Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894.werden, des Webens und Malens, während die Mehinaku in Keramik und III. Sonstiger Festapparat. Die Kamayura zählten uns Abends auf dem Dorfplatz sieben verschiedene [Abbildung]
[Abbildung]
Abb. 119. Wurfbrett-Tanz. Mit grossem plastischen Talent wurde darge-Tanzkeule. stellt, wie ein Krieger verwundet wird und tot zusammenbricht. Dem sterbenden Aegineten fehlte nur der Schild. 2. mavuravua Maskentanz. 3. ivuraau mit Federschmuck und Buritirock, den Pfeil über der Schulter. 4. amurikuma mit kleinen Tanzkeulen. Vgl. die Abbildung 119. ihoho ihoehehe ihoho ehehe nuyakako horomotang motak. 5. tavuravaua. Grüne Zweige auf den Armen, Netzmütze, Ohr- federn, Federdiademe, Buritirock. Dem Fischtanz der Nahuqua entsprechend. 6. namiakoit, wenn den etwa fünfjährigen Knaben die Ohrlöcher gestochen werden. 7. kunya maraka, wenn den Mädchen das Uluri angelegt wird. Auch hörten wir noch mehr von begleitenden Gesängen, die Die Frauen, kunya, die ja als die beste Beute gelten, wurden vielfach in Tanzkeulen, ähnlich wie die abgebildete der Kamayura, zum Teil hübsch Zum Tanz mit den Hüvatmasken bei den Kamayura gehörten zwei Stäbe werden, des Webens und Malens, während die Mehinakú in Keramik und III. Sonstiger Festapparat. Die Kamayurá zählten uns Abends auf dem Dorfplatz sieben verschiedene [Abbildung]
[Abbildung]
Abb. 119. Wurfbrett-Tanz. Mit grossem plastischen Talent wurde darge-Tanzkeule. stellt, wie ein Krieger verwundet wird und tot zusammenbricht. Dem sterbenden Aegineten fehlte nur der Schild. 2. mavuravuá Maskentanz. 3. ivúraaú mit Federschmuck und Buritírock, den Pfeil über der Schulter. 4. amurikumá mit kleinen Tanzkeulen. Vgl. die Abbildung 119. ihóhó ihoehehé ihóho ehéhé nuyakáko horómotáng moták. 5. tavúravauá. Grüne Zweige auf den Armen, Netzmütze, Ohr- federn, Federdiademe, Buritírock. Dem Fischtanz der Nahuquá entsprechend. 6. namiakóit, wenn den etwa fünfjährigen Knaben die Ohrlöcher gestochen werden. 7. kunyá maraká, wenn den Mädchen das Uluri angelegt wird. Auch hörten wir noch mehr von begleitenden Gesängen, die Die Frauen, kunyá, die ja als die beste Beute gelten, wurden vielfach in Tanzkeulen, ähnlich wie die abgebildete der Kamayurá, zum Teil hübsch Zum Tanz mit den Hüvátmasken bei den Kamayurá gehörten zwei Stäbe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0388" n="324"/> werden, des <hi rendition="#g">Webens</hi> und <hi rendition="#g">Malens</hi>, während die Mehinakú in Keramik und<lb/> Schnitzerei mehr leisten. Darum geht meine unmassgebliche Meinung dahin, dass<lb/> die Wahrscheinlichkeit zu Gunsten der <hi rendition="#g">Auetö́</hi> spricht, und <hi rendition="#g">dass sie die Er-<lb/> finder der Gewebmaske und damit auch des Mereschu-Musters sind</hi>.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">III. Sonstiger Festapparat.</hi> </head><lb/> <p>Die Kamayurá zählten uns Abends auf dem Dorfplatz sieben verschiedene<lb/> Tänze auf und stellten Einzelheiten daraus pantomimisch dar. 1. <hi rendition="#i">yauarí</hi>. Der<lb/><figure/> <figure><head>Abb. 119.</head><lb/><p><hi rendition="#g">Tanzkeule</hi>.<lb/> Kamayurá.<lb/> (⅐ nat. Gr.)</p></figure><lb/> Wurfbrett-Tanz. Mit grossem plastischen Talent wurde darge-<lb/> stellt, wie ein Krieger verwundet wird und tot zusammenbricht.<lb/> Dem sterbenden Aegineten fehlte nur der Schild. 2. <hi rendition="#i">mavuravuá</hi><lb/> Maskentanz. 3. <hi rendition="#i">ivúraaú</hi> mit Federschmuck und Buritírock, den Pfeil<lb/> über der Schulter. 4. <hi rendition="#i">amurikumá</hi> mit kleinen Tanzkeulen. Vgl. die<lb/> Abbildung 119. <hi rendition="#i">ihóhó ihoehehé ihóho ehéhé nuyakáko horómotáng moták</hi>.<lb/> 5. <hi rendition="#i">tavúravauá</hi>. Grüne Zweige auf den Armen, Netzmütze, Ohr-<lb/> federn, Federdiademe, Buritírock. Dem Fischtanz der Nahuquá<lb/> entsprechend. 6. <hi rendition="#i">namiakóit</hi>, wenn den etwa fünfjährigen Knaben<lb/> die Ohrlöcher gestochen werden. 7. <hi rendition="#i">kunyá maraká</hi>, wenn den<lb/> Mädchen das Uluri angelegt wird.</p><lb/> <p>Auch hörten wir noch mehr von begleitenden Gesängen, die<lb/> alle stereotyp zu sein scheinen. Ich notierte Manches davon, vermag<lb/> sie aber nicht zu übersetzen. Die am häufigsten wiederkehrenden<lb/> Refrains waren <hi rendition="#i">kaká hiyé</hi>, <hi rendition="#i">kaká hiyevéne</hi>. Jedenfalls spielt der Yauarí-<lb/> Tanz die grösste Rolle und hat auch mancherlei Touren; <hi rendition="#i">yauarí</hi><lb/> hörte man bei den Kamayurá ebenso oft wie <hi rendition="#i">makanári</hi> bei den Bakaïrí,<lb/> nur dass <hi rendition="#i">maraká</hi> soviel als »Tanz« oder »Gesang« war, ihr Haupttanz<lb/> also <hi rendition="#i">yauarí-maraká</hi> hiess. Einer gab auch eine merkwürdige Vor-<lb/> stellung, indem er gebückt und zwei Pfeile über den Boden reibend<lb/> tanzte, eine Frau hinter ihm: <hi rendition="#i">kurukú he</hi>.</p><lb/> <p>Die Frauen, <hi rendition="#i">kunyá</hi>, die ja als die beste Beute gelten, wurden vielfach in<lb/> den Gesängen erwähnt. In der Tanzpantomime wurde oft verdeutlicht, nament-<lb/> lich beim Amurikumá-Tanz, dass die Frauen Fische überreichten. Die Tänze be-<lb/> ginnen am frühen Morgen und dauern bis Sonnenuntergang.</p><lb/> <p>Tanzkeulen, ähnlich wie die abgebildete der Kamayurá, zum Teil hübsch<lb/> umflochten, fanden wir auch bei den Trumaí. Bei den Auetö́ erhielten wir einen<lb/> Tanzschmuck, dessen Form an den Rossschweif eines Tambourmajors erinnerte:<lb/> von einem Reifenstück hingen je an der Seite und in der Mitte Schwänze von<lb/> Buritífasern fast ½ m lang herab.</p><lb/> <p>Zum Tanz mit den Hüvátmasken bei den Kamayurá gehörten zwei Stäbe<lb/><hi rendition="#i">haéuté</hi>, 80 cm lang, an deren Spitze das Gebiss eines Hundsfisches in einem drei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [324/0388]
werden, des Webens und Malens, während die Mehinakú in Keramik und
Schnitzerei mehr leisten. Darum geht meine unmassgebliche Meinung dahin, dass
die Wahrscheinlichkeit zu Gunsten der Auetö́ spricht, und dass sie die Er-
finder der Gewebmaske und damit auch des Mereschu-Musters sind.
III. Sonstiger Festapparat.
Die Kamayurá zählten uns Abends auf dem Dorfplatz sieben verschiedene
Tänze auf und stellten Einzelheiten daraus pantomimisch dar. 1. yauarí. Der
[Abbildung]
[Abbildung Abb. 119.
Tanzkeule.
Kamayurá.
(⅐ nat. Gr.)]
Wurfbrett-Tanz. Mit grossem plastischen Talent wurde darge-
stellt, wie ein Krieger verwundet wird und tot zusammenbricht.
Dem sterbenden Aegineten fehlte nur der Schild. 2. mavuravuá
Maskentanz. 3. ivúraaú mit Federschmuck und Buritírock, den Pfeil
über der Schulter. 4. amurikumá mit kleinen Tanzkeulen. Vgl. die
Abbildung 119. ihóhó ihoehehé ihóho ehéhé nuyakáko horómotáng moták.
5. tavúravauá. Grüne Zweige auf den Armen, Netzmütze, Ohr-
federn, Federdiademe, Buritírock. Dem Fischtanz der Nahuquá
entsprechend. 6. namiakóit, wenn den etwa fünfjährigen Knaben
die Ohrlöcher gestochen werden. 7. kunyá maraká, wenn den
Mädchen das Uluri angelegt wird.
Auch hörten wir noch mehr von begleitenden Gesängen, die
alle stereotyp zu sein scheinen. Ich notierte Manches davon, vermag
sie aber nicht zu übersetzen. Die am häufigsten wiederkehrenden
Refrains waren kaká hiyé, kaká hiyevéne. Jedenfalls spielt der Yauarí-
Tanz die grösste Rolle und hat auch mancherlei Touren; yauarí
hörte man bei den Kamayurá ebenso oft wie makanári bei den Bakaïrí,
nur dass maraká soviel als »Tanz« oder »Gesang« war, ihr Haupttanz
also yauarí-maraká hiess. Einer gab auch eine merkwürdige Vor-
stellung, indem er gebückt und zwei Pfeile über den Boden reibend
tanzte, eine Frau hinter ihm: kurukú he.
Die Frauen, kunyá, die ja als die beste Beute gelten, wurden vielfach in
den Gesängen erwähnt. In der Tanzpantomime wurde oft verdeutlicht, nament-
lich beim Amurikumá-Tanz, dass die Frauen Fische überreichten. Die Tänze be-
ginnen am frühen Morgen und dauern bis Sonnenuntergang.
Tanzkeulen, ähnlich wie die abgebildete der Kamayurá, zum Teil hübsch
umflochten, fanden wir auch bei den Trumaí. Bei den Auetö́ erhielten wir einen
Tanzschmuck, dessen Form an den Rossschweif eines Tambourmajors erinnerte:
von einem Reifenstück hingen je an der Seite und in der Mitte Schwänze von
Buritífasern fast ½ m lang herab.
Zum Tanz mit den Hüvátmasken bei den Kamayurá gehörten zwei Stäbe
haéuté, 80 cm lang, an deren Spitze das Gebiss eines Hundsfisches in einem drei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |