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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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um ein seliges Ende.

4. Ja ihr Ohren mögt euch schliessen, ich
brauch euer nun nicht mehr, mein Trost muß
von innen fliessen, darauf ich mit Freuden hör.
Ich seh schon die Freuden-Sonne, mein Ohr höret
Freud und Wonne! was ist das für ein Gesang?
ist es nicht der Engel-Klang?

5. Du, mein Hertz, zerspring mit Freuden, edles
Leben fahre hin! mich wird nichts von JEsu schei-
den, weil ich ja in Ihme bin, JEsum hab ich schon
gefunden, und ich bleib mit ihm verbunden, wenn
das Hertz in Stücken bricht, so bricht dieses Band
doch nicht.

6. Ja, ihr fast erstarrte Glieder durch den kal-
ten Todes-Schweiß, legt euch nur ins Grabe
nieder, weil ich schon versichert weiß, JEsus wird
das Grab auf decken, und euch wieder auferwecken,
und euch, schön mit Glantz verneut, bringen zu der
Herrlichkeit.

7. Und dich, GOtt ergebne Seele, dich empfehl
ich meinem GOtt, geh nun aus des Leibes Höle,
geh aus aller Angst und Noth, geh zur Freude
nach dem Klagen, geh zur Wonne nach den Pla-
gen, geh zur Himmels-Freude ein, o wie wohl
wird dir da seyn!



Gebet der Umstehenden für
Sterbende.

ODu Heiliger Dreyeiniger GOtt, Va-
ter, Sohn und Heiliger Geist, du er-

hörest
um ein ſeliges Ende.

4. Ja ihr Ohren moͤgt euch ſchlieſſen, ich
brauch euer nun nicht mehr, mein Troſt muß
von innen flieſſen, darauf ich mit Freuden hoͤr.
Ich ſeh ſchon die Freuden-Sonne, mein Ohr hoͤret
Freud und Wonne! was iſt das fuͤr ein Geſang?
iſt es nicht der Engel-Klang?

5. Du, mein Hertz, zerſpring mit Freuden, edles
Leben fahre hin! mich wird nichts von JEſu ſchei-
den, weil ich ja in Ihme bin, JEſum hab ich ſchon
gefunden, und ich bleib mit ihm verbunden, wenn
das Hertz in Stuͤcken bricht, ſo bricht dieſes Band
doch nicht.

6. Ja, ihr faſt erſtarrte Glieder durch den kal-
ten Todes-Schweiß, legt euch nur ins Grabe
nieder, weil ich ſchon verſichert weiß, JEſus wird
das Grab auf decken, und euch wieder auferwecken,
und euch, ſchoͤn mit Glantz verneut, bringen zu der
Herrlichkeit.

7. Und dich, GOtt ergebne Seele, dich empfehl
ich meinem GOtt, geh nun aus des Leibes Hoͤle,
geh aus aller Angſt und Noth, geh zur Freude
nach dem Klagen, geh zur Wonne nach den Pla-
gen, geh zur Himmels-Freude ein, o wie wohl
wird dir da ſeyn!



Gebet der Umſtehenden fuͤr
Sterbende.

ODu Heiliger Dreyeiniger GOtt, Va-
ter, Sohn und Heiliger Geiſt, du er-

hoͤreſt
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[587/0617] um ein ſeliges Ende. 4. Ja ihr Ohren moͤgt euch ſchlieſſen, ich brauch euer nun nicht mehr, mein Troſt muß von innen flieſſen, darauf ich mit Freuden hoͤr. Ich ſeh ſchon die Freuden-Sonne, mein Ohr hoͤret Freud und Wonne! was iſt das fuͤr ein Geſang? iſt es nicht der Engel-Klang? 5. Du, mein Hertz, zerſpring mit Freuden, edles Leben fahre hin! mich wird nichts von JEſu ſchei- den, weil ich ja in Ihme bin, JEſum hab ich ſchon gefunden, und ich bleib mit ihm verbunden, wenn das Hertz in Stuͤcken bricht, ſo bricht dieſes Band doch nicht. 6. Ja, ihr faſt erſtarrte Glieder durch den kal- ten Todes-Schweiß, legt euch nur ins Grabe nieder, weil ich ſchon verſichert weiß, JEſus wird das Grab auf decken, und euch wieder auferwecken, und euch, ſchoͤn mit Glantz verneut, bringen zu der Herrlichkeit. 7. Und dich, GOtt ergebne Seele, dich empfehl ich meinem GOtt, geh nun aus des Leibes Hoͤle, geh aus aller Angſt und Noth, geh zur Freude nach dem Klagen, geh zur Wonne nach den Pla- gen, geh zur Himmels-Freude ein, o wie wohl wird dir da ſeyn! Gebet der Umſtehenden fuͤr Sterbende. ODu Heiliger Dreyeiniger GOtt, Va- ter, Sohn und Heiliger Geiſt, du er- hoͤreſt

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/617>, abgerufen am 21.11.2024.