Rath, daß ich mich biß in den Tod damit tragen solle, so geschehe dein Wille; nur laß mich nicht über mein Vermögen versuchet werden, und versüsse mir alle Bitterkeit der Trüb- sal mit dem Genuß deiner Liebe, mit deinem kräfftigen Beystand, und kräff- tigen Vorschmack des Himmels. Sol ich noch mehr um deinet willen leiden, so steh mir, HErr, durch deine Krafft, zur Seiten, fein ritterlich, beständig- lich, Hilff mir mein Widersacher all bestreiten, Amen.
Gesang. Mel. Alle Menschen müssen sterben.
I.
WEnn wird mich mein GOtt erhören? ach wie lang verzeucht er doch? wil er sich nicht zu mir kehren, weg zu thun das schwere Joch? ach ich muß ja fast vergehen, wenn er mich nicht wil ansehen: nimmt sich GOtt nicht meiner an, ach so ists um mich gethan!
2. Hat mirs GOtt doch ja versprochen, daß er mich erhören will, wenn die Stund ist ange- brochen, die mir Hülffe bringen sol; bey dem
Wort
um Abnehmung der Truͤbſal
Rath, daß ich mich biß in den Tod damit tragen ſolle, ſo geſchehe dein Wille; nur laß mich nicht uͤber mein Vermoͤgen verſuchet werden, und verſuͤſſe mir alle Bitterkeit der Truͤb- ſal mit dem Genuß deiner Liebe, mit deinem kraͤfftigen Beyſtand, und kraͤff- tigen Vorſchmack des Himmels. Sol ich noch mehr um deinet willen leiden, ſo ſteh mir, HErr, durch deine Krafft, zur Seiten, fein ritterlich, beſtaͤndig- lich, Hilff mir mein Widerſacher all beſtreiten, Amen.
Geſang. Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben.
I.
WEnn wird mich mein GOtt erhoͤren? ach wie lang verzeucht er doch? wil er ſich nicht zu mir kehren, weg zu thun das ſchwere Joch? ach ich muß ja faſt vergehen, wenn er mich nicht wil anſehen: nimmt ſich GOtt nicht meiner an, ach ſo iſts um mich gethan!
2. Hat mirs GOtt doch ja verſprochen, daß er mich erhoͤren will, wenn die Stund iſt ange- brochen, die mir Huͤlffe bringen ſol; bey dem
Wort
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0359"n="333"/><fwplace="top"type="header">um Abnehmung der Truͤbſal</fw><lb/><hirendition="#fr">Rath, daß ich mich biß in den Tod<lb/>
damit tragen ſolle, ſo geſchehe dein<lb/>
Wille; nur laß mich nicht uͤber mein<lb/>
Vermoͤgen verſuchet werden, und<lb/>
verſuͤſſe mir alle Bitterkeit der Truͤb-<lb/>ſal mit dem Genuß deiner Liebe, mit<lb/>
deinem kraͤfftigen Beyſtand, und kraͤff-<lb/>
tigen Vorſchmack des Himmels. Sol<lb/>
ich noch mehr um deinet willen leiden,<lb/>ſo ſteh mir, HErr, durch deine Krafft,<lb/>
zur Seiten, fein ritterlich, beſtaͤndig-<lb/>
lich, Hilff mir mein Widerſacher all<lb/>
beſtreiten, Amen.</hi></p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Geſang.</hi><lb/>
Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben.</head><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#aq">I.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#in">W</hi>Enn wird mich mein GOtt erhoͤren? ach<lb/>
wie lang verzeucht er doch? wil er ſich nicht<lb/>
zu mir kehren, weg zu thun das ſchwere Joch? ach<lb/>
ich muß ja faſt vergehen, wenn er mich nicht wil<lb/>
anſehen: nimmt ſich GOtt nicht meiner an, ach<lb/>ſo iſts um mich gethan!</p><lb/><p>2. Hat mirs GOtt doch ja verſprochen, daß<lb/>
er mich erhoͤren will, wenn die Stund iſt ange-<lb/>
brochen, die mir Huͤlffe bringen ſol; bey dem<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Wort</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[333/0359]
um Abnehmung der Truͤbſal
Rath, daß ich mich biß in den Tod
damit tragen ſolle, ſo geſchehe dein
Wille; nur laß mich nicht uͤber mein
Vermoͤgen verſuchet werden, und
verſuͤſſe mir alle Bitterkeit der Truͤb-
ſal mit dem Genuß deiner Liebe, mit
deinem kraͤfftigen Beyſtand, und kraͤff-
tigen Vorſchmack des Himmels. Sol
ich noch mehr um deinet willen leiden,
ſo ſteh mir, HErr, durch deine Krafft,
zur Seiten, fein ritterlich, beſtaͤndig-
lich, Hilff mir mein Widerſacher all
beſtreiten, Amen.
Geſang.
Mel. Alle Menſchen muͤſſen ſterben.
I.
WEnn wird mich mein GOtt erhoͤren? ach
wie lang verzeucht er doch? wil er ſich nicht
zu mir kehren, weg zu thun das ſchwere Joch? ach
ich muß ja faſt vergehen, wenn er mich nicht wil
anſehen: nimmt ſich GOtt nicht meiner an, ach
ſo iſts um mich gethan!
2. Hat mirs GOtt doch ja verſprochen, daß
er mich erhoͤren will, wenn die Stund iſt ange-
brochen, die mir Huͤlffe bringen ſol; bey dem
Wort
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/359>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.