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Stein, Lorenz von: Die Verwaltungslehre. Bd. 3 (2,2). Stuttgart, 1867.

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werden dürfen; Hauptgesetz vom 18. Aug. 1810, an das sich eine ganze
Jurisprudence angeschlossen hat. (Foubert bei Block, Remedes
secr. Tardieu, Dict. d'hygiene publ. v. Rem. secr.
) Die Apo-
theker sind in zwei Classen getheilt mit Praxis für ganz Frankreich
und nur für ein Departement; der Studiengang ist im Gesetz vom
21. Germ. vorgezeichnet; nach bestandener Prüfung nimmt der Präfect
den Eid ab und stellt das Diplom aus. Alter 25 Jahre. Eine straf-
rechtliche Bestimmung mangelt. (Foubert bei Block, Med. et Phar-
macie
nebst der französischen Literatur. Tardieu, v. Pharmacie.) --
Oesterreich. Genaue Vorschriften über den Betrieb und die Betriebs-
mittel (Dekret vom 17. Nov. 1831) und früher in der Instruktion von
1808 als Dispensationsordnung; neueste Pharmacopoe seit 20. October
1854; Arznei-Taxe vom 16. Jan. 1859; Strafbestimmungen für die
Verletzung der Dispensationsordnung §. 349--352 und §. 499; Dispen-
sationsprivilegium: Bestrafung des unbefugten Arzneiverkaufs (Straf-
gesetzbuch Art. 355). Gränze zwischen Apotheken und andern Hand-
lungen seit Verordnung vom 20. Dec. 1782, eine Reihe von Verzeich-
nissen einzelner Waaren. (Stubenrauch II. §. 294.) -- Preußen.
Der Betrieb der Apotheker in der Apothekerordnung vom 11. October
1801. Gränzen schon seit 1725. Uebrigens ist die ganze Apotheker-
Betriebsordnung in der preußischen Gesetzgebung mit großer, fast zu
ängstlicher Genauigkeit in allen einzelnen Punkten geregelt (s. die Samm-
lung der betr. Verordnungen bei Horn II. 291--349). Princip des aus-
schließlichen Rechts (Allg. Landrecht II. 8. 456). Uebertretung: Straf-
gesetzbuch 345. (Rönne, Staatsrecht II. 359.) -- Bayern. Allg.
Apothekerordnung vom 27. Jan. 1842. Geheimmittelpolizei. (Verord-
nung vom 13. Mai 1838. Pözl, Verwaltungsrecht §. 118.) -- König-
reich Sachsen. Mandat die Einführung eines allgemeinen Dispensa-
toriums betreffend vom 17. Oct. 1820 und die daran sich anschließenden
Verordnungen bei Funke III. 144 ff. -- Württemberg: Roller
§. 129. -- Holland. Das dritte Gesetz vom 1. Juni 1865 enthält
das vollständige Dispensatorium, nebst den Strafbestimmungen für Ueber-
tretung (Art. 31--33).

5) Oberaufsicht.

Es ist natürlich, daß die Oberaufsicht der Apotheker denselben Proceß
durchgemacht hat, wie das ganze übrige Apothekerwesen. Ursprünglich
mit der Unterordnung unter den ständischen Berufskörper gegeben und
im Eide der Apotheker ausgedrückt, wird sie mit dem fünfzehnten Jahr-
hundert eine örtliche wie das Apothekerwesen selbst, und erscheint in

werden dürfen; Hauptgeſetz vom 18. Aug. 1810, an das ſich eine ganze
Jurisprudence angeſchloſſen hat. (Foubert bei Block, Remèdes
secr. Tardieu, Dict. d’hygiène publ. v. Rem. secr.
) Die Apo-
theker ſind in zwei Claſſen getheilt mit Praxis für ganz Frankreich
und nur für ein Departement; der Studiengang iſt im Geſetz vom
21. Germ. vorgezeichnet; nach beſtandener Prüfung nimmt der Präfect
den Eid ab und ſtellt das Diplom aus. Alter 25 Jahre. Eine ſtraf-
rechtliche Beſtimmung mangelt. (Foubert bei Block, Med. et Phar-
macie
nebſt der franzöſiſchen Literatur. Tardieu, v. Pharmacie.) —
Oeſterreich. Genaue Vorſchriften über den Betrieb und die Betriebs-
mittel (Dekret vom 17. Nov. 1831) und früher in der Inſtruktion von
1808 als Diſpenſationsordnung; neueſte Pharmacopoe ſeit 20. October
1854; Arznei-Taxe vom 16. Jan. 1859; Strafbeſtimmungen für die
Verletzung der Diſpenſationsordnung §. 349—352 und §. 499; Diſpen-
ſationsprivilegium: Beſtrafung des unbefugten Arzneiverkaufs (Straf-
geſetzbuch Art. 355). Gränze zwiſchen Apotheken und andern Hand-
lungen ſeit Verordnung vom 20. Dec. 1782, eine Reihe von Verzeich-
niſſen einzelner Waaren. (Stubenrauch II. §. 294.) — Preußen.
Der Betrieb der Apotheker in der Apothekerordnung vom 11. October
1801. Gränzen ſchon ſeit 1725. Uebrigens iſt die ganze Apotheker-
Betriebsordnung in der preußiſchen Geſetzgebung mit großer, faſt zu
ängſtlicher Genauigkeit in allen einzelnen Punkten geregelt (ſ. die Samm-
lung der betr. Verordnungen bei Horn II. 291—349). Princip des aus-
ſchließlichen Rechts (Allg. Landrecht II. 8. 456). Uebertretung: Straf-
geſetzbuch 345. (Rönne, Staatsrecht II. 359.) — Bayern. Allg.
Apothekerordnung vom 27. Jan. 1842. Geheimmittelpolizei. (Verord-
nung vom 13. Mai 1838. Pözl, Verwaltungsrecht §. 118.) — König-
reich Sachſen. Mandat die Einführung eines allgemeinen Diſpenſa-
toriums betreffend vom 17. Oct. 1820 und die daran ſich anſchließenden
Verordnungen bei Funke III. 144 ff. — Württemberg: Roller
§. 129. — Holland. Das dritte Geſetz vom 1. Juni 1865 enthält
das vollſtändige Diſpenſatorium, nebſt den Strafbeſtimmungen für Ueber-
tretung (Art. 31—33).

5) Oberaufſicht.

Es iſt natürlich, daß die Oberaufſicht der Apotheker denſelben Proceß
durchgemacht hat, wie das ganze übrige Apothekerweſen. Urſprünglich
mit der Unterordnung unter den ſtändiſchen Berufskörper gegeben und
im Eide der Apotheker ausgedrückt, wird ſie mit dem fünfzehnten Jahr-
hundert eine örtliche wie das Apothekerweſen ſelbſt, und erſcheint in

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[116/0132] werden dürfen; Hauptgeſetz vom 18. Aug. 1810, an das ſich eine ganze Jurisprudence angeſchloſſen hat. (Foubert bei Block, Remèdes secr. Tardieu, Dict. d’hygiène publ. v. Rem. secr.) Die Apo- theker ſind in zwei Claſſen getheilt mit Praxis für ganz Frankreich und nur für ein Departement; der Studiengang iſt im Geſetz vom 21. Germ. vorgezeichnet; nach beſtandener Prüfung nimmt der Präfect den Eid ab und ſtellt das Diplom aus. Alter 25 Jahre. Eine ſtraf- rechtliche Beſtimmung mangelt. (Foubert bei Block, Med. et Phar- macie nebſt der franzöſiſchen Literatur. Tardieu, v. Pharmacie.) — Oeſterreich. Genaue Vorſchriften über den Betrieb und die Betriebs- mittel (Dekret vom 17. Nov. 1831) und früher in der Inſtruktion von 1808 als Diſpenſationsordnung; neueſte Pharmacopoe ſeit 20. October 1854; Arznei-Taxe vom 16. Jan. 1859; Strafbeſtimmungen für die Verletzung der Diſpenſationsordnung §. 349—352 und §. 499; Diſpen- ſationsprivilegium: Beſtrafung des unbefugten Arzneiverkaufs (Straf- geſetzbuch Art. 355). Gränze zwiſchen Apotheken und andern Hand- lungen ſeit Verordnung vom 20. Dec. 1782, eine Reihe von Verzeich- niſſen einzelner Waaren. (Stubenrauch II. §. 294.) — Preußen. Der Betrieb der Apotheker in der Apothekerordnung vom 11. October 1801. Gränzen ſchon ſeit 1725. Uebrigens iſt die ganze Apotheker- Betriebsordnung in der preußiſchen Geſetzgebung mit großer, faſt zu ängſtlicher Genauigkeit in allen einzelnen Punkten geregelt (ſ. die Samm- lung der betr. Verordnungen bei Horn II. 291—349). Princip des aus- ſchließlichen Rechts (Allg. Landrecht II. 8. 456). Uebertretung: Straf- geſetzbuch 345. (Rönne, Staatsrecht II. 359.) — Bayern. Allg. Apothekerordnung vom 27. Jan. 1842. Geheimmittelpolizei. (Verord- nung vom 13. Mai 1838. Pözl, Verwaltungsrecht §. 118.) — König- reich Sachſen. Mandat die Einführung eines allgemeinen Diſpenſa- toriums betreffend vom 17. Oct. 1820 und die daran ſich anſchließenden Verordnungen bei Funke III. 144 ff. — Württemberg: Roller §. 129. — Holland. Das dritte Geſetz vom 1. Juni 1865 enthält das vollſtändige Diſpenſatorium, nebſt den Strafbeſtimmungen für Ueber- tretung (Art. 31—33). 5) Oberaufſicht. Es iſt natürlich, daß die Oberaufſicht der Apotheker denſelben Proceß durchgemacht hat, wie das ganze übrige Apothekerweſen. Urſprünglich mit der Unterordnung unter den ſtändiſchen Berufskörper gegeben und im Eide der Apotheker ausgedrückt, wird ſie mit dem fünfzehnten Jahr- hundert eine örtliche wie das Apothekerweſen ſelbſt, und erſcheint in

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Zitationshilfe: Stein, Lorenz von: Die Verwaltungslehre. Bd. 3 (2,2). Stuttgart, 1867, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stein_verwaltungslehre03_1867/132>, abgerufen am 21.12.2024.