Stein, Lorenz von: Handbuch der Verwaltungslehre und des Verwaltungsrechts: mit Vergleichung der Literatur und Gesetzgebung von Frankreich, England und Deutschland; als Grundlage für Vorlesungen. Stuttgart, 1870.gebung: 8. 9. Vict. 38 und 117, nebst 10. 11. Vict. 33; dann 25. 26. Vict. 2) Das Armenkrankenwesen. Das Armenkrankenwesen entsteht allerdings fast gleichzeitig mit a) Hospitäler, Taubstummen-, Blinden- und Irrenanstalten. Die Hospitäler sind die erste historische Form der Sorge für die In England beruht das Hospitalswesen vorzugsweise auf dem Vereins- gebung: 8. 9. Vict. 38 und 117, nebſt 10. 11. Vict. 33; dann 25. 26. Vict. 2) Das Armenkrankenweſen. Das Armenkrankenweſen entſteht allerdings faſt gleichzeitig mit a) Hoſpitäler, Taubſtummen-, Blinden- und Irrenanſtalten. Die Hoſpitäler ſind die erſte hiſtoriſche Form der Sorge für die In England beruht das Hoſpitalsweſen vorzugsweiſe auf dem Vereins- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <p><pb facs="#f0460" n="436"/> gebung: 8. 9. <hi rendition="#aq">Vict.</hi> 38 und 117, nebſt 10. 11. <hi rendition="#aq">Vict.</hi> 33; dann 25. 26. <hi rendition="#aq">Vict.</hi><lb/> 113 mit <hi rendition="#aq">Warrants of removal</hi> gegen Eltern mit Strafen durch den Friedens-<lb/> richter. — <hi rendition="#g">Frankreich</hi>: <hi rendition="#aq">Institutions préservatrices</hi> ebend. <hi rendition="#aq">II.</hi> 399. 425.<lb/> Ueber die einzelnen Anſtalten <hi rendition="#g">Ducpetiaux</hi>, <hi rendition="#aq">Situation des Ecoles de réforme</hi><lb/> 1861; vgl. Literatur und Angaben: <hi rendition="#g">Rau</hi>, Volkswirthſchaftspflege <hi rendition="#aq">II.</hi> 353. 354.<lb/> Geſetzgebung und Literatur über das Armenſchulweſen bei <hi rendition="#g">Stein</hi>, Innere<lb/> Verwaltung (Bildungsweſen), namentlich S. 141 ff. über England, Frankreich<lb/> und Deutſchland. Auch Angaben zerſtreut bei <hi rendition="#g">Emminghaus</hi> a. a. O.</p> </div><lb/> <div n="7"> <head>2) <hi rendition="#g">Das Armenkrankenweſen</hi>.</head><lb/> <p>Das Armenkrankenweſen entſteht allerdings faſt gleichzeitig mit<lb/> dem Armenweſen, aber zu einem ſelbſtändigen Gebiete wird es erſt in<lb/> unſerem Jahrhundert. Seine erſte Geſtalt iſt die der <hi rendition="#g">Hoſpitäler</hi>,<lb/> die aber als Stiftungen beſchränkt und örtlich ſind; erſt mit unſerem<lb/> Jahrhundert bildet ſich die Armenkrankenpflege als ſyſtematiſch aufge-<lb/> faßter Theil der Armenpflege heraus; und auch jetzt ſteht daſſelbe im<lb/> Grunde noch auf der niederen Stufe, ſich weſentlich nur mit der Hei-<lb/> lung der Krankheiten, und wenig mit der Bekämpfung der Urſache der-<lb/> ſelben zu beſchäftigen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">a</hi>) Hoſpitäler, Taubſtummen-, Blinden- und Irrenanſtalten.</p><lb/> <p>Die Hoſpitäler ſind die erſte hiſtoriſche Form der Sorge für die<lb/> Heilanſtalten; die Taubſtummen-, Blinden- und Irrenanſtalten folgen<lb/> ihnen ſeit dem vorigen Jahrhundert. Sie ſind urſprünglich Stiftungen,<lb/> und als ſolche ſelbſtändig mit ſelbſtändiger corporativer Verwaltung.<lb/> Dann treten ſie ſeit dem vorigen Jahrhundert unter die Oberaufſicht<lb/> der Geſundheitsverwaltung, zum Theil auch mit wiſſenſchaftlichen In-<lb/> ſtituten verbunden, mit eigenem Recht, und nach eigenen Grundſätzen<lb/> verwaltet. Je größer die Stadt, um ſo nothwendiger ſind ſie. Ihre<lb/> beſondere Darſtellung gehört jedoch, da ſie <hi rendition="#g">nicht</hi> bloß auf die Armen<lb/> beſchränkt ſein ſollen, vorwiegend in das Geſundheitsweſen.</p><lb/> <p>In <hi rendition="#g">England</hi> beruht das Hoſpitalsweſen vorzugsweiſe auf dem Vereins-<lb/> weſen; Armenkrankenhäuſer ſind geſetzlich nur mit den <hi rendition="#aq">Workhouses</hi> verbunden.<lb/> — In <hi rendition="#g">Frankreich</hi> muß man die <hi rendition="#aq">Hospices</hi> ſtreng von den <hi rendition="#aq">Hospitaux</hi> ſcheiden;<lb/> innere Einrichtung und Organiſation bei <hi rendition="#g">Block</hi> in <hi rendition="#g">Emminghaus</hi> a. a. O.<lb/> Dazu <hi rendition="#g">Laurent</hi> a. a. O. S. 152. (1324 Hoſpitäler in Frankreich, allerdings<lb/> die <hi rendition="#aq">Hospices</hi> inbegriffen mit 85 Mill. Vermögen.) <hi rendition="#g">Gerando</hi> <hi rendition="#aq">IV.</hi> 278. Ge-<lb/> ſchichte und Geſetzgebung in den europäiſchen Staaten. Reform der letzteren<lb/> in Frankreich ſeit 1750, S. 363. Im Uebrigen ſ. über das Recht dieſer An-<lb/> ſtalten <hi rendition="#g">Stein</hi>, Geſundheitsweſen, Heilanſtalten S. 121 ff. — <hi rendition="#g">Preußen:<lb/> Rönne</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> §. 341. — <hi rendition="#g">Oeſterreich: Stubenrauch</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> 231.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [436/0460]
gebung: 8. 9. Vict. 38 und 117, nebſt 10. 11. Vict. 33; dann 25. 26. Vict.
113 mit Warrants of removal gegen Eltern mit Strafen durch den Friedens-
richter. — Frankreich: Institutions préservatrices ebend. II. 399. 425.
Ueber die einzelnen Anſtalten Ducpetiaux, Situation des Ecoles de réforme
1861; vgl. Literatur und Angaben: Rau, Volkswirthſchaftspflege II. 353. 354.
Geſetzgebung und Literatur über das Armenſchulweſen bei Stein, Innere
Verwaltung (Bildungsweſen), namentlich S. 141 ff. über England, Frankreich
und Deutſchland. Auch Angaben zerſtreut bei Emminghaus a. a. O.
2) Das Armenkrankenweſen.
Das Armenkrankenweſen entſteht allerdings faſt gleichzeitig mit
dem Armenweſen, aber zu einem ſelbſtändigen Gebiete wird es erſt in
unſerem Jahrhundert. Seine erſte Geſtalt iſt die der Hoſpitäler,
die aber als Stiftungen beſchränkt und örtlich ſind; erſt mit unſerem
Jahrhundert bildet ſich die Armenkrankenpflege als ſyſtematiſch aufge-
faßter Theil der Armenpflege heraus; und auch jetzt ſteht daſſelbe im
Grunde noch auf der niederen Stufe, ſich weſentlich nur mit der Hei-
lung der Krankheiten, und wenig mit der Bekämpfung der Urſache der-
ſelben zu beſchäftigen.
a) Hoſpitäler, Taubſtummen-, Blinden- und Irrenanſtalten.
Die Hoſpitäler ſind die erſte hiſtoriſche Form der Sorge für die
Heilanſtalten; die Taubſtummen-, Blinden- und Irrenanſtalten folgen
ihnen ſeit dem vorigen Jahrhundert. Sie ſind urſprünglich Stiftungen,
und als ſolche ſelbſtändig mit ſelbſtändiger corporativer Verwaltung.
Dann treten ſie ſeit dem vorigen Jahrhundert unter die Oberaufſicht
der Geſundheitsverwaltung, zum Theil auch mit wiſſenſchaftlichen In-
ſtituten verbunden, mit eigenem Recht, und nach eigenen Grundſätzen
verwaltet. Je größer die Stadt, um ſo nothwendiger ſind ſie. Ihre
beſondere Darſtellung gehört jedoch, da ſie nicht bloß auf die Armen
beſchränkt ſein ſollen, vorwiegend in das Geſundheitsweſen.
In England beruht das Hoſpitalsweſen vorzugsweiſe auf dem Vereins-
weſen; Armenkrankenhäuſer ſind geſetzlich nur mit den Workhouses verbunden.
— In Frankreich muß man die Hospices ſtreng von den Hospitaux ſcheiden;
innere Einrichtung und Organiſation bei Block in Emminghaus a. a. O.
Dazu Laurent a. a. O. S. 152. (1324 Hoſpitäler in Frankreich, allerdings
die Hospices inbegriffen mit 85 Mill. Vermögen.) Gerando IV. 278. Ge-
ſchichte und Geſetzgebung in den europäiſchen Staaten. Reform der letzteren
in Frankreich ſeit 1750, S. 363. Im Uebrigen ſ. über das Recht dieſer An-
ſtalten Stein, Geſundheitsweſen, Heilanſtalten S. 121 ff. — Preußen:
Rönne II. §. 341. — Oeſterreich: Stubenrauch II. 231.
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