Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

Bild:
<< vorherige Seite

gene leut sein. Wir namen frisch wasser in der insel / siegel-
ten furt an/ wir hatten vnsere zwey mitgesellen schiffe in ey-
nem sturmbwind des nachts auß dem gesicht verlorn/ also/
das wir alleyn siegelten/ die winde waren vns sehr entge-
gen/ dann sie haben die art in dem meer/ wann die Sonn vff
der Nort seiten der linien Aequinoctial gehet/ so wehen die
wind von den Suden her. Desselben gleichen/ wan die sonn
auff der Suden seiten geht/ komen sie von der norten seiten/
haben die art / das sie fünff monat steiff auß eynen ort wehen/
hinderten vns vier Monat/ das wir vnser rechte Coß nicht
segelen mochten. Wie da der monat September ankam/ be-
gunten die winde Nörtlich zuwerden/ wir setzten vnser Coß
Seud Seud West/ nach America zu.

Wie wir in die höhe XXVIII. gradus

bei das landt America kamen/ den hauingen nit erken
nen kunten/ dahin wir bescheyden waren/ vnd eyn
grosser sturm sich bei dem Land erhub. Cap. 7.

DArnach eynes tages/ welcher war der 18. Nouembris
nam der Steurman die höhe der sonnen/ befand sich
in 28. gradus/ da suchten wir das Landt Westen an auff/
Darnach den 24. tag gemeltes monats sahen wir landt.
Waren sex monat im meer gewesen/ stunden vilmals grosse
gefahr. Als wir nun hart bei das landt kamen / kanten wir
den hauingen/ vnd die merckunge nicht/ welche der Oberste
Steurman vns gegeben hatte. Dorfftens auch nit wol wa-
gen vns in vnbekante hauingen zugeben/ louirten so langes
dem lande her/ es hub an sehr zuwehen/ wir meynten nit an
ders dann vff den Klippen vmbzukommen/ bunden ledige
fass zusamen/ theten puluer darin/ stopfften die sponde zu /

gene leut ſein. Wir namen friſch waſſer in der inſel / ſiegel-
ten furt an/ wir hatten vnſere zwey mitgeſellen ſchiffe in ey-
nem ſturmbwind des nachts auß dem geſicht verloꝛn/ alſo/
das wir alleyn ſiegelten/ die winde waren vns ſehr entge-
gen/ dañ ſie haben die art in dem meer/ wann die Sonn vff
der Nort ſeiten der linien Aequinoctial gehet/ ſo wehen die
wind von den Suden her. Deſſelben gleichen/ wan die ſonn
auff der Suden ſeiten geht/ komen ſie von der noꝛten ſeiten/
haben die art / das ſie fuͤnff monat ſteiff auß eynẽ oꝛt wehen/
hinderten vns vier Monat/ das wir vnſer rechte Coß nicht
ſegelen mochten. Wie da der monat September ankam/ be-
gunten die winde Noͤrtlich zuwerden/ wir setzten vnſer Coß
Seud Seud Weſt/ nach America zů.

Wie wir in die hoͤhe XXVIII. gradus

bei das landt America kamen/ den hauingen nit erken
nen kunten/ dahin wir beſcheyden waren/ vnd eyn
groſſer ſturm ſich bei dem Land erhůb. Cap. 7.

DArnach eynes tages/ welcher war der 18. Nouembꝛis
nam der Steurman die hoͤhe der ſonnen/ befand ſich
in 28. gradus/ da ſuchten wir das Landt Weſten an auff/
Darnach den 24. tag gemeltes monats sahen wir landt.
Waren ſex monat im meer geweſen/ ſtunden vilmals groſſe
gefahꝛ. Als wir nun hart bei das landt kamen / kanten wir
den hauingen/ vnd die merckunge nicht/ welche der Oberſte
Steurman vns gegeben hatte. Doꝛfftens auch nit wol wa-
gen vns in vnbekante hauingen zugeben/ louirten ſo langes
dem lande her/ es hub an ſehr zuwehen/ wir meynten nit an
ders dann vff den Klippen vmbzukommen/ bunden ledige
faſs zuſamen/ theten puluer darin/ ſtopfften die ſponde zů /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0031"/>
gene leut &#x017F;ein. Wir namen fri&#x017F;ch wa&#x017F;&#x017F;er in der in&#x017F;el / &#x017F;iegel-<lb/>
ten furt an/ wir hatten vn&#x017F;ere zwey mitge&#x017F;ellen &#x017F;chiffe in ey-<lb/>
nem &#x017F;turmbwind des nachts auß dem ge&#x017F;icht verlo&#xA75B;n/ al&#x017F;o/<lb/>
das wir alleyn &#x017F;iegelten/ die winde waren vns &#x017F;ehr entge-<lb/>
gen/ dañ &#x017F;ie haben die art in dem meer/ wann die Sonn vff<lb/>
der Nort &#x017F;eiten der linien Aequinoctial gehet/ &#x017F;o wehen die<lb/>
wind von den Suden her. De&#x017F;&#x017F;elben gleichen/ wan die &#x017F;onn<lb/>
auff der Suden &#x017F;eiten geht/ komen &#x017F;ie von der no&#xA75B;ten &#x017F;eiten/<lb/>
haben die art / das &#x017F;ie fu&#x0364;nff monat &#x017F;teiff auß eyne&#x0303; o&#xA75B;t wehen/<lb/>
hinderten vns vier Monat/ das wir vn&#x017F;er rechte Coß nicht<lb/>
&#x017F;egelen mochten. Wie da der monat September ankam/ be-<lb/>
gunten die winde No&#x0364;rtlich zuwerden/ wir setzten vn&#x017F;er Coß<lb/>
Seud Seud We&#x017F;t/ nach America z&#x016F;.</p>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Wie wir in die ho&#x0364;he <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> gradus</head><lb/>
        <argument>
          <p>bei das landt America kamen/ den hauingen nit erken<lb/>
nen kunten/ dahin wir be&#x017F;cheyden waren/ vnd eyn<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er &#x017F;turm &#x017F;ich bei dem Land erh&#x016F;b. Cap. 7.</p>
        </argument>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>Arnach eynes tages/ welcher war der 18. Nouemb&#xA75B;is<lb/>
nam der Steurman die ho&#x0364;he der &#x017F;onnen/ befand &#x017F;ich<lb/>
in 28. gradus/ da &#x017F;uchten wir das Landt We&#x017F;ten an auff/<lb/>
Darnach den 24. tag gemeltes monats sahen wir landt.<lb/>
Waren &#x017F;ex monat im meer gewe&#x017F;en/ &#x017F;tunden vilmals gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
gefah&#xA75B;. Als wir nun hart bei das landt kamen / kanten wir<lb/>
den hauingen/ vnd die merckunge nicht/ welche der Ober&#x017F;te<lb/>
Steurman vns gegeben hatte. Do&#xA75B;fftens auch nit wol wa-<lb/>
gen vns in vnbekante hauingen zugeben/ louirten &#x017F;o langes<lb/>
dem lande her/ es hub an &#x017F;ehr zuwehen/ wir meynten nit an<lb/>
ders dann vff den Klippen vmbzukommen/ bunden ledige<lb/>
fa&#x017F;s zu&#x017F;amen/ theten puluer darin/ &#x017F;topfften die &#x017F;ponde z&#x016F; /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0031] gene leut ſein. Wir namen friſch waſſer in der inſel / ſiegel- ten furt an/ wir hatten vnſere zwey mitgeſellen ſchiffe in ey- nem ſturmbwind des nachts auß dem geſicht verloꝛn/ alſo/ das wir alleyn ſiegelten/ die winde waren vns ſehr entge- gen/ dañ ſie haben die art in dem meer/ wann die Sonn vff der Nort ſeiten der linien Aequinoctial gehet/ ſo wehen die wind von den Suden her. Deſſelben gleichen/ wan die ſonn auff der Suden ſeiten geht/ komen ſie von der noꝛten ſeiten/ haben die art / das ſie fuͤnff monat ſteiff auß eynẽ oꝛt wehen/ hinderten vns vier Monat/ das wir vnſer rechte Coß nicht ſegelen mochten. Wie da der monat September ankam/ be- gunten die winde Noͤrtlich zuwerden/ wir setzten vnſer Coß Seud Seud Weſt/ nach America zů. Wie wir in die hoͤhe XXVIII. gradus bei das landt America kamen/ den hauingen nit erken nen kunten/ dahin wir beſcheyden waren/ vnd eyn groſſer ſturm ſich bei dem Land erhůb. Cap. 7. DArnach eynes tages/ welcher war der 18. Nouembꝛis nam der Steurman die hoͤhe der ſonnen/ befand ſich in 28. gradus/ da ſuchten wir das Landt Weſten an auff/ Darnach den 24. tag gemeltes monats sahen wir landt. Waren ſex monat im meer geweſen/ ſtunden vilmals groſſe gefahꝛ. Als wir nun hart bei das landt kamen / kanten wir den hauingen/ vnd die merckunge nicht/ welche der Oberſte Steurman vns gegeben hatte. Doꝛfftens auch nit wol wa- gen vns in vnbekante hauingen zugeben/ louirten ſo langes dem lande her/ es hub an ſehr zuwehen/ wir meynten nit an ders dann vff den Klippen vmbzukommen/ bunden ledige faſs zuſamen/ theten puluer darin/ ſtopfften die ſponde zů /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Projekt Gutenberg-DE: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frank Wiegand: Bearbeitung der digitalen Edition (2012-09-04T07:11:29Z)
Frederike Neuber: Überarbeitung der digitalen Edition (2014-01-10T14:11:29Z)
Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo: Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/31
Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/31>, abgerufen am 21.11.2024.