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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubtge Christ dancket und lobet Gott
nung, wieder zu den Ihrigen zu kommen, das
Land selbst erholet sich und grünet vor Freuden,
weil es von des Feindes Fuß nicht mehr zertreten
wird. Ein glaubiger Christ erkennet, daß diese
Gabe von oben herab komme, darum stimmen
sein Hertz und Mund zusammen. Er lobet
GOTT 1) daß er dem Verstören, Rauben,
Plündern, Würgen, Sengen, Brennen ein Ende
gemacht, und daß die Einwohner des Landes von
des Feindes Furcht und Gewalt befreyet sind.
2) Er dancket GOtt, daß er bey diesem gefähr-
lichen Kriege ihn und das Seinige beschützet, und
nicht zum Raube in die Hände der Feinde gege-
ben hat. 3) Er erkennet, wie der edle Friede
sey wie eine Sonne, die alles aufrichtet, wie ein
Thau, der alles erquicket. 4) Er bittet GOtt,
er wolle den Frieden lassen dauerhafft werden,
und allen Frieden-Störern selbsten wehren. 5)
Er wendet die Friedens-Zeit an, nicht zu Uppig-
keit, Wollüsten, sondern in seinem Christen-
thum zuzunehmen, und seinem GOtt ungestört
und ungehindert zu dienen.



Gebet.

HERR HERR, gnädig, barmhertzig
und von grosser Güte, du hast aus ge-
rechtem Gerichte bißhero den Frieden von
unserm Lande weggenommen, weil wir

der

Der glaubtge Chriſt dancket und lobet Gott
nung, wieder zu den Ihrigen zu kommen, das
Land ſelbſt erholet ſich und gruͤnet vor Freuden,
weil es von des Feindes Fuß nicht mehr zertreten
wird. Ein glaubiger Chriſt erkennet, daß dieſe
Gabe von oben herab komme, darum ſtimmen
ſein Hertz und Mund zuſammen. Er lobet
GOTT 1) daß er dem Verſtoͤren, Rauben,
Pluͤndern, Wuͤrgen, Sengen, Brennen ein Ende
gemacht, und daß die Einwohner des Landes von
des Feindes Furcht und Gewalt befreyet ſind.
2) Er dancket GOtt, daß er bey dieſem gefaͤhr-
lichen Kriege ihn und das Seinige beſchuͤtzet, und
nicht zum Raube in die Haͤnde der Feinde gege-
ben hat. 3) Er erkennet, wie der edle Friede
ſey wie eine Sonne, die alles aufrichtet, wie ein
Thau, der alles erquicket. 4) Er bittet GOtt,
er wolle den Frieden laſſen dauerhafft werden,
und allen Frieden-Stoͤrern ſelbſten wehren. 5)
Er wendet die Friedens-Zeit an, nicht zu Uppig-
keit, Wolluͤſten, ſondern in ſeinem Chriſten-
thum zuzunehmen, und ſeinem GOtt ungeſtoͤrt
und ungehindert zu dienen.



Gebet.

HERR HERR, gnaͤdig, barmhertzig
und von groſſer Guͤte, du haſt aus ge-
rechtem Gerichte bißhero den Frieden von
unſerm Lande weggenommen, weil wir

der
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[780/0810] Der glaubtge Chriſt dancket und lobet Gott nung, wieder zu den Ihrigen zu kommen, das Land ſelbſt erholet ſich und gruͤnet vor Freuden, weil es von des Feindes Fuß nicht mehr zertreten wird. Ein glaubiger Chriſt erkennet, daß dieſe Gabe von oben herab komme, darum ſtimmen ſein Hertz und Mund zuſammen. Er lobet GOTT 1) daß er dem Verſtoͤren, Rauben, Pluͤndern, Wuͤrgen, Sengen, Brennen ein Ende gemacht, und daß die Einwohner des Landes von des Feindes Furcht und Gewalt befreyet ſind. 2) Er dancket GOtt, daß er bey dieſem gefaͤhr- lichen Kriege ihn und das Seinige beſchuͤtzet, und nicht zum Raube in die Haͤnde der Feinde gege- ben hat. 3) Er erkennet, wie der edle Friede ſey wie eine Sonne, die alles aufrichtet, wie ein Thau, der alles erquicket. 4) Er bittet GOtt, er wolle den Frieden laſſen dauerhafft werden, und allen Frieden-Stoͤrern ſelbſten wehren. 5) Er wendet die Friedens-Zeit an, nicht zu Uppig- keit, Wolluͤſten, ſondern in ſeinem Chriſten- thum zuzunehmen, und ſeinem GOtt ungeſtoͤrt und ungehindert zu dienen. Gebet. HERR HERR, gnaͤdig, barmhertzig und von groſſer Guͤte, du haſt aus ge- rechtem Gerichte bißhero den Frieden von unſerm Lande weggenommen, weil wir der

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/810>, abgerufen am 22.07.2024.