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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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über sündliche, garstige Gedancken.
Seelen habe verlassen; denn er erfreuet, erquicket
und tröstet sie wieder; doch muß hie die Zeit er-
wartet werden, wie man eine Kranckheit muß
austoben lassen, mit der Zeit wird sich es schon
nach und nach verlieren, geringer werden, und
endlich nachlassen: so haben es bißhero die From-
men erfahren. 14) Diese Anfechtungen machen
den Menschen demüthig, andächtig, fürsichtig,
fromm, daß er nicht leicht etwas Böses thun oder
reden mag, ja diese Anfechtung wird das Hertz
von bösen Gewohnheiten und Unarten, Laulichkeit
im Gebet und Anhörung des göttlichen Worts,
reinigen; ist das nicht ein herrlicher Nutzen?
15) Diese Gründe sol man einen nach dem an-
dern betrachten, oder von Freunden GOttes
weiter auslegen lassen, und dabey leibliche Artze-
ney brauchen, fleißig arbeiten, mit Christlichen
Personen in die Lufft, in Gärten, oder aufs Feld
gehen, nicht allein bleiben, sondern Christliche
Leute, Kinder oder Gesinde immer um sich haben,
ausgenommen wenn man beten will: mit den
Gegenwärtigen einen Gesang anstimmen, ist auch
erbaulich: man lese auch fleißig das 8. Capitel an
die Römer, ingleichen den 27. und 88. Psalm.



Gebet.

ACh du heiliger GOTT! der du
wohnest unter dem Lob Israel,

und

uͤber ſuͤndliche, garſtige Gedancken.
Seelen habe verlaſſen; denn er erfreuet, erquicket
und troͤſtet ſie wieder; doch muß hie die Zeit er-
wartet werden, wie man eine Kranckheit muß
austoben laſſen, mit der Zeit wird ſich es ſchon
nach und nach verlieren, geringer werden, und
endlich nachlaſſen: ſo haben es bißhero die From-
men erfahren. 14) Dieſe Anfechtungen machen
den Menſchen demuͤthig, andaͤchtig, fuͤrſichtig,
fromm, daß er nicht leicht etwas Boͤſes thun oder
reden mag, ja dieſe Anfechtung wird das Hertz
von boͤſen Gewohnheiten und Unarten, Laulichkeit
im Gebet und Anhoͤrung des goͤttlichen Worts,
reinigen; iſt das nicht ein herrlicher Nutzen?
15) Dieſe Gruͤnde ſol man einen nach dem an-
dern betrachten, oder von Freunden GOttes
weiter auslegen laſſen, und dabey leibliche Artze-
ney brauchen, fleißig arbeiten, mit Chriſtlichen
Perſonen in die Lufft, in Gaͤrten, oder aufs Feld
gehen, nicht allein bleiben, ſondern Chriſtliche
Leute, Kinder oder Geſinde immer um ſich haben,
ausgenommen wenn man beten will: mit den
Gegenwaͤrtigen einen Geſang anſtimmen, iſt auch
erbaulich: man leſe auch fleißig das 8. Capitel an
die Roͤmer, ingleichen den 27. und 88. Pſalm.



Gebet.

ACh du heiliger GOTT! der du
wohneſt unter dem Lob Iſrael,

und
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[367/0393] uͤber ſuͤndliche, garſtige Gedancken. Seelen habe verlaſſen; denn er erfreuet, erquicket und troͤſtet ſie wieder; doch muß hie die Zeit er- wartet werden, wie man eine Kranckheit muß austoben laſſen, mit der Zeit wird ſich es ſchon nach und nach verlieren, geringer werden, und endlich nachlaſſen: ſo haben es bißhero die From- men erfahren. 14) Dieſe Anfechtungen machen den Menſchen demuͤthig, andaͤchtig, fuͤrſichtig, fromm, daß er nicht leicht etwas Boͤſes thun oder reden mag, ja dieſe Anfechtung wird das Hertz von boͤſen Gewohnheiten und Unarten, Laulichkeit im Gebet und Anhoͤrung des goͤttlichen Worts, reinigen; iſt das nicht ein herrlicher Nutzen? 15) Dieſe Gruͤnde ſol man einen nach dem an- dern betrachten, oder von Freunden GOttes weiter auslegen laſſen, und dabey leibliche Artze- ney brauchen, fleißig arbeiten, mit Chriſtlichen Perſonen in die Lufft, in Gaͤrten, oder aufs Feld gehen, nicht allein bleiben, ſondern Chriſtliche Leute, Kinder oder Geſinde immer um ſich haben, ausgenommen wenn man beten will: mit den Gegenwaͤrtigen einen Geſang anſtimmen, iſt auch erbaulich: man leſe auch fleißig das 8. Capitel an die Roͤmer, ingleichen den 27. und 88. Pſalm. Gebet. ACh du heiliger GOTT! der du wohneſt unter dem Lob Iſrael, und

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/393>, abgerufen am 21.11.2024.