Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.An F. L. Grafen zu Stolberg, von Schönborn. Der himlische Adler, der Genius heisset, Weht aus einander mit tönenden Flügeln Vor mir die Gewölke, die liegen um den Hinblick Jn die heiligen Fernen dort! Siehe, hebt auf Sein heliwerdendes Haupt aus der herabströ- menden Dämmerung, Seinem Geliebten entgegen! Hin in die Myriaden Tage! Der Vergangenheit und der Zukunft Tage! Die, zusammengebunden im goldnen Aether- bande, Glänzend kommen und stürmend ihm vor das Antliz, Wie der Sternenleib der himlischen Jungfrau Jn der Sonnenbahn, wo er wandelt! An F. L. Grafen zu Stolberg, von Schoͤnborn. Der himliſche Adler, der Genius heiſſet, Weht aus einander mit toͤnenden Fluͤgeln Vor mir die Gewoͤlke, die liegen um den Hinblick Jn die heiligen Fernen dort! Siehe, hebt auf Sein heliwerdendes Haupt aus der herabſtroͤ- menden Daͤmmerung, Seinem Geliebten entgegen! Hin in die Myriaden Tage! Der Vergangenheit und der Zukunft Tage! Die, zuſammengebunden im goldnen Aether- bande, Glaͤnzend kommen und ſtuͤrmend ihm vor das Antliz, Wie der Sternenleib der himliſchen Jungfrau Jn der Sonnenbahn, wo er wandelt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb n="259" facs="#f0275"/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">An F. L. Grafen zu Stolberg,<lb/> von Schoͤnborn.</hi> </head><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/><lb/> <lg n="155"> <l><hi rendition="#in">D</hi>er himliſche Adler, der Genius heiſſet,</l><lb/> <l>Weht aus einander mit toͤnenden Fluͤgeln</l><lb/> <l>Vor mir die Gewoͤlke, die liegen um den Hinblick</l><lb/> <l>Jn die heiligen Fernen dort! Siehe, hebt auf</l> </lg><lb/> <lg n="156"> <l>Sein heliwerdendes Haupt aus der herabſtroͤ-<lb/><hi rendition="#et">menden Daͤmmerung,</hi></l><lb/> <l>Seinem Geliebten entgegen!</l><lb/> <l>Hin in die Myriaden Tage!</l><lb/> <l>Der Vergangenheit und der Zukunft Tage!</l> </lg><lb/> <lg n="157"> <l>Die, zuſammengebunden im goldnen Aether-<lb/><hi rendition="#et">bande,</hi></l><lb/> <l>Glaͤnzend kommen und ſtuͤrmend ihm vor das Antliz,</l><lb/> <l>Wie der Sternenleib der himliſchen Jungfrau</l><lb/> <l>Jn der Sonnenbahn, wo er wandelt!</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [259/0275]
An F. L. Grafen zu Stolberg,
von Schoͤnborn.
Der himliſche Adler, der Genius heiſſet,
Weht aus einander mit toͤnenden Fluͤgeln
Vor mir die Gewoͤlke, die liegen um den Hinblick
Jn die heiligen Fernen dort! Siehe, hebt auf
Sein heliwerdendes Haupt aus der herabſtroͤ-
menden Daͤmmerung,
Seinem Geliebten entgegen!
Hin in die Myriaden Tage!
Der Vergangenheit und der Zukunft Tage!
Die, zuſammengebunden im goldnen Aether-
bande,
Glaͤnzend kommen und ſtuͤrmend ihm vor das Antliz,
Wie der Sternenleib der himliſchen Jungfrau
Jn der Sonnenbahn, wo er wandelt!
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Zitationshilfe: | Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/275>, abgerufen am 01.03.2025. |