Der glaubige Christ bittet, GOTT wolle ihn regieren und leiten.
Aufmunterung.
Psalm LXXXVI, 11. Weise mir, HERR, deine Wege, daß ich wandele in deiner Wahrheit, erhalte mein Hertz bey dem einigen, daß ich deinen Namen fürchte.
ES ist dieses Leben nichts anders, als ein Weg; wenn wir gebohren werden, so treten wir ihn an, und wenn wir sterben, so höret mit dem Le- ben der Weg auf, und wir treten in die Ewigkeit. Hie gilt es, was wir für einen Weg in diesem Leben gehen: Gehen wir einen guten Weg, des Glaubens, der Frömmigkeit und Gottesfurcht, so endiget sich derselbe zu der Himmels-Herrlich- keit; Gehen wir aber den breiten Weg des Un- glaubens, Boßheit, Gottlosigkeit, so endiget er sich zur Hölle, in der ewigen Verdammniß. Wenn nun das ein Christ erweget, so soll er sich 1) vorstellen, wie er in diesem Leben zwey Wege vor sich habe, den schmalen Himmels-Weg, und den breiten Höllen-Weg, aber er soll mit allem Fleiß den Himmels-Weg einhergehen; 2) da- mit er aber darauf trete und bleiben möge, so soll er fleißig GOtt um seine Regierung und Füh- rung anflehen, daß er ihn leiten und regieren wolle. 3) Bittet er GOtt um sein heiliges Lei-
ten
Der glaubige Chriſt bittet,
Der glaubige Chriſt bittet, GOTT wolle ihn regieren und leiten.
Aufmunterung.
Pſalm LXXXVI, 11. Weiſe mir, HERR, deine Wege, daß ich wandele in deiner Wahrheit, erhalte mein Hertz bey dem einigen, daß ich deinen Namen fuͤrchte.
ES iſt dieſes Leben nichts anders, als ein Weg; wenn wir gebohren werden, ſo treten wir ihn an, und wenn wir ſterben, ſo hoͤret mit dem Le- ben der Weg auf, und wir treten in die Ewigkeit. Hie gilt es, was wir fuͤr einen Weg in dieſem Leben gehen: Gehen wir einen guten Weg, des Glaubens, der Froͤmmigkeit und Gottesfurcht, ſo endiget ſich derſelbe zu der Himmels-Herrlich- keit; Gehen wir aber den breiten Weg des Un- glaubens, Boßheit, Gottloſigkeit, ſo endiget er ſich zur Hoͤlle, in der ewigen Verdammniß. Wenn nun das ein Chriſt erweget, ſo ſoll er ſich 1) vorſtellen, wie er in dieſem Leben zwey Wege vor ſich habe, den ſchmalen Himmels-Weg, und den breiten Hoͤllen-Weg, aber er ſoll mit allem Fleiß den Himmels-Weg einhergehen; 2) da- mit er aber darauf trete und bleiben moͤge, ſo ſoll er fleißig GOtt um ſeine Regierung und Fuͤh- rung anflehen, daß er ihn leiten und regieren wolle. 3) Bittet er GOtt um ſein heiliges Lei-
ten
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0132"n="108"/><fwplace="top"type="header">Der glaubige Chriſt bittet,</fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#fr">Der glaubige Chriſt bittet, GOTT<lb/>
wolle ihn regieren und leiten.</hi></head><lb/><divn="3"><head><hirendition="#fr">Aufmunterung.</hi></head><lb/><cit><quote><hirendition="#c">Pſalm <hirendition="#aq">LXXXVI, 11.</hi></hi><lb/>
Weiſe mir, HERR, deine Wege, daß ich<lb/>
wandele in deiner Wahrheit, erhalte mein<lb/>
Hertz bey dem einigen, daß ich deinen<lb/>
Namen fuͤrchte.</quote></cit><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>S iſt dieſes Leben nichts anders, als ein Weg;<lb/>
wenn wir gebohren werden, ſo treten wir ihn<lb/>
an, und wenn wir ſterben, ſo hoͤret mit dem Le-<lb/>
ben der Weg auf, und wir treten in die Ewigkeit.<lb/>
Hie gilt es, was wir fuͤr einen Weg in dieſem<lb/>
Leben gehen: Gehen wir einen guten Weg, des<lb/>
Glaubens, der Froͤmmigkeit und Gottesfurcht,<lb/>ſo endiget ſich derſelbe zu der Himmels-Herrlich-<lb/>
keit; Gehen wir aber den breiten Weg des Un-<lb/>
glaubens, Boßheit, Gottloſigkeit, ſo endiget er<lb/>ſich zur Hoͤlle, in der ewigen Verdammniß.<lb/>
Wenn nun das ein Chriſt erweget, ſo ſoll er ſich<lb/>
1) vorſtellen, wie er in dieſem Leben zwey Wege<lb/>
vor ſich habe, den ſchmalen Himmels-Weg, und<lb/>
den breiten Hoͤllen-Weg, aber er ſoll mit allem<lb/>
Fleiß den Himmels-Weg einhergehen; 2) da-<lb/>
mit er aber darauf trete und bleiben moͤge, ſo ſoll<lb/>
er fleißig GOtt um ſeine Regierung und Fuͤh-<lb/>
rung anflehen, daß er ihn leiten und regieren<lb/>
wolle. 3) Bittet er GOtt um ſein heiliges Lei-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ten</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[108/0132]
Der glaubige Chriſt bittet,
Der glaubige Chriſt bittet, GOTT
wolle ihn regieren und leiten.
Aufmunterung.
Pſalm LXXXVI, 11.
Weiſe mir, HERR, deine Wege, daß ich
wandele in deiner Wahrheit, erhalte mein
Hertz bey dem einigen, daß ich deinen
Namen fuͤrchte.
ES iſt dieſes Leben nichts anders, als ein Weg;
wenn wir gebohren werden, ſo treten wir ihn
an, und wenn wir ſterben, ſo hoͤret mit dem Le-
ben der Weg auf, und wir treten in die Ewigkeit.
Hie gilt es, was wir fuͤr einen Weg in dieſem
Leben gehen: Gehen wir einen guten Weg, des
Glaubens, der Froͤmmigkeit und Gottesfurcht,
ſo endiget ſich derſelbe zu der Himmels-Herrlich-
keit; Gehen wir aber den breiten Weg des Un-
glaubens, Boßheit, Gottloſigkeit, ſo endiget er
ſich zur Hoͤlle, in der ewigen Verdammniß.
Wenn nun das ein Chriſt erweget, ſo ſoll er ſich
1) vorſtellen, wie er in dieſem Leben zwey Wege
vor ſich habe, den ſchmalen Himmels-Weg, und
den breiten Hoͤllen-Weg, aber er ſoll mit allem
Fleiß den Himmels-Weg einhergehen; 2) da-
mit er aber darauf trete und bleiben moͤge, ſo ſoll
er fleißig GOtt um ſeine Regierung und Fuͤh-
rung anflehen, daß er ihn leiten und regieren
wolle. 3) Bittet er GOtt um ſein heiliges Lei-
ten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/132>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.