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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Fromme Kinder beten
Gesang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, etc.

I.

ICh will, o grosser GOtt! vor deinen Thron
jetzt treten, und als ein frommes Kind für
meine Eltern beten; der du die Kinder pflegst in
Gnaden anzusehn, ach! laß auch meine Bitt und
Hertzens-Wunsch geschehn.

2. Die Eltern haben mich in ihr Gebet ge-
schlossen, eh ich gebohren war; und weil ich bin
entsprossen von Christen, so bin ich durch sie zur
Tauff gebracht, darin ich einen Bund mit dir, o
GOtt! gemacht.

3. Es hat mich ihre Lieb zur Schule lassen
gehen, und mich in meinem Thun auf JEsum
heissen sehen, ihr Hertz war immerdar bey Tag
und auch bey Nacht mit unermüdtem Fleiß nur
auf mein Wohl bedacht.

4. Laß mich für diese Lieb sie wieder hertzlich
lieben, laß ihre Liebe mir ins Hertze seyn geschrie-
ben, damit ich danckbar sey, so viel ich immer kan,
und bleib stets eingedenck, was sie an mir gethan.

5. Ach! laß sie viele Jahr zu meinem Trost er-
leben, und wollest auch dabey Gesundheit ihnen
geben, erhalte sie, o GOtt! auf lange fpäte Jahr,
damit ich sie noch seh in ihrem grauen Haar.

6. Ach schencke ihnen doch, o Vater! deinen
Segen, laß deinen Segen seyn auf allen ihren We-
gen, erhalte, was du gibst, und was du hast beschert,

das
Fromme Kinder beten
Geſang.
Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc.

I.

ICh will, o groſſer GOtt! vor deinen Thron
jetzt treten, und als ein frommes Kind fuͤr
meine Eltern beten; der du die Kinder pflegſt in
Gnaden anzuſehn, ach! laß auch meine Bitt und
Hertzens-Wunſch geſchehn.

2. Die Eltern haben mich in ihr Gebet ge-
ſchloſſen, eh ich gebohren war; und weil ich bin
entſproſſen von Chriſten, ſo bin ich durch ſie zur
Tauff gebracht, darin ich einen Bund mit dir, o
GOtt! gemacht.

3. Es hat mich ihre Lieb zur Schule laſſen
gehen, und mich in meinem Thun auf JEſum
heiſſen ſehen, ihr Hertz war immerdar bey Tag
und auch bey Nacht mit unermuͤdtem Fleiß nur
auf mein Wohl bedacht.

4. Laß mich fuͤr dieſe Lieb ſie wieder hertzlich
lieben, laß ihre Liebe mir ins Hertze ſeyn geſchrie-
ben, damit ich danckbar ſey, ſo viel ich immer kan,
und bleib ſtets eingedenck, was ſie an mir gethan.

5. Ach! laß ſie viele Jahr zu meinem Troſt er-
leben, und wolleſt auch dabey Geſundheit ihnen
geben, erhalte ſie, o GOtt! auf lange fpaͤte Jahr,
damit ich ſie noch ſeh in ihrem grauen Haar.

6. Ach ſchencke ihnen doch, o Vater! deinen
Segen, laß deinen Segen ſeyn auf allen ihren We-
gen, erhalte, was du gibſt, und was du haſt beſchert,

das
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[256/0280] Fromme Kinder beten Geſang. Mel. O GOtt du frommer GOtt, ꝛc. I. ICh will, o groſſer GOtt! vor deinen Thron jetzt treten, und als ein frommes Kind fuͤr meine Eltern beten; der du die Kinder pflegſt in Gnaden anzuſehn, ach! laß auch meine Bitt und Hertzens-Wunſch geſchehn. 2. Die Eltern haben mich in ihr Gebet ge- ſchloſſen, eh ich gebohren war; und weil ich bin entſproſſen von Chriſten, ſo bin ich durch ſie zur Tauff gebracht, darin ich einen Bund mit dir, o GOtt! gemacht. 3. Es hat mich ihre Lieb zur Schule laſſen gehen, und mich in meinem Thun auf JEſum heiſſen ſehen, ihr Hertz war immerdar bey Tag und auch bey Nacht mit unermuͤdtem Fleiß nur auf mein Wohl bedacht. 4. Laß mich fuͤr dieſe Lieb ſie wieder hertzlich lieben, laß ihre Liebe mir ins Hertze ſeyn geſchrie- ben, damit ich danckbar ſey, ſo viel ich immer kan, und bleib ſtets eingedenck, was ſie an mir gethan. 5. Ach! laß ſie viele Jahr zu meinem Troſt er- leben, und wolleſt auch dabey Geſundheit ihnen geben, erhalte ſie, o GOtt! auf lange fpaͤte Jahr, damit ich ſie noch ſeh in ihrem grauen Haar. 6. Ach ſchencke ihnen doch, o Vater! deinen Segen, laß deinen Segen ſeyn auf allen ihren We- gen, erhalte, was du gibſt, und was du haſt beſchert, das

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/280>, abgerufen am 21.12.2024.