Der glaubige Christ erweget die künff- tige Herrlichkeit der Kinder GOttes.
Aufmunterung.
I. Joh. III, 2. 3. Meine Lieben, wir sind nun Kinder GOttes, und ist noch nicht erschienen, was wir seyn werden. Wir wissen aber, wenn es er- scheinen wird, daß wir ihm gleich seyn wer- den, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeglicher, der solche Hoff- nung hat, der reinige sich, gleich wie er auch rein ist.
EIn jeglicher wahrer Christ soll dreyerley täg- lich, ja stündlich erwegen: wer er sey, nem- lich ein Kind GOttes: was er an GOtt habe, einen Vater, einen Wohlthäter, und den aller- besten Freund: und was er von GOtt noch zu erwarten habe, nemlich himmlische Freud und Herrlichkeit. Diese Betrachtung wird in ihm die Liebe zu GOtt anzünden und stärcken, und ei- nen Haß und Verachtung gegen die Welt unb ge- gen alles sündliche Leben erwecken. Dann 1) grosse Herrlichkeiten haben die Glaubige schon all- hier in diesem Leben, nemlich Vergebung der Sünden, die Kindschafft bey GOtt, den Frieden mit GOtt, einen Tröster in aller Noth, einen Fürbitter und Vorsprecher, Freude der Scelen, Ruhe in GOTT: gegen diese Herrlichkeit ist
Silber,
Der glaubige Chriſt erweget die kuͤnff- tige Herrlichkeit der Kinder GOttes.
Aufmunterung.
I. Joh. III, 2. 3. Meine Lieben, wir ſind nun Kinder GOttes, und iſt noch nicht erſchienen, was wir ſeyn werden. Wir wiſſen aber, wenn es er- ſcheinen wird, daß wir ihm gleich ſeyn wer- den, denn wir werden ihn ſehen, wie er iſt. Und ein jeglicher, der ſolche Hoff- nung hat, der reinige ſich, gleich wie er auch rein iſt.
EIn jeglicher wahrer Chriſt ſoll dreyerley taͤg- lich, ja ſtuͤndlich erwegen: wer er ſey, nem- lich ein Kind GOttes: was er an GOtt habe, einen Vater, einen Wohlthaͤter, und den aller- beſten Freund: und was er von GOtt noch zu erwarten habe, nemlich himmliſche Freud und Herrlichkeit. Dieſe Betrachtung wird in ihm die Liebe zu GOtt anzuͤnden und ſtaͤrcken, und ei- nen Haß und Verachtung gegen die Welt unb ge- gen alles ſuͤndliche Leben erwecken. Dann 1) groſſe Herrlichkeiten haben die Glaubige ſchon all- hier in dieſem Leben, nemlich Vergebung der Suͤnden, die Kindſchafft bey GOtt, den Frieden mit GOtt, einen Troͤſter in aller Noth, einen Fuͤrbitter und Vorſprecher, Freude der Scelen, Ruhe in GOTT: gegen dieſe Herrlichkeit iſt
Silber,
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0213"n="189"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Der glaubige Chriſt erweget die kuͤnff-<lb/>
tige Herrlichkeit der Kinder GOttes.</hi></head><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Aufmunterung.</hi></head><lb/><cit><quote><hirendition="#c"><hirendition="#aq">I.</hi> Joh. <hirendition="#aq">III,</hi> 2. 3.</hi><lb/>
Meine Lieben, wir ſind nun Kinder GOttes,<lb/>
und iſt noch nicht erſchienen, was wir ſeyn<lb/>
werden. Wir wiſſen aber, wenn es er-<lb/>ſcheinen wird, daß wir ihm gleich ſeyn wer-<lb/>
den, denn wir werden ihn ſehen, wie er<lb/>
iſt. Und ein jeglicher, der ſolche Hoff-<lb/>
nung hat, der reinige ſich, gleich wie er<lb/>
auch rein iſt.</quote></cit><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>In jeglicher wahrer Chriſt ſoll dreyerley taͤg-<lb/>
lich, ja ſtuͤndlich erwegen: wer er ſey, nem-<lb/>
lich ein Kind GOttes: was er an GOtt habe,<lb/>
einen Vater, einen Wohlthaͤter, und den aller-<lb/>
beſten Freund: und was er von GOtt noch zu<lb/>
erwarten habe, nemlich himmliſche Freud und<lb/>
Herrlichkeit. Dieſe Betrachtung wird in ihm die<lb/>
Liebe zu GOtt anzuͤnden und ſtaͤrcken, und ei-<lb/>
nen Haß und Verachtung gegen die Welt unb ge-<lb/>
gen alles ſuͤndliche Leben erwecken. Dann 1)<lb/>
groſſe Herrlichkeiten haben die Glaubige ſchon all-<lb/>
hier in dieſem Leben, nemlich Vergebung der<lb/>
Suͤnden, die Kindſchafft bey GOtt, den Frieden<lb/>
mit GOtt, einen Troͤſter in aller Noth, einen<lb/>
Fuͤrbitter und Vorſprecher, Freude der Scelen,<lb/>
Ruhe in GOTT: gegen dieſe Herrlichkeit iſt<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Silber,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[189/0213]
Der glaubige Chriſt erweget die kuͤnff-
tige Herrlichkeit der Kinder GOttes.
Aufmunterung.
I. Joh. III, 2. 3.
Meine Lieben, wir ſind nun Kinder GOttes,
und iſt noch nicht erſchienen, was wir ſeyn
werden. Wir wiſſen aber, wenn es er-
ſcheinen wird, daß wir ihm gleich ſeyn wer-
den, denn wir werden ihn ſehen, wie er
iſt. Und ein jeglicher, der ſolche Hoff-
nung hat, der reinige ſich, gleich wie er
auch rein iſt.
EIn jeglicher wahrer Chriſt ſoll dreyerley taͤg-
lich, ja ſtuͤndlich erwegen: wer er ſey, nem-
lich ein Kind GOttes: was er an GOtt habe,
einen Vater, einen Wohlthaͤter, und den aller-
beſten Freund: und was er von GOtt noch zu
erwarten habe, nemlich himmliſche Freud und
Herrlichkeit. Dieſe Betrachtung wird in ihm die
Liebe zu GOtt anzuͤnden und ſtaͤrcken, und ei-
nen Haß und Verachtung gegen die Welt unb ge-
gen alles ſuͤndliche Leben erwecken. Dann 1)
groſſe Herrlichkeiten haben die Glaubige ſchon all-
hier in dieſem Leben, nemlich Vergebung der
Suͤnden, die Kindſchafft bey GOtt, den Frieden
mit GOtt, einen Troͤſter in aller Noth, einen
Fuͤrbitter und Vorſprecher, Freude der Scelen,
Ruhe in GOTT: gegen dieſe Herrlichkeit iſt
Silber,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/213>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.