verheißnen Segnen, und weichet nicht von GOtt, vertraut ihm allezeit, so blühet euer Glück in Zeit und Ewigkeit.
Der Betrübte klaget über die Schwach- heit seines Glaubens.
Aufmunterung
Esa.XLII, 3. Das zustossene Rohr wird er nicht zubre- chen, und das glimmende Tocht wird er nicht auslöschen. HERR! stärcke uns den Glauben, Luc. XVII, 5.
ISt etwas, das eine glaubige Seele schrecken kan, so ists die Anfechtung, wenn sie sich ein- bildet, daß sie nicht recht bete, gar keinen Glauben habe, oder daß ihr Glaube kein wahrer lebendiger Glaube sey, dahero denn der Zweiffel entstehet, ob sie auch werde selig werden. Solchen geäng- steten Seelen dienet zum Trost, 1) daß ein im Na- men JEsu, auf sein Verdienst und Blut gespro- chenes Gebet ein rechtes Gebet, und ein schwacher Glaube sowohl ein wahrer und seligmachender Glaube sey, als der starcke; ein kleines Kind ist ja so wohl ein Mensch, als ein grosser starcker Mann. 2) Wenn man gerne glauben wolte, so ist das schon ein Glaube, weil dieses Verlangen
eine
Der Betruͤbte klaget
verheißnen Segnen, und weichet nicht von GOtt, vertraut ihm allezeit, ſo bluͤhet euer Gluͤck in Zeit und Ewigkeit.
Der Betruͤbte klaget uͤber die Schwach- heit ſeines Glaubens.
Aufmunterung
Eſa.XLII, 3. Das zuſtoſſene Rohr wird er nicht zubre- chen, und das glimmende Tocht wird er nicht ausloͤſchen. HERR! ſtaͤrcke uns den Glauben, Luc. XVII, 5.
ISt etwas, das eine glaubige Seele ſchrecken kan, ſo iſts die Anfechtung, wenn ſie ſich ein- bildet, daß ſie nicht recht bete, gar keinen Glauben habe, oder daß ihr Glaube kein wahrer lebendiger Glaube ſey, dahero denn der Zweiffel entſtehet, ob ſie auch werde ſelig werden. Solchen geaͤng- ſteten Seelen dienet zum Troſt, 1) daß ein im Na- men JEſu, auf ſein Verdienſt und Blut geſpro- chenes Gebet ein rechtes Gebet, und ein ſchwacher Glaube ſowohl ein wahrer und ſeligmachender Glaube ſey, als der ſtarcke; ein kleines Kind iſt ja ſo wohl ein Menſch, als ein groſſer ſtarcker Mann. 2) Wenn man gerne glauben wolte, ſo iſt das ſchon ein Glaube, weil dieſes Verlangen
eine
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0384"n="358"/><fwplace="top"type="header">Der Betruͤbte klaget</fw><lb/>
verheißnen Segnen, und weichet nicht von GOtt,<lb/>
vertraut ihm allezeit, ſo bluͤhet euer Gluͤck in Zeit<lb/>
und Ewigkeit.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Der Betruͤbte klaget uͤber die Schwach-</hi><lb/>
heit ſeines Glaubens.</head><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Aufmunterung</hi></head><lb/><cit><quote><hirendition="#fr">Eſa.</hi><hirendition="#aq">XLII,</hi> 3.<lb/>
Das zuſtoſſene Rohr wird er nicht zubre-<lb/>
chen, und das glimmende Tocht wird er<lb/>
nicht ausloͤſchen.<lb/>
HERR! ſtaͤrcke uns den Glauben, Luc.<lb/><hirendition="#aq">XVII,</hi> 5.</quote></cit><lb/><p><hirendition="#in">I</hi>St etwas, das eine glaubige Seele ſchrecken<lb/>
kan, ſo iſts die Anfechtung, wenn ſie ſich ein-<lb/>
bildet, daß ſie nicht recht bete, gar keinen Glauben<lb/>
habe, oder daß ihr Glaube kein wahrer lebendiger<lb/>
Glaube ſey, dahero denn der Zweiffel entſtehet,<lb/>
ob ſie auch werde ſelig werden. Solchen geaͤng-<lb/>ſteten Seelen dienet zum Troſt, 1) daß ein im Na-<lb/>
men JEſu, auf ſein Verdienſt und Blut geſpro-<lb/>
chenes Gebet ein rechtes Gebet, und ein ſchwacher<lb/>
Glaube ſowohl ein wahrer und ſeligmachender<lb/>
Glaube ſey, als der ſtarcke; ein kleines Kind iſt<lb/>
ja ſo wohl ein Menſch, als ein groſſer ſtarcker<lb/>
Mann. 2) Wenn man gerne glauben wolte,<lb/>ſo iſt das ſchon ein Glaube, weil dieſes Verlangen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">eine</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[358/0384]
Der Betruͤbte klaget
verheißnen Segnen, und weichet nicht von GOtt,
vertraut ihm allezeit, ſo bluͤhet euer Gluͤck in Zeit
und Ewigkeit.
Der Betruͤbte klaget uͤber die Schwach-
heit ſeines Glaubens.
Aufmunterung
Eſa. XLII, 3.
Das zuſtoſſene Rohr wird er nicht zubre-
chen, und das glimmende Tocht wird er
nicht ausloͤſchen.
HERR! ſtaͤrcke uns den Glauben, Luc.
XVII, 5.
ISt etwas, das eine glaubige Seele ſchrecken
kan, ſo iſts die Anfechtung, wenn ſie ſich ein-
bildet, daß ſie nicht recht bete, gar keinen Glauben
habe, oder daß ihr Glaube kein wahrer lebendiger
Glaube ſey, dahero denn der Zweiffel entſtehet,
ob ſie auch werde ſelig werden. Solchen geaͤng-
ſteten Seelen dienet zum Troſt, 1) daß ein im Na-
men JEſu, auf ſein Verdienſt und Blut geſpro-
chenes Gebet ein rechtes Gebet, und ein ſchwacher
Glaube ſowohl ein wahrer und ſeligmachender
Glaube ſey, als der ſtarcke; ein kleines Kind iſt
ja ſo wohl ein Menſch, als ein groſſer ſtarcker
Mann. 2) Wenn man gerne glauben wolte,
ſo iſt das ſchon ein Glaube, weil dieſes Verlangen
eine
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/384>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.