Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite


Trost gegen die lästerliche Gedancken.
Gesang.
In voriger Melodey.

1.
WEicht, weichet nur von mir, ihr sündliche
Gedancken, ich bleibe GOtt getreu, von
dem wil ich nicht wancken, ich acht nun euer nicht,
und eurer Lästerung, ihr dienet mir vielmehr zur
Seelen-Reinigung.

2. GOTT rechnet mir nicht zu, was gegen
mich geschiehet, ja was mein Will nicht ist, und
was mein Hertze fliehet, und davor Abscheu hat;
GOtt kennet meinen Sinn, daß ich hie nicht im
Thun, vielmehr im Leiden bin.

3. Die grosse Lästerung erweckt mir tausend
Schmertzen, ich seuffz auch immerdar mit hochbe-
trübtem Hertzen; doch sie ist ausser mir, ins Hertze
kommt sie nicht, dawider streit ich offt, daß mir der
Schweiß ausbricht.

4. So lang durch GOttes Krafft ich nur noch
widerspreche, und alle Läster-Pfeil durch seinen
Geist zerbreche, so schadt der Pfeil mir nicht;
mein JEsus ist doch mein, in ihm bin ich gerecht,
in seinem Blute rein.

5. Zwar fühl ich offtermahls, wie Satans En-
gel schläget, und gifftig böse Wort mir an mein
Hertze leget; doch, was kan ich dazu, daß ich ge-

schla-
Aa 5


Troſt gegen die laͤſterliche Gedancken.
Geſang.
In voriger Melodey.

1.
WEicht, weichet nur von mir, ihr ſuͤndliche
Gedancken, ich bleibe GOtt getreu, von
dem wil ich nicht wancken, ich acht nun euer nicht,
und eurer Laͤſterung, ihr dienet mir vielmehr zur
Seelen-Reinigung.

2. GOTT rechnet mir nicht zu, was gegen
mich geſchiehet, ja was mein Will nicht iſt, und
was mein Hertze fliehet, und davor Abſcheu hat;
GOtt kennet meinen Sinn, daß ich hie nicht im
Thun, vielmehr im Leiden bin.

3. Die groſſe Laͤſterung erweckt mir tauſend
Schmertzen, ich ſeuffz auch immerdar mit hochbe-
truͤbtem Hertzen; doch ſie iſt auſſer mir, ins Hertze
kommt ſie nicht, dawider ſtreit ich offt, daß mir der
Schweiß ausbricht.

4. So lang durch GOttes Krafft ich nur noch
widerſpreche, und alle Laͤſter-Pfeil durch ſeinen
Geiſt zerbreche, ſo ſchadt der Pfeil mir nicht;
mein JEſus iſt doch mein, in ihm bin ich gerecht,
in ſeinem Blute rein.

5. Zwar fuͤhl ich offtermahls, wie Satans En-
gel ſchlaͤget, und gifftig boͤſe Wort mir an mein
Hertze leget; doch, was kan ich dazu, daß ich ge-

ſchla-
Aa 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0403" n="377"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tro&#x017F;t gegen die la&#x0364;&#x017F;terliche Gedancken.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Ge&#x017F;ang.</hi><lb/>
In voriger Melodey.</head><lb/>
            <p>1.<lb/><hi rendition="#in">W</hi>Eicht, weichet nur von mir, ihr &#x017F;u&#x0364;ndliche<lb/>
Gedancken, ich bleibe GOtt getreu, von<lb/>
dem wil ich nicht wancken, ich acht nun euer nicht,<lb/>
und eurer La&#x0364;&#x017F;terung, ihr dienet mir vielmehr zur<lb/>
Seelen-Reinigung.</p><lb/>
            <p>2. GOTT rechnet mir nicht zu, was gegen<lb/>
mich ge&#x017F;chiehet, ja was mein Will nicht i&#x017F;t, und<lb/>
was mein Hertze fliehet, und davor Ab&#x017F;cheu hat;<lb/>
GOtt kennet meinen Sinn, daß ich hie nicht im<lb/>
Thun, vielmehr im Leiden bin.</p><lb/>
            <p>3. Die gro&#x017F;&#x017F;e La&#x0364;&#x017F;terung erweckt mir tau&#x017F;end<lb/>
Schmertzen, ich &#x017F;euffz auch immerdar mit hochbe-<lb/>
tru&#x0364;btem Hertzen; doch &#x017F;ie i&#x017F;t au&#x017F;&#x017F;er mir, ins Hertze<lb/>
kommt &#x017F;ie nicht, dawider &#x017F;treit ich offt, daß mir der<lb/>
Schweiß ausbricht.</p><lb/>
            <p>4. So lang durch GOttes Krafft ich nur noch<lb/>
wider&#x017F;preche, und alle La&#x0364;&#x017F;ter-Pfeil durch &#x017F;einen<lb/>
Gei&#x017F;t zerbreche, &#x017F;o &#x017F;chadt der Pfeil mir nicht;<lb/>
mein JE&#x017F;us i&#x017F;t doch mein, in ihm bin ich gerecht,<lb/>
in &#x017F;einem Blute rein.</p><lb/>
            <p>5. Zwar fu&#x0364;hl ich offtermahls, wie Satans En-<lb/>
gel &#x017F;chla&#x0364;get, und gifftig bo&#x0364;&#x017F;e Wort mir an mein<lb/>
Hertze leget; doch, was kan ich dazu, daß ich ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Aa 5</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chla-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[377/0403] Troſt gegen die laͤſterliche Gedancken. Geſang. In voriger Melodey. 1. WEicht, weichet nur von mir, ihr ſuͤndliche Gedancken, ich bleibe GOtt getreu, von dem wil ich nicht wancken, ich acht nun euer nicht, und eurer Laͤſterung, ihr dienet mir vielmehr zur Seelen-Reinigung. 2. GOTT rechnet mir nicht zu, was gegen mich geſchiehet, ja was mein Will nicht iſt, und was mein Hertze fliehet, und davor Abſcheu hat; GOtt kennet meinen Sinn, daß ich hie nicht im Thun, vielmehr im Leiden bin. 3. Die groſſe Laͤſterung erweckt mir tauſend Schmertzen, ich ſeuffz auch immerdar mit hochbe- truͤbtem Hertzen; doch ſie iſt auſſer mir, ins Hertze kommt ſie nicht, dawider ſtreit ich offt, daß mir der Schweiß ausbricht. 4. So lang durch GOttes Krafft ich nur noch widerſpreche, und alle Laͤſter-Pfeil durch ſeinen Geiſt zerbreche, ſo ſchadt der Pfeil mir nicht; mein JEſus iſt doch mein, in ihm bin ich gerecht, in ſeinem Blute rein. 5. Zwar fuͤhl ich offtermahls, wie Satans En- gel ſchlaͤget, und gifftig boͤſe Wort mir an mein Hertze leget; doch, was kan ich dazu, daß ich ge- ſchla- Aa 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/403
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/403>, abgerufen am 30.12.2024.