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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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vor das göttliche Gericht.
nehmen an, du allein, HERR! kanst
es wehren, daß ich nicht den Fluch
darff hören: ihr zu meiner lincken
Hand, seyd von mir noch nie erkannt.
Amen.



Gesang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, etc.

1.
IHr Todten stehet auf! so wird die Stimme
klingen, die uns am Jüngsten Tag kan aus
den Gräbern bringen, wie dieser Stimme Schall
der Frommen Schaar ergetzt, so wird der Bösen
Rott dadurch in Furcht gesetzt.

2. Ihr Todten stehet auf! ihr habt nun aus-
geschlaffen, ihr Fromme, kommt herbey, und stellt
euch zu den Schaafen: Geliebte, gehet ein zur
Freud und Herrlichkeit, euch ist das weisse Kleid
und Ehren-Cron bereit.

3. Ihr Todten stehet auf! eilt, gehet aus
der Erden, ihr Bösen! ihr solt jetzt zur Höll ge-
stossen werden, ihr habt nicht fromm gelebt, geht
zu der Höllen-Pein, es sol der Ort der Quaal nun
eure Wohnung seyn.

4. Ihr Todten stehet auf! seht, hie sind eure
Glieder, Haut, Augen, Füß und Händ, die neh-
met jetzo wieder; womit ihr GOtt gedient, dem ist

die
Ll

vor das goͤttliche Gericht.
nehmen an, du allein, HERR! kanſt
es wehren, daß ich nicht den Fluch
darff hoͤren: ihr zu meiner lincken
Hand, ſeyd von mir noch nie erkannt.
Amen.



Geſang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc.

1.
IHr Todten ſtehet auf! ſo wird die Stimme
klingen, die uns am Juͤngſten Tag kan aus
den Graͤbern bringen, wie dieſer Stimme Schall
der Frommen Schaar ergetzt, ſo wird der Boͤſen
Rott dadurch in Furcht geſetzt.

2. Ihr Todten ſtehet auf! ihr habt nun aus-
geſchlaffen, ihr Fromme, kommt herbey, und ſtellt
euch zu den Schaafen: Geliebte, gehet ein zur
Freud und Herrlichkeit, euch iſt das weiſſe Kleid
und Ehren-Cron bereit.

3. Ihr Todten ſtehet auf! eilt, gehet aus
der Erden, ihr Boͤſen! ihr ſolt jetzt zur Hoͤll ge-
ſtoſſen werden, ihr habt nicht fromm gelebt, geht
zu der Hoͤllen-Pein, es ſol der Ort der Quaal nun
eure Wohnung ſeyn.

4. Ihr Todten ſtehet auf! ſeht, hie ſind eure
Glieder, Haut, Augen, Fuͤß und Haͤnd, die neh-
met jetzo wieder; womit ihr GOtt gedient, dem iſt

die
Ll
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[529/0559] vor das goͤttliche Gericht. nehmen an, du allein, HERR! kanſt es wehren, daß ich nicht den Fluch darff hoͤren: ihr zu meiner lincken Hand, ſeyd von mir noch nie erkannt. Amen. Geſang. Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc. 1. IHr Todten ſtehet auf! ſo wird die Stimme klingen, die uns am Juͤngſten Tag kan aus den Graͤbern bringen, wie dieſer Stimme Schall der Frommen Schaar ergetzt, ſo wird der Boͤſen Rott dadurch in Furcht geſetzt. 2. Ihr Todten ſtehet auf! ihr habt nun aus- geſchlaffen, ihr Fromme, kommt herbey, und ſtellt euch zu den Schaafen: Geliebte, gehet ein zur Freud und Herrlichkeit, euch iſt das weiſſe Kleid und Ehren-Cron bereit. 3. Ihr Todten ſtehet auf! eilt, gehet aus der Erden, ihr Boͤſen! ihr ſolt jetzt zur Hoͤll ge- ſtoſſen werden, ihr habt nicht fromm gelebt, geht zu der Hoͤllen-Pein, es ſol der Ort der Quaal nun eure Wohnung ſeyn. 4. Ihr Todten ſtehet auf! ſeht, hie ſind eure Glieder, Haut, Augen, Fuͤß und Haͤnd, die neh- met jetzo wieder; womit ihr GOtt gedient, dem iſt die Ll

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/559>, abgerufen am 21.11.2024.