Majestät ist ihnen allgemein, GOtt ist und war und wird auch ewig seyn.
6. Zwar die Vernunfft, weil hie kein Grund zu finden, will offtmahls sich zurechnen überwin- den, wie eins sey drey; doch wer da widerspricht, der glaubet GOtt und seinem Worte nicht.
7. Ein wahrer Christ glaubts fest von Hertzens- Grunde, bekennets auch ohn Zweiffel mit dem Munde, weil GOtt sich selbst hat also kund gethan, so glaubet er, was er nicht fassen kan.
8. Des Vaters Lieb hat er schon offt empfun- den, er findet Trost in JEsu Blut und Wun- den, wenn GOttes Geist ihn treibet, lehrt und rührt, so folgt er gern, weil er wird wohl geführt.
9. Und hiebey ruht sein Glaube und Gemüthe, und preiset stets des Allerhöchsten Güte, verharret auch in wahrer Frömmigkeit, biß er GOtt schaut in Frieden nach dem Streit.
10. Mein Vater! laß mich deine Gnad empfin- den, mein JEsu! mach mich rein von allen Sün- den, GOtt heilger Geist! ach nimm mein Hertze ein, Dreyeinger GOtt! ich bin dein, du bist mein.
Der andächtige Christ betrachtet am Michaelis-Fest den Schutz der H. Engel
Aufmunterung.
Ebr. I, 14. Die Engel sind allzumahl dienst bare Geister,
aus-
Der andaͤchtige Chriſt betrachtet
Majeſtaͤt iſt ihnen allgemein, GOtt iſt und war und wird auch ewig ſeyn.
6. Zwar die Vernunfft, weil hie kein Grund zu finden, will offtmahls ſich zurechnen uͤberwin- den, wie eins ſey drey; doch wer da widerſpricht, der glaubet GOtt und ſeinem Worte nicht.
7. Ein wahrer Chriſt glaubts feſt von Hertzens- Grunde, bekennets auch ohn Zweiffel mit dem Munde, weil GOtt ſich ſelbſt hat alſo kund gethan, ſo glaubet er, was er nicht faſſen kan.
8. Des Vaters Lieb hat er ſchon offt empfun- den, er findet Troſt in JEſu Blut und Wun- den, wenn GOttes Geiſt ihn treibet, lehrt und ruͤhrt, ſo folgt er gern, weil er wird wohl gefuͤhrt.
9. Und hiebey ruht ſein Glaube und Gemuͤthe, und preiſet ſtets des Allerhoͤchſten Guͤte, verharret auch in wahrer Froͤmmigkeit, biß er GOtt ſchaut in Frieden nach dem Streit.
10. Mein Vater! laß mich deine Gnad empfin- den, mein JEſu! mach mich rein von allen Suͤn- den, GOtt heilger Geiſt! ach nimm mein Hertze ein, Dreyeinger GOtt! ich bin dein, du biſt mein.
Der andaͤchtige Chriſt betrachtet am Michaelis-Feſt den Schutz der H. Engel
Aufmunterung.
Ebr. I, 14. Die Engel ſind allzumahl dienſt bare Geiſter,
aus-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0770"n="740"/><fwplace="top"type="header">Der andaͤchtige Chriſt betrachtet</fw><lb/>
Majeſtaͤt iſt ihnen allgemein, GOtt iſt und war<lb/>
und wird auch ewig ſeyn.</p><lb/><p>6. Zwar die Vernunfft, weil hie kein Grund<lb/>
zu finden, will offtmahls ſich zurechnen uͤberwin-<lb/>
den, wie eins ſey drey; doch wer da widerſpricht,<lb/>
der glaubet GOtt und ſeinem Worte nicht.</p><lb/><p>7. Ein wahrer Chriſt glaubts feſt von Hertzens-<lb/>
Grunde, bekennets auch ohn Zweiffel mit dem<lb/>
Munde, weil GOtt ſich ſelbſt hat alſo kund gethan,<lb/>ſo glaubet er, was er nicht faſſen kan.</p><lb/><p>8. Des Vaters Lieb hat er ſchon offt empfun-<lb/>
den, er findet Troſt in JEſu Blut und Wun-<lb/>
den, wenn GOttes Geiſt ihn treibet, lehrt und<lb/>
ruͤhrt, ſo folgt er gern, weil er wird wohl gefuͤhrt.</p><lb/><p>9. Und hiebey ruht ſein Glaube und Gemuͤthe,<lb/>
und preiſet ſtets des Allerhoͤchſten Guͤte, verharret<lb/>
auch in wahrer Froͤmmigkeit, biß er GOtt ſchaut<lb/>
in Frieden nach dem Streit.</p><lb/><p>10. Mein Vater! laß mich deine Gnad empfin-<lb/>
den, mein JEſu! mach mich rein von allen Suͤn-<lb/>
den, GOtt heilger Geiſt! ach nimm mein Hertze<lb/>
ein, Dreyeinger GOtt! ich bin dein, du biſt mein.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Der andaͤchtige Chriſt betrachtet am</hi><lb/>
Michaelis-Feſt den Schutz der H. Engel</head><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Aufmunterung.</hi></head><lb/><cit><quote><hirendition="#c">Ebr. <hirendition="#aq">I,</hi> 14.</hi><lb/>
Die Engel ſind allzumahl dienſt bare Geiſter,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">aus-</fw><lb/></quote></cit></div></div></div></body></text></TEI>
[740/0770]
Der andaͤchtige Chriſt betrachtet
Majeſtaͤt iſt ihnen allgemein, GOtt iſt und war
und wird auch ewig ſeyn.
6. Zwar die Vernunfft, weil hie kein Grund
zu finden, will offtmahls ſich zurechnen uͤberwin-
den, wie eins ſey drey; doch wer da widerſpricht,
der glaubet GOtt und ſeinem Worte nicht.
7. Ein wahrer Chriſt glaubts feſt von Hertzens-
Grunde, bekennets auch ohn Zweiffel mit dem
Munde, weil GOtt ſich ſelbſt hat alſo kund gethan,
ſo glaubet er, was er nicht faſſen kan.
8. Des Vaters Lieb hat er ſchon offt empfun-
den, er findet Troſt in JEſu Blut und Wun-
den, wenn GOttes Geiſt ihn treibet, lehrt und
ruͤhrt, ſo folgt er gern, weil er wird wohl gefuͤhrt.
9. Und hiebey ruht ſein Glaube und Gemuͤthe,
und preiſet ſtets des Allerhoͤchſten Guͤte, verharret
auch in wahrer Froͤmmigkeit, biß er GOtt ſchaut
in Frieden nach dem Streit.
10. Mein Vater! laß mich deine Gnad empfin-
den, mein JEſu! mach mich rein von allen Suͤn-
den, GOtt heilger Geiſt! ach nimm mein Hertze
ein, Dreyeinger GOtt! ich bin dein, du biſt mein.
Der andaͤchtige Chriſt betrachtet am
Michaelis-Feſt den Schutz der H. Engel
Aufmunterung.
Ebr. I, 14.
Die Engel ſind allzumahl dienſt bare Geiſter,
aus-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/770>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.