Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

um Linderung der Schmertzen.


dern nach deinem Willen. Sol ich
die Schmertzen noch länger tragen, so
geschehe dein Wille; gib mir nur Kräff-
te, daß ich es ausstehen könne. Gib
mir, mein GOtt! zuweilen einen
Rast-Tag, da ich mich wieder erquicke,
oder doch eine Stunde, darin ich mich
erhole: Unsere Trübsal ist zeitlich, und
leicht, darum mache du mir meine
Schmertzen leichter, und befreye mich
endlich davon. Ach GOtt! erhör
mein Seuffzen und Wehklagen, laß
mich in meiner Noth nicht gar verza-
gen, du weist mein Schmertz, erkennst
mein Hertz, hast du mirs aufgelegt,
so hilff mirs tragen, Amen.



Gesang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, etc.

1.
ACh mein GOtt! hilff mir doch, du siehest,
wie mirs gehet, ach! dir ist wohl bewust, wie
schlecht es um mich stehet, du weissest meinen
Schmertz, mehr als ich sagen kan, drum hilff mir
gnädiglich, sonst ists um mich gethan.

2. Ach

um Linderung der Schmertzen.


dern nach deinem Willen. Sol ich
die Schmertzen noch laͤnger tragen, ſo
geſchehe dein Wille; gib mir nur Kraͤff-
te, daß ich es ausſtehen koͤnne. Gib
mir, mein GOtt! zuweilen einen
Raſt-Tag, da ich mich wieder erquicke,
oder doch eine Stunde, darin ich mich
erhole: Unſere Truͤbſal iſt zeitlich, und
leicht, darum mache du mir meine
Schmertzen leichter, und befreye mich
endlich davon. Ach GOtt! erhoͤr
mein Seuffzen und Wehklagen, laß
mich in meiner Noth nicht gar verza-
gen, du weiſt mein Schmertz, erkennſt
mein Hertz, haſt du mirs aufgelegt,
ſo hilff mirs tragen, Amen.



Geſang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc.

1.
ACh mein GOtt! hilff mir doch, du ſieheſt,
wie mirs gehet, ach! dir iſt wohl bewuſt, wie
ſchlecht es um mich ſtehet, du weiſſeſt meinen
Schmertz, mehr als ich ſagen kan, drum hilff mir
gnaͤdiglich, ſonſt iſts um mich gethan.

2. Ach
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0519" n="491"/><fw place="top" type="header">um Linderung der Schmertzen.</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
dern nach deinem Willen. Sol ich<lb/>
die Schmertzen noch la&#x0364;nger tragen, &#x017F;o<lb/>
ge&#x017F;chehe dein Wille; gib mir nur Kra&#x0364;ff-<lb/>
te, daß ich es aus&#x017F;tehen ko&#x0364;nne. Gib<lb/>
mir, mein GOtt! zuweilen einen<lb/>
Ra&#x017F;t-Tag, da ich mich wieder erquicke,<lb/>
oder doch eine Stunde, darin ich mich<lb/>
erhole: Un&#x017F;ere Tru&#x0364;b&#x017F;al i&#x017F;t zeitlich, und<lb/>
leicht, darum mache du mir meine<lb/>
Schmertzen leichter, und befreye mich<lb/>
endlich davon. Ach GOtt! erho&#x0364;r<lb/>
mein Seuffzen und Wehklagen, laß<lb/>
mich in meiner Noth nicht gar verza-<lb/>
gen, du wei&#x017F;t mein Schmertz, erkenn&#x017F;t<lb/>
mein Hertz, ha&#x017F;t du mirs aufgelegt,<lb/>
&#x017F;o hilff mirs tragen, Amen.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Ge&#x017F;ang.</hi><lb/>
Mel. O GOtt du frommer GOtt, &#xA75B;c.</head><lb/>
            <p>1.<lb/><hi rendition="#in">A</hi>Ch mein GOtt! hilff mir doch, du &#x017F;iehe&#x017F;t,<lb/>
wie mirs gehet, ach! dir i&#x017F;t wohl bewu&#x017F;t, wie<lb/>
&#x017F;chlecht es um mich &#x017F;tehet, du wei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t meinen<lb/>
Schmertz, mehr als ich &#x017F;agen kan, drum hilff mir<lb/>
gna&#x0364;diglich, &#x017F;on&#x017F;t i&#x017F;ts um mich gethan.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">2. Ach</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[491/0519] um Linderung der Schmertzen. dern nach deinem Willen. Sol ich die Schmertzen noch laͤnger tragen, ſo geſchehe dein Wille; gib mir nur Kraͤff- te, daß ich es ausſtehen koͤnne. Gib mir, mein GOtt! zuweilen einen Raſt-Tag, da ich mich wieder erquicke, oder doch eine Stunde, darin ich mich erhole: Unſere Truͤbſal iſt zeitlich, und leicht, darum mache du mir meine Schmertzen leichter, und befreye mich endlich davon. Ach GOtt! erhoͤr mein Seuffzen und Wehklagen, laß mich in meiner Noth nicht gar verza- gen, du weiſt mein Schmertz, erkennſt mein Hertz, haſt du mirs aufgelegt, ſo hilff mirs tragen, Amen. Geſang. Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc. 1. ACh mein GOtt! hilff mir doch, du ſieheſt, wie mirs gehet, ach! dir iſt wohl bewuſt, wie ſchlecht es um mich ſtehet, du weiſſeſt meinen Schmertz, mehr als ich ſagen kan, drum hilff mir gnaͤdiglich, ſonſt iſts um mich gethan. 2. Ach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/519
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/519>, abgerufen am 21.11.2024.