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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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und bittet um Verzeihung.
weg meiner Sünden Schuld, schenck mir deine
Lieb und Huld, laß mir keine Feindschafft schaden,
nimm mich Sünder an in Gnaden.

6. Nun ist meine Seele stille, dieweil ich ver-
söhnet bin, es geschehe GOttes Wille, dem geb
ich mich gäntzlich hin: Fried mit Menschen, Fried
mit GOtt, das versüßt die Todes-Noth, also kan
man selig sterben, und entgehen dem Verderben.



Der Sterbende nimmt Abschied, und
gibt den Seinigen den Segen.
Aufmunterung
Apost. Gesch. XX, 32.
Nun lieben Brüder! ich befehl euch GOtt,
und dem Wort seiner Gnaden, der da mäch-
tig ist, euch zu erbauen, und zu geben das
Erbe unter allen, die geheiliget werden.

DAß Sterbende vor ihrem Tode von ihren An-
gehörigen und Freunden Abschied nehmen,
und ihren Kindern, wenn sie deren haben, den Se-
gen geben, ist in der Heil. Schrifft eine gar bekannte
Sache, wie wir solches an Mose, Isaac, Jacob,
Tobia, Christo JEsu und andern, klärlich sehen.
Solcher Segen nun 1) ist nicht vergebens, denn
weil es ein Abschieds-Gebet ist, so der Sterbende
für die Seinen thut, so wird es auch, wenn es aus
dem Glauben und im Namen Christi geschiehet,
nicht unerhöret bleiben. 2) Die letzte Worte

der
Ll 5

und bittet um Verzeihung.
weg meiner Suͤnden Schuld, ſchenck mir deine
Lieb und Huld, laß mir keine Feindſchafft ſchaden,
nimm mich Suͤnder an in Gnaden.

6. Nun iſt meine Seele ſtille, dieweil ich ver-
ſoͤhnet bin, es geſchehe GOttes Wille, dem geb
ich mich gaͤntzlich hin: Fried mit Menſchen, Fried
mit GOtt, das verſuͤßt die Todes-Noth, alſo kan
man ſelig ſterben, und entgehen dem Verderben.



Der Sterbende nimmt Abſchied, und
gibt den Seinigen den Segen.
Aufmunterung
Apoſt. Geſch. XX, 32.
Nun lieben Bruͤder! ich befehl euch GOtt,
und dem Wort ſeiner Gnaden, der da maͤch-
tig iſt, euch zu erbauen, und zu geben das
Erbe unter allen, die geheiliget werden.

DAß Sterbende vor ihrem Tode von ihren An-
gehoͤrigen und Freunden Abſchied nehmen,
und ihren Kindern, wenn ſie deren haben, den Se-
gen geben, iſt in der Heil. Schrifft eine gar bekannte
Sache, wie wir ſolches an Moſe, Iſaac, Jacob,
Tobia, Chriſto JEſu und andern, klaͤrlich ſehen.
Solcher Segen nun 1) iſt nicht vergebens, denn
weil es ein Abſchieds-Gebet iſt, ſo der Sterbende
fuͤr die Seinen thut, ſo wird es auch, wenn es aus
dem Glauben und im Namen Chriſti geſchiehet,
nicht unerhoͤret bleiben. 2) Die letzte Worte

der
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[537/0567] und bittet um Verzeihung. weg meiner Suͤnden Schuld, ſchenck mir deine Lieb und Huld, laß mir keine Feindſchafft ſchaden, nimm mich Suͤnder an in Gnaden. 6. Nun iſt meine Seele ſtille, dieweil ich ver- ſoͤhnet bin, es geſchehe GOttes Wille, dem geb ich mich gaͤntzlich hin: Fried mit Menſchen, Fried mit GOtt, das verſuͤßt die Todes-Noth, alſo kan man ſelig ſterben, und entgehen dem Verderben. Der Sterbende nimmt Abſchied, und gibt den Seinigen den Segen. Aufmunterung Apoſt. Geſch. XX, 32. Nun lieben Bruͤder! ich befehl euch GOtt, und dem Wort ſeiner Gnaden, der da maͤch- tig iſt, euch zu erbauen, und zu geben das Erbe unter allen, die geheiliget werden. DAß Sterbende vor ihrem Tode von ihren An- gehoͤrigen und Freunden Abſchied nehmen, und ihren Kindern, wenn ſie deren haben, den Se- gen geben, iſt in der Heil. Schrifft eine gar bekannte Sache, wie wir ſolches an Moſe, Iſaac, Jacob, Tobia, Chriſto JEſu und andern, klaͤrlich ſehen. Solcher Segen nun 1) iſt nicht vergebens, denn weil es ein Abſchieds-Gebet iſt, ſo der Sterbende fuͤr die Seinen thut, ſo wird es auch, wenn es aus dem Glauben und im Namen Chriſti geſchiehet, nicht unerhoͤret bleiben. 2) Die letzte Worte der Ll 5

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/567>, abgerufen am 21.11.2024.