Am nächsten Tage ging ich im Laufe des Vor¬ mittages zu einer Stunde, an welcher ich meinen Gastfreund weniger beschäftigt wußte, in gewähltem Anzuge in seine Stube, und dankte ihm innig für das Vertrauen, welches er mir geschenkt habe, und für die Achtung, welche er mir dadurch erweise, daß er mich würdig erachte, Nataliens Gatte zu werden.
"Was das Vertrauen anbelangt," erwiederte er, "so ist es natürlich, daß man nicht jeden, der uns ferne steht, in unsere innersten Angelegenheiten ein¬ weiht; aber eben so natürlich ist es, daß derjenige, der für die Zukunft einen Theil, ich möchte sagen, unserer Familie ausmachen wird, auch alles wisse, was diese Familie betrifft. Ich habe euch das Wesent¬
5. Der Abſchluß.
Am nächſten Tage ging ich im Laufe des Vor¬ mittages zu einer Stunde, an welcher ich meinen Gaſtfreund weniger beſchäftigt wußte, in gewähltem Anzuge in ſeine Stube, und dankte ihm innig für das Vertrauen, welches er mir geſchenkt habe, und für die Achtung, welche er mir dadurch erweiſe, daß er mich würdig erachte, Nataliens Gatte zu werden.
„Was das Vertrauen anbelangt,“ erwiederte er, „ſo iſt es natürlich, daß man nicht jeden, der uns ferne ſteht, in unſere innerſten Angelegenheiten ein¬ weiht; aber eben ſo natürlich iſt es, daß derjenige, der für die Zukunft einen Theil, ich möchte ſagen, unſerer Familie ausmachen wird, auch alles wiſſe, was dieſe Familie betrifft. Ich habe euch das Weſent¬
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[[357]/0371]
5.
Der Abſchluß.
Am nächſten Tage ging ich im Laufe des Vor¬
mittages zu einer Stunde, an welcher ich meinen
Gaſtfreund weniger beſchäftigt wußte, in gewähltem
Anzuge in ſeine Stube, und dankte ihm innig für das
Vertrauen, welches er mir geſchenkt habe, und für die
Achtung, welche er mir dadurch erweiſe, daß er mich
würdig erachte, Nataliens Gatte zu werden.
„Was das Vertrauen anbelangt,“ erwiederte er,
„ſo iſt es natürlich, daß man nicht jeden, der uns
ferne ſteht, in unſere innerſten Angelegenheiten ein¬
weiht; aber eben ſo natürlich iſt es, daß derjenige,
der für die Zukunft einen Theil, ich möchte ſagen,
unſerer Familie ausmachen wird, auch alles wiſſe,
was dieſe Familie betrifft. Ich habe euch das Weſent¬
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. [357]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/371>, abgerufen am 21.11.2024.
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