gram zuruͤck; Kuͤßt des Mannes Thraͤnen auf, Streut mit Blumen ſeinen Lauf. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0042" n="32"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Frauen Lob.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">T</hi>raun, der Mann iſt Neides werth,</l><lb/> <l>Dem ſein Gott ein Weib beſcheert,</l><lb/> <l>Schoͤn und klug und tugendreich,</l><lb/> <l>Sonder Falſch, den Taͤublein gleich!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Seiner Wonne Maaß iſt groß!</l><lb/> <l>Seine Ruhe wechſellos!</l><lb/> <l>Denn kein Kummer nagt den Mann,</l><lb/> <l>Den ſolch Weiblein troͤſten kan!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Gleich des Mondes Silberblick,</l><lb/> <l>Laͤchelt ſie den Gram zuruͤck;</l><lb/> <l>Kuͤßt des Mannes Thraͤnen auf,</l><lb/> <l>Streut mit Blumen ſeinen Lauf.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0042]
Frauen Lob.
Traun, der Mann iſt Neides werth,
Dem ſein Gott ein Weib beſcheert,
Schoͤn und klug und tugendreich,
Sonder Falſch, den Taͤublein gleich!
Seiner Wonne Maaß iſt groß!
Seine Ruhe wechſellos!
Denn kein Kummer nagt den Mann,
Den ſolch Weiblein troͤſten kan!
Gleich des Mondes Silberblick,
Laͤchelt ſie den Gram zuruͤck;
Kuͤßt des Mannes Thraͤnen auf,
Streut mit Blumen ſeinen Lauf.
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